Linux Partitionierung

Dr.Cox

Ensign
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Hallo,

ich habe eine 1TB große Platte und derzeit ist Windows 7 64 bit dort installiert. Ich habe eigentlich vor Ubuntu draufzupacken. Denn zum Zocken ist zwar Win besser, aber Ubuntu gefällt mir für´s Arbeiten besser.

So, ich habe meine Platte folgendermaßen Partitioniert:

C: Windows 7 64 bit + Programme 95 GB groß
D: Spiele 371 GB
E: Musik/Filme 462 GB.

Ich möchte eigentlich D und E zusammenfassen, da ich eh nicht so viele Daten habe.
Die E will ich dann löschen und neu partitionieren für Linux.
Würde dann so aussehen:

C: Windows 7 64 bit + Programme 95GB
D: 371 GB mit Spielen und Filmen

E: System Ubuntu (25GB)
F: SWAP 4GB
G: 100GB Daten für Ubuntu

Wenn ich gerade mein System mit Ubuntu nutze und ich Musik hören will, kann ich von Ubuntu aus auf die D zugreifen, wo meine Musik gespeichert ist?

Würde mich über eine Antwort sehr freuen!
LG
 
Stimme ich zu. Du kannst bei der Installation von Ubuntu (ich würde Dir zu Linux Mint, einem "Ubuntu-Ableger" raten) auch Deine Festplatte D gleich automatisch einbinden, die könnte dann unter Linux als /windows auftauchen. Sicherer ist aber vielleicht, wenn Du sie nach Bedarf einbindest.

Ich selbst habe grundsätzlich eine ähnliche Partitionierung, nur dass ich Linux keine eigene Datenpartition gebe sondern einfach auf "D" von beiden Systemen aus zugreife.

Beachte, dass Du eventuell etwas Schwierigkeiten bekommst, wenn Dein D als NTFS formatiert ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
@mschrak:

Das wäre natürlich noch besser, wenn ich von Ubuntu aus auf meine D zugreifen kann, wo Spiele, Filme und Musik sind. Wie mache ich das?

Erstmal: Wie kann ich die E löschen und neupartitionieren?
 
Ich würde an deiner Stelle keine extra Swap Partition einrichten und das Swapfile stattdessen einfach ins Filesystem packen, spart man eine Partition, macht es einfacher

Was versteht du unter "Daten für Ubuntu"? Wäre das /home?
Du weißt wie Linux Daten unter den Mountpoints verteilt, sonst mal das hier lesen.
 
Ja, Daten für Ubuntu wäre dann /Home.
Die Systemplatte hieße ja dann nur "/" oder?

Kann mir jemand eine Beispielpartitionierung als Tipp sagen?
 
Also ich würde Dir (wenn Du Anfänger bist) dringend empfehlen, alle Daten, die Dir wichtig sind, erst mal extern (auf einer externen HDD oder sonst wie) zu sichern. Partitionieren birgt immer die Gefahr des Datenverlusts. Ausserdem wirst Du die Größen Deiner Partitionen vielleicht nochmal ändern wollen. 100 GB für die SystemPartitionen ist schon OK, eher zu viel. Der Rest sollte dann eine große Datenpartition sein.

Du solltest alle Daten auf "D" bündeln.

Dann kannst Du entweder die Partition E unter Win löschen oder Du machst das in der Installationsroutine von Linux. Dort musst Du eigentlich nur "manuell partitionieren", den freien Bereich aufteilen in Systempartition (root, also /) und als ext3 oder ext4 formatieren, eine kleine Swap-Partition dazu und dann Deine Datenpartition als /windows mounten. ACHTUNG: Hier nicht den Haken "Formatieren" setzen oder das Dateisystem ändern, sonst Daten weg.

Das war es dann schon.

