Mehrere Volumes für parallelen Zugriff im NAS sinnvoll?

Joker87

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Hallo an alle, ich möchte mir gerne ein DS218+ mit zusätzlichen 4 GB RAM kaufen und rätsel über die Platten sowie den Aufbau des NAS Servers. Mein Andwendungsfall wäre folgender:

Ich habe einen TV-Server (VU+ Box) der für meine bessere Hälftem über den Tag verteilt ein paar Serien usw. auf meine jetzige MyCloud aufnimmt. Auf der Platte liegen derzeitig auch einige Filme die wir schon so aufgenommen haben. Schauen wir nun einen Film während eine Aufnahme läuft, so habe ich das Gefühl, dass dieser parallele Zugriff aus Lesen und Schreiben die MyCloud in die Knie zwingt.

Meine Frage:
Würde dieser Effekt, bei einem DS218+ welcher beispielsweise nur eine 6 TB WD RED drin hat auch eintreten oder kompensiert dies das NAS durch seinen RAM und die Platte durch Ihren hohen Cache? Falls dem so ist, und hier tatsächlich eine Verlangsamung eintritt (der Schreiblesekopf muss ja ständig hin und her fahren) hätte ich folgende Idee:

Ein DS218+ mit 6 GB RAM und 1 x 1 TB, für die Aufnahmen der VU+ sowie 1 x 6 TB für die bereits archivierten Aufnahmen.
Aus den Platten würde ich dann 2 getrennte Basic Volumes machen (RAID1 ist nicht notwendig da ich diese Daten dort nicht als schützenwert einordne, RAID0 schließe ich ohnehin aus.)

Bitte eine kurze Info ob meine Idee Sinn macht oder ich als NAS Anfänger da einen Denkfehler habe.

Danke an alle!
 
Joker87 schrieb:
während eine Aufnahme läuft, so habe ich das Gefühl, dass dieser parallele Zugriff aus Lesen und Schreiben die MyCloud in die Knie zwingt.
Parallele Zugriffe bremsen sich bei HDDs wegen der nötigen Kopfbewegungen gegenseitig massiv aus, dies ist nicht neu und sollte bekannt sein. Von daher ist die Idee mit zwei Platten eine mögliche Lösung.
 
Die Daten räumlich zu trennen ist grundsätzlich sicher kein Fehler, ich glaube aber offen gesagt nicht, dass eine einzelne HDD mit Aufnahme und Wiedergabe gleichzeitig ein Problem haben sollte - eher schon die CPU im NAS.

Ein Bekannter von mir hat nämlich eine VU Ultimo mit 4TB-Platte, die gleichzeitig bei einer zweiten VU Zero (? glaub so heißen die kleinen Kisten) übers Netzwerk als Aufnahmespeicher gemounted ist (insgesamt 4 Tuner) - und selbst bei 2 Aufnahmen und einer Wiedergabe gleichzeitig hat er keinen Stress...
 
M.Ing schrieb:
ich glaube aber offen gesagt nicht, dass eine einzelne HDD mit Aufnahme und Wiedergabe gleichzeitig ein Problem haben sollte
Und wieso nicht? Die Köpfe müssen dann ständig zwischen den Positionen der beiden Dateien hin und her bewegt werden. Ob es ein Problem wird, hängt natürlich davon ab wie lange der Puffer noch reicht, bist die nächsten Daten nachgeladen oder geschrieben werden und wie schnell dies dann möglich ist, aber der TE berichtet ja auch nicht von einem Problem, sondern schreibt:
Joker87 schrieb:
so habe ich das Gefühl, dass dieser parallele Zugriff aus Lesen und Schreiben die MyCloud in die Knie zwingt.
 
Ich weiss jetzt nicht auswendig, welche Datenrate die VU schreibt, aber ich glaube, mehr als 5Mbit/s sind es nicht bei 1080i, je nach Tonspur(en) mehr oder weniger. Dh 2 Streams gleichzeitig sind runde 10MBit insgesamt. Für eine HDD kein Stress, auch mit der Zugriffszeit nicht.

Ginge es hier um Videoschnitt mit grossen Datenmengen (ProRes mit 180MBit oder sowas), wäre das was anderes, aber bei 5Mbit pro Stream ist die Last so gering, dass die HDD da keinen Stress hat.
 
Leute, hier wird mir zuviel "geglaubt" und "gefühlt". So kommt man in der Kirche und beim Psychater weiter aber nicht bei der Suche nach Antworten dieses technischen Problems bzw Frage.

