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Dude-01
Gast
Motorola Defy
Outdoor und aktuell?

Einleitung:
Nachdem mein im Sommer mein Nokia 5800 Xpress Musik zu früh durch einen Displaybruch das zeitliche gesegnet hatte und ich zu diesem Zeitpunkt kein Geld für das Display oder sogar die Reparatur hatte, beschloss ich, dass es Zeit für ein neues Handy wurde. Einfacher gesagt als getan, als Schüler mit begrenztem Budget. Also musste ich bis zu den Herbstferien warten, damit ich mir etwas „nebenher“ verdienen konnte.
In der Zeit bis zur Anschaffung des Gerätes war also noch genügend Zeit sich über die einzelnen Betriebssysteme und die damit verbundenen Mobiltelefone zu machen.
Zur Auswahl standen die Altbekannten aber auch neue Unbekannte:
- 1. Windows Mobile 6.5/Windows Phone 7: Hier wäre nur das gebrandete HTC HD2 in Frage bekommen um bei einem Preis von unter 350€ zu bleiben. Eine ganze Zeit lang hat es mich interessiert und war auch in der engeren Auswahl beteiligt. Dann kam mein Arbeitskollege und ich konnte es mir 2 Wochen lang ansehen um zu sagen: „Nein Danke, dass kennst du doch irgendwo her.“ Es wirkte mir einfach nicht homogen genug. Die Sense-Oberfläche war zwar schön anzusehen aber sobald es darunter ging war der wahre Kern dieses OS zu erkennen.
Leider fiel selbst das billigste Windows Phone mit 400€ aus meinem Limit heraus. Ich hätte es zwar gerne getestet aber was nicht geht, geht nicht. - Symbian S60 5th Edition/Symbian³: Hier viel mir die Wahl deutlich leichter. Nachdem 5800 wollte ich erst einmal kein Handy mehr mit Symbian. Es hing, stürzte ab und die Performance war auch nicht wirklich toll. Sicher war das N97 und das X6 eine interessante Wahl aber ich war erst mal gebrannt und wollte etwas anderes ausprobieren. Genauso verhielt es sich mit Symbian 3. Ich wusste nichts über dieses Betriebssystem und wollte nicht schon wieder, wie bei dem 5800, auf die Schnauze fallen.
- Bada: Ja auch Bada war in der engeren Auswahl, eine Zeit lang sogar mein Favorit.
Das Samsung Wave S8500 war der absolute Überflieger, was die Hardware betraf.
Ein starker Grafikprozessor, mit guter CPU und einem Hammerdisplay. Und das ganze einmal für gute 300€. Doch auch hier hatte ich nach einiger Zeit bedenken: Von mieser Synchronisation mit Outlook über schlechtes Speichermanagement und einer sehr bescheidenen Auswahl an Apps bis hin zu Samsungs Updatepolitik. Sicher, dass Wave bekam und bekommt genügend Updates. Aber als Marktführer in Sachen Handys hätte meiner Meinung nach deutlich mehr kommen müssen. - iOS: Ein gebrauchtes Iphone 3GS wäre auch etwas Feines gewesen. Viele Apps, ein einigermaßen anständiges OS und gute Hardware. Leider hatte das seinen Preis und so blieb es relativ frühzeitig außen vor.
- Android: Was blieb war Android. Viele Apps, viele Möglichkeiten, viele Probleme. Fragmentierung, Hardwareunterschiede und die „Gefahr“ von Google ausgespäht zu werden. Trotz alle dem war ich mir sicher: Es sollte ein Android Handy werden. Dafür fand ich die Möglichkeiten, die damit möglich waren einfach zu gut. Das Google mich beobachtet hat mich komischerweise kaum gestört. Vielleicht lag es an der Trotzreaktion den ganzen Google Street View Gegnern gegenüber oder daran, dass ich mir ziemlich sicher war, dass auch andere Betriebssystem Entwickler dieses Möglichkeit in ihrem OS eingebaut haben.
Da blieb also nur noch das Defy. Ein Handy oder besser Smartphone, was laut Motorola für alles bereit sein soll, was das Leben so bringt. Die Hardware war für diesen Preis einfach ungeschlagen und die Robustheit sollte durch die Schutzklasse IP 67 gegen Staub- und Wasserbäder gegeben sein.
Also sprang auch ich ins kalte Wasser und bestellte zum ersten Mal ein Stück Hardware vor! Nach den vielen positiven Meinungen zum Milestone machte ich mir kaum sorgen, dass das Defy viel schlechter sein könnte.
Hier noch ein paar "Vergleichsbilder zu meinen Vorgängerhandys:


Lieferumfang und Hardware:
Das Motorola Defy wird in einem kleinen Karton mit dem Aufdruck des Handys und etwas Zubehör geliefert:
1. Smartphone
2. Akku
3. Akkudeckel
4. USB/Ladekabel
5. Ladegerät
6. Headset
7. Heftchen die mich darauf hinweisen wie toll das Handy ist was ich gerade gekauft habe…

Ja das war er es auch schon! Keine Software-CD, keine gedruckte Bedienungsanleitung, keine tollen Extras.
Die bedruckte Bedienungsanleitung habe ich leider etwas vermisst, da es immer noch angenehmer ist, so etwas in der Hand zu haben als die ganze Zeit vor dem Bildschirm zu hocken und danach zu suchen.
Die fehlende Software-CD war allerdings keines Falls tragisch, dazu aber später mehr.