P.S.: Eine Swap-Partition ist kein Aufwand und auch nicht kompliziert. Beispielpartitionierung:
Primäre Partition 1: 50 GB NTFS Win7
Primäre Partition 2: 800 GB Daten FAT32 (ist aus meiner Sicht immer noch am kompatibelsten, kannst bloß keine Dateien größer 4 GB speichern...) sonst NTFS ist auch OK
Erweiterte Partition:
Systempartition Linux: 50 GB ext3
Swap: 2GB

Ach ja, durch Win7 dümpeln da manchmal noch so Kleinpartitionen (100 MB) rum. Stör Dich an denen einfach nicht. Und: Win7 muss natürlich vor Linux installiert sein, weil Windows immer noch nicht in der Lage ist, andere OS zu tolerieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also packe ich jetzt die Daten von der E auf die D, formatiere die E in NTFS. Schmeiße dann die Ubuntu CD ein und die formatierte E wird dann nochmal partitioniert in 1 System 25GB "/" (ext 3 oder), SWAP 4GB, und dann binde ich die "D" mit ein, als /home. Muss ich mal gucken, wie ich das mache, wo das in den Einstellungen ist.
 
Nein: Deine bisherige Part E muss nicht "formatiert" sondern "gelöscht" werden. Erst dann hat Linux Platz, sich zu installieren.

Aber bitte (!) sichere alle Deine Daten als allererstes. Ich gewinne den Eindruck, dass Du noch nicht so viel mit Partitionen zu tun hattest und sehe schon Deinen nächsten Thread mit der Frage nach Datenrettung...

Und Nein: Ich würde meine Datenplatte nicht als "/home" einbinden, weil Dir Linux diese dann mit einer Ordnerstruktur "zumüllt", die Du unter Windows nicht immer sehen willst. Binde die Daten als "/windows" ein. Und tu Dir selbst den Gefallen und nimm Linux Mint. Ist für Linux Einsteiger noch einfacher.
 
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Hallo,

habe jetzt alles soweit verstanden :).
Sollte ich lieber mit der Partitionsverwaltung von Mint bzw. Ubuntu die Partition löschen, oder ist das vollkommen wurst?

Denn so würde ich jetzt Ubuntu aufteilen:

Partition 1-> formatiert in ext3 25 GB Groß - hier wird Ubuntu oder Mint installiert
Partition 2 -> SWAP 4GB Groß
Partition 3-> Windows D als /windows einmounten-

Dann habe ich von der gelöschten E ja noch gute 350 GB frei. Einfach eine weitere Partition erstellen?

Edit: Daten sind alle gesichert ;)
 
Hi,

Swap ganz am Ende ist fuer die Performance nicht gerade zutraeglich, aber heutzutage nicht mehr so sehr wichtig, wenn man genug RAM hat.

Ein /home auf FAT32 oder NTFS ist keine besonders gute Idee. Zum einen hat man bei FAT32 keine Rechteverwaltung, zum anderen sind die NTFS-Treiber inzwischen zwar recht gut, aber eben nicht perfekt.

Ich wuerde darum ebenfalls ein hinreichend grosses /home mit ext3 oder aehnlichem machen und das Datengrab nach /wasauchimmer mounten.

Mint, Ubuntu... das ist IMO vollkommen egal. Sind beides Debian-Derivate, die fuer Anfaenger und reine Anwender gedacht sind. Fuer den Anfang also gut, aber du solltest nicht auf ewig dran festhalten (es sei denn, du willst es wirklich nur benutzen und nichts machen, das naehr am System ist).

Partitionieren: Ich wuerde unter Windows mit der Plattenverwaltung alles loeschen, was nicht bleiben soll. Dann mit dem Installer der Distri deiner Wahl den Rest anlegen (oder per Hand mit einem Bootstick, aber das erfordert deutlich mehr Wissen).

Viele Gruesse,

Jan
 
Der Swap sollte ram + 10% haben. Also bei 8GB Ram 8,8GB swap damit du hybernaten kannst. Mit swapfile kann es zu Performance-Einbrüchen im ext4fs des rootfs kommen, bei btrfs kann sogar das fs irreparable beschädigt werden. Eigene Partition ist deutlich besser.