Synology bietet doch eine Auslastungsanzeige an. Bestimmt gibt es auch weitere Pakete, die präzisere Messungen und Darstellugen bieten.
Stelle diese Lese- und Schreibsituation zuhause einfach nach und ermittle die Auslastung am NAS. Dann hast du deine Antwort.
 
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Danke vorab für die vielen Antworten! In so kurzer Zeit super! Zum Thema Glauben: ich weiß, dass das derzeitige genutzt NAS (sofern man eine WD MyCloud (älteres Modell) als solches benennen kann) definitiv Probleme bei parallelen Lese- und Schreibzugriffen. Meine Frage zielte eher auf die Erfahrung von Leuten mit einer Synology ab die ähnliche Zugriffe zeitlichgleich durchführen.

Ich möchte auch nicht so viel glauben und etwas mehr wissen ;)
 
ich rede hier von m(!)einer Vu+ Duo2 und Sat.
Sendungen mit wirklich hoher Datenrate liegen da so bei 6GB pro Stunde, (viel) mehr hatte ich noch nie.
wenn ich das denn mal umrechne, dann sind das so bummelig 1,7MByte/s. Selbst wenn eine Aufnahme mal 10GB pro Stunde benötigen sollte, läge das noch unter 3MB/s.

und auch wenn da zwei Streams gleichzeitig laufen, es sind halt streams, schön linear und blockweise.
nehmen wir doch nochmal die Daten von oben und rechnen kurz durch, was 3MB/s denn bedeutet, 128MB Cache reichen für 40s Puffer aus und hier wird mit 4GB um sich geworfen, das für fast eine Stunde reichen müsste.
Ergänzung ()

Joker87 schrieb:
ich weiß, dass das derzeitige genutzt NAS (sofern man eine WD MyCloud (älteres Modell) als solches benennen kann) definitiv Probleme bei parallelen Lese- und Schreibzugriffen.
die äußern sich wie genau?!?
 
Also ich werfe mit überhaupt nichts um mich, sondern frage lediglich mal nach mehr nicht.

Das Bild wurde beim abspielen in Kodi instabil und hat dann tatsächlich Geruckelt. Aber jemand hier hatte sicherlich recht das man es einfach mal ausprobieren sollte, ein neues NAS ist sowieso geplant
 
Mickey Mouse schrieb:
es sind halt streams, schön linear und blockweise.
Auch Streams können kbyteweise auf der Platte verteilt sein. Als Stream müssen die Stückchen in geodneter Reihenfolge nur in der Software zur Wiedergabe bzw. Aufnahme abgearbeitet werden. Mit der Speicherung hat das jedoch nichts zu tun.
 
fuyuhasugu schrieb:
Auch Streams können kbyteweise auf der Platte verteilt sein. Als Stream müssen die Stückchen in geodneter Reihenfolge nur in der Software zur Wiedergabe bzw. Aufnahme abgearbeitet werden. Mit der Speicherung hat das jedoch nichts zu tun.
natürlich hat das zumindest indirekt auch mit der Speicherung zu tun. Wenn die Daten beim Aufzeichnen "kontinuierlich fließen", dann werden schonmal die Blöcke alle schön voll gefüllt und ein halbwegs intelligentes System wird auch die daraus entstehenden Blöcke versuchen möglichst "geordnet" auf der Platte abzulegen.
2 GB Film lesen sieht dann schon ganz anders aus als aus einer 1 TB Datenbank eine Million 2 Byte Werte zu lesen, die von Gerät A stammen.
ich hoffe du versteht was ich meine.
 
Mit 5400 Umdrehungen sind diese Festplatten schon relativ langsam und daher eher ungeeignet für paralleles Lesen- und Schreiben. 2 Volumes dafür zu verwenden funktioniert aber doch auch nicht, weil man das bereits aufgenommene ja nicht auf die Platte bekommt, die für die Widergabe bestimmt ist... oder ich hab den Usecase nicht verstanden.

Kennt sich jemand mit Raid 4 oder 5 aus? Siehe: https://www.tecchannel.de/a/raid-im-ueberblick-grundlagen-raid-0-bis-7,401665

Evtl. könnte ein 4-Bay-NAS das Problem lösen, indem man die Schreib- und Lesezugriffe einfach auf die Platten verteilt.
 