Sinnvoll ist es weiterhin dein /var auf eine eigne Partition zu legen. Denn /var ist word writable, logs unix-mail usw.

/home sollte wenn möglichst auch auf eine Partition um ein vollschreiben des rootfs zu verhindern.

Der große Vorteil dieser Partionierung ist:
Wenn du nun seperate Partitionen für /boot /root /var /home /swap hast. Ich nehme an dein /tmp läuft als tmpfs.
Dann kannst du alle Partitionen außer root als nodev,nosuid,noexec mounten => nur von root können binarys executed werden. Bist nun um einiges sicherer als mit einer Anfänger Partionierung.

Mit dieser Partionierung ist auch ein readonly root mit einem unionfs-Layer möglich.

Meine Partionierung sieht so auß:
/windows XXGB
/boot 200MB ext2
/root 20GB ext4
/swap 8,8GB swap
/var 10GB ext4
/home XXGB ext4

kommt aber immer auf dein Einsatzgebiet an.

NTFS kannst du Problemlos lesen. Für /home ist es absolut ungeignet da es keine UNIX Rechte unterstützt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,

Der Swap sollte ram + 10% haben.

Kommt drauf an, was du vorhast. Wenn man tmpfs fuer /tmp verwendet und auch ab und an mal wirklich grosse Sachen da ablegen will (z.B. bei mir unter Gentoo, wenn grosse Sachen kompiliert werden oder ich temporaere Dateien von Video-Konvertierungen speichern will), dann kann es auch wesentlich mehr sein. Auf meinen Gentoo-Systemen ist es darum meist RAM x 2, in meinem Fall mit 16 GB RAM also 32 GB.

Alle weiteren Tips unterstuetze ich, das ist sinnvoll so. Oft ist es auch sinnvoll, /usr ebenfalls extra zu machen, insbesondere, wenn man das mit dem LVM verwalten will. /boot muss nicht unbedingt extra, ist aber in manchen Szenarien und gerade fuer Anfaenger empfehlenswert.

Ich habe z.B.:

/ 2 GB
/var 4 GB
/usr 20 GB
/tmp 16 GB tmpfs
swap 32 GB
/var/spool 10 GB (Nutzung als Mailserver)
/home 1,5 TB

Dazu kommen noch etliche kleine LVM-Volumes fuer alles moegliche, u.a. fuer virtuelle Maschinen unter KVM.

Insgesamt ist das alles auf 3x1TB Festplatte und 1x80 GB SSD verteilt.

Windows gibt es auf dem Rechner nur in Form einiger VM, nicht nativ. Von Dualbootsystemen bin ich vor etwa 10 Jahren abgekommen, weil das einfach nervig ist. Das wenige, was ich unter Windows machen muss, geht in einer VM viel besser. Gespielt wird nicht und wenn, dann gibt es noch eine Spielmoehre genau fuer den Zweck. Da der grosse Linuxrechner als Dualseat-System (2 Tastaturen, zwei Maeuse, drei Monitore) fuer meine Frau und mich laeuft, haben wir damit trotzdem nur zwei Rechner fuer beide Zwecke.

Viele Gruesse,

Jan
 
Okay,

ich hätte es jetzt so gemacht:

Ubuntu System 20gb. Der Mount wäre "/" ? ext3
SWAP 2GB
/home der Rest als ext3

So, kann ich die D, wo Musik Filme sind, draufzugreifen, denn doppelte Daten sind ja sinnfrei.
 
Hi,

Ubuntu System 20gb. Der Mount wäre "/" ? ext3
SWAP 2GB
/home der Rest als ext3

Wenn du kein separates /var und kein tmpfs nimmst, dann wuerde ich wenigstens 30 Gb fuer / verwenden, sonst koennte das eng werden, wenn du viele Programme installierst.

Swap: mindestens soviel, wie du RAM hast.

Wie gesagt: Fuer die Zwecke eines Neulings ist das okay so, fuer ein professionelles System sollte man deutlich weiter gehen (siehe die Postings von entropie88 und mir). Von daher: Tu das so und bau es dann um, wenn du selbst Bedarf fuer Aenderungen hast, denn erst dann sind die Vorteile einer professionellen Partitionierung fuer dich tatsaechlich welche.

Viele Gruesse,

Jan
 
Hey,

ich glaube ich installier einfach Windows neu und kann dann schon anders partitionieren.

Da mache ich Win Partition nur 60GB groß, die D für Musik, Spiele, Filme 350 GB und den Rest lasse ich für Ubuntu.

Dann wird Ubuntu so geschraubt:

/ 30GB ext 3 oder ext4 ?`
Swap 4.4GB
/boot 250mb - wofür brauche ich das?
 
Die Sicherheitsthemen, die oben eine Rolle spielten, kann ich nicht einschätzen, weil ich mit meinen wichtigen Daten eigentlich immer über Inselsysteme arbeite. Aber nur für Linux 5 Partitionen finde ich übertrieben. Also ich habe gute Erfahrungen mit meiner Variante gemacht. Und dazu zählt auch FAT32. Was ich an wichtigen Daten habe, ist eh immer auf einer externen komplett verschlüsselten Platte und in aller Regel auf einem Inselrechner in Bearbeitung. Daher mache ich mir nicht so viele Gedanken über Sicherheitsaspekte.

Aber als Anfänger solltest Du es erst mal einfach angehen. Gewöhn Dich daran, Deine Daten sauber zu sichern und wiederherstellen zu können, dann kannst Du auch mit der Partitionierung herumexperimentieren. Eine "perfekte Lösung" gibt es nicht, da es immer vom Einsatzzweck abhängt. Aber dieses Thema ist aufgrund seiner Komplexität geeignet, Dir den Spaß an Linux zu verderben und das wäre schade.

Wer im Moment freiwillig mit Windows ins Internet geht, hat mit Linux in jedem Fall einen Sicherheitszugewinn, egal, wie die Partitionen gewählt wurden.

Lass Dich nicht abschrecken. Mach im Zweifel mal Deinen Rechner ganz platt und nimm Dir mal einen Tag, Systeme zu installieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
@mschrak.

Das mache ich jetzt auch.
Ich deinstalliere einfach alles.
Mache die C Partition 60GB groß. Da kommen nur Win und ein paar Programme rauf (oder würdet ihr C noch kleiner machen und Programme wie Skype und Ähnliches auf einer anderen Partition speichern?)
Dann noch D für Spiele und Filme.

Den rest lasse ich so und nutze das für Ubuntu!
Ergänzung ()

Edit: Letzte Frage: Ubuntu 32 bit oder 64 bit?
 
Hi,

Letzte Frage: Ubuntu 32 bit oder 64 bit?

64 natuerlich! Unter Linux sind zwar die Einschraenkungen durch 32 Bit kleiner als bei Windows (weil man dank PAE mehr als 4 GB auch nutzen kann), aber der maximal pro Prozess zulaessige Speicher ist ebenfalls deutlich beschraenkt (je nach Config auf 2 oder 3 GB). Bei 64 Bit sind diese Grenzen so viel hoeher, dass das auf viele Jahre keine Rolle spielen wird.

Von daher: Nimm 64 Bit. Die Probleme, die es anfangs damit gab, sind heute nicht mehr der Rede wert.

Ich persoenlich nutze Linux mit 64 Bit seit Oktober 2005 und hatte nie den Wunsch, wieder 32 Bit zu nutzen (und damals gab es tatsaechlich wirkliche Einschraenkungen).

Viele Gruesse,

Jan
 
Leute, was empfiehlt ihr denn da? :) Eine gemeinsame Datenpartition für Win und Linux ist wunderbar, aber eine extra /home-Partition muss schon sein! Ansonsten gehen bei einer Neuinstallation alle Einstellungen flöten. Und die Datenpartition als /home zu mounten wäre ja auch keine gute Idee - oder möchte jemand 100 komische Ordner mit Punkten vornedran in seinem Windows haben? :)
 
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