DarkSoul schrieb:
Mit 5400 Umdrehungen sind diese Festplatten schon relativ langsam und daher eher ungeeignet für paralleles Lesen- und Schreiben.
wie definierst du "relativ"?!?
aktuelle HDDs, auch welche mit "nur" 5400U/min kommen an die 200MB/s ran
das ist Faktor 100 SCHNELLER zur benötigten Datenrate (für einen Stream) eines normalen Films in HD Qualität.

also ich würde das genau anders herum ausdrücken: selbst die langsamsten Platten sind "relativ schnell" im Vergleich zur benötigten Datenrate.

man kann jetzt mit den Zugriffszeiten argumentieren. Aber auch hier muss man doch mal nachdenken.
die liegen irgendwo im 2-stelligen Milli-Sekunden Bereich.

man kann das ganze aber auch etwas abkürzen, in meiner Vu Duo2 steckt eine 2,5" HDD (Samsung SpinPoint M9T ST2000LM003), die ich alleine nach "Lautstärke" ausgewählt habe. 5400 U/min, 32MB Cache, sicherlich alles andere als eine Rakete.
Standardmäßig ist das Time-Shift Plugin aktiviert und wird genutzt, das dürfte ja nach dem Expertenwissen hier gar nicht funktionieren.
auf der anderen Seite gibt es Leute, die schon Time-Shift mit 20MB Platten und ATA Interface (nahezu) problemlos genutzt haben.

da sollte man mal überlegen, ob man nicht einfach nur an der falschen Stelle sucht...
 
Mickey Mouse schrieb:
wie definierst du "relativ"?!?
Das erschließt sich doch aus dem Kontext: Platten mit höherer Drehzahl. Eine höhere Drehzahl stand früher zumindest für eine höhere Datenrate, bei sonst gleicher Technik versteht sich.
Hier ein Beispiel:
https://www.seagate.com/www-content/datasheets/pdfs/3-5-barracudaDS1900-11-1806US-en_US.pdf

Die 3 TB mit 5400 rpm hat 185 MB/s, die 7200 210 MB/s, obwohl der Cache deutlich kleiner ist. Bei der 2 TB ist der Unterschied noch größer: 190 zu 220.

Mickey Mouse schrieb:
aktuelle HDDs, auch welche mit "nur" 5400U/min kommen an die 200MB/s ran
das ist Faktor 100 SCHNELLER zur benötigten Datenrate (für einen Stream) eines normalen Films in HD Qualität.
Das sind nur die maximalen Werte bei sequentiellen Schreibvorgängen, die hier nicht erreicht werden können, weil die Platte gleichzeitig auch lesen muss.

Mickey Mouse schrieb:
man kann jetzt mit den Zugriffszeiten argumentieren. Aber auch hier muss man doch mal nachdenken.
die liegen irgendwo im 2-stelligen Milli-Sekunden Bereich.
Die sich summieren, je häufiger der Kopf hin und herspringen muss.
 
du willst es nicht verstehen...
RELATIV zu den Nutz-Datenraten, sind die Datenraten und Zugriffszeiten aktueller HDD (auch derer mit "nur" 5400 U/min) EXTREM SCHNELL und nicht langsam.
es ist "relativ egal", ob eine Platte jetzt 100x oder 120x schneller als nötig ist. Selbst wenn davon nur 10% real übrig bleiben, ist das immer noch 10 oder 12x "genug", oder siehst du es anders?

du scheinst auch die Zusammenhänge nicht so ganz verstanden zu haben. Klar, je schneller die Platte dreht, desto schneller kommen die Daten. Das ist aber nur EIN Parameter! Wenn die Daten doppelt so dicht ("eng") auf der Platte abgespeichert sind, dann ist sie bei halber Drehzahl gleich schnell.
genauso geht die Drehzahl auch nur als ein Parameter in die Zugriffszeit ein. Auch hier, je schneller die Platte dreht, desto schneller "kommen auch die Daten vorbei" nachdem sich der Kopf bewegt hat. Aber da ist eine Platte mit "wenigen" Daten auf einer Spur sogar im Vorteil.
aber für den typischen "Halbwissen Käufer" reicht es aus, wenn man eine möglichst hohe Drehzahl angibt...

mal ganz abgesehen davon, dass das Netzwerk der Vu+ da auch noch ein Wörtchen mitzureden hat...
 
DarkSoul schrieb:
obwohl der Cache deutlich kleiner ist.
Der Cache hat kaum Auswirkungen auf die Performance, schon gar nicht auf die maximalen sequentiellen Transferraten und außerdem wird da meisten die Größe des DRAMs angegeben, von dem aber nur ein meist eher kleiner Teil wirklich als Datencache verwendet wird.
 
Mickey Mouse schrieb:
Wenn die Daten doppelt so dicht ("eng") auf der Platte abgespeichert sind, dann ist sie bei halber Drehzahl gleich schnell.
Das hatte ich ausgeklammert, was Du aber schön ignorierst und mir Halbwissen unterstellst, nice try.
Aber Du darfst dem TE gerne vorrechnen, wo denn genau sein Flaschenhals sitzt.
 
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