Soweit das Innenleben dieses Smartphones. Auf der Homepage von Motorola steht zwar, das ein TI QMAO3610 verbaut ist, dies ist aber ein Fehler, da auch die SGX 530 GPU verbaut ist und es somit ein QMAP 3630 ist. Die CPU ist dieselbe wie beim Milestone 2. Im Quadrant Benchmark liegt das Handy vor dem Samsung Galaxy S( Android 2.1) und knapp hinter dem Motorola Droid X(Android 2.1).
Design, Verarbeitung und Display:
Das Motorola Defy kommt wahlweise komplett Schwarz oder auch Schwarz-Weiß daher. In beiden Varianten ist das Handy komplett aus Kunststoff gefertigt wovon der oberste Teil wie auch der Akkudeckel gummiert sind und so einen festen Halt garantieren. Es wirkt in keinem Fall billig oder klapprig sondern durch die gut sichtbaren Schrauben um das Gerät herum vermittelt es geradezu den Eindruck: „Komm schmeiß mich nur auf den Boden, mir passiert doch sowieso nichts!“. Einzig der Power-Button und die Lautstärkewippe wirken etwas schwammig sind aber definitiv fest und auch dicht! Das Displayglas besteht aus dem gleichen „Gorilla“-Glas wie beim IPhone und sind so gegen Kratzer und Stöße extrem unempfindlich.
Das Design des Gerätes gewinnt bestimmt keinen Blumentopf aber wirkt auf jeden Fall solide. Keine Schnörkel, keinerlei unnötige Kanten und Sensortasten die den eingelassenen Bildschirm wunderbar ergänzen.
Das Display des Defy ist dasselbe wie beim Milestone und weiß durch seine hohe Auflösung, seine Leuchtkraft und seine Farbbrillianz zu punkten. Die Farbtreue bei hohen Blickwinkeln ist nicht so gut wie beim Wave oder Galaxy S aber definitiv noch brauchbar.




Betriebssystem und Software:
Hierzu muss wohl wenig gesagt werden. Android 2.1 ist installiert und mit der MOTOBLUR „Oberfläche“ versehen. Die Grundausstattung der Software ist sehr ordentlich. So kann man beim erstmaligen Einschalten des Handys oder wechseln der Sim-Karte ein MOTOBLUR Konto einrichten und so seine Kontakte, Konten etc. sichern lassen und so z.B. nach einem Hardreset alles wieder herstellen lassen. Eine sehr angenehme Sache wie ich finde.
Neben Standardanwendungen wie Maps, Youtube, GMail und dem Google Market ist noch Software wie 3G Mobile Hotspot, QuickOffice Reader, einem File Manager und Amazon MP3 installiert.
Die meiner Meinung nach beste vorinstallierte Software ist aber Phone Portal. Wie ich anfangs erwähnt habe, gibt es keinerlei mitgelieferte Software. Dies ist aber dank Phone Portal auch nicht mehr wirklich nötig. Das Handy agiert hier als „Router“ und ein Rechner kann per USB oder WLan direkt darauf zugreifen. Mithilfe eines X-Beliebigen Browser kann dann die Software einfach im Browser geöffnet werden und man hat Zugriff auf die Kontakte, Bilder und Einstellungen des Handys und kann alles bequem darüber regeln.
Es ist im Grunde keine zusätzliche Software mehr nötig um auf das Handy zu zugreifen.
Unter dem Punkt Musik verbirgt sich der MP3-Player, das Radio, Musikvideos, Community und Titel-Identifikation.
Der MP3 Player ist ziemlich spartanisch kann aber (Android sei Dank) durch einen X-Beliebigen ersetzt werden. Er unterstützt allerdings beim Abspielen die Möglichkeit das Plattencover und die Lyrics herunterzuladen.
Zum Radio muss nicht viel gesagt werden, außer dass zu dem FM-Radio zusätzlich noch ein Online-Radio vorhanden ist was zugriff auf mehrere tausend Stationen Weltweit bietet.
Musikvideos gibt einem die Möglichkeit, auf dem Handy selber, bei YouTube oder GoTV nach Musikvideos zu suchen.(Wie unerwartet)
Unter Community kann man in der TuneWiki-Community nach Stichwörtern aus Lieder suchen, die aktuellen Charts ansehen und sich aktuelle Events auf der Welt anschauen.
Die Titel-Identifikation ist das Selbe wie Shazam nur von Sound Hound. Sie arbeitet zuverlässig und kennt fast alle Lieder.
Das GPS funktioniert wunderbar und schnell und bietet eine sehr genaue Erkennung. Mit Apps wie c:geo ist es also Problemlos möglich auf Geo-Caching Touren zu gehen und gute Erfolge zu erzielen.
Durch den Android Market hat man auch mit Android 2.1 Zugriff auf mehr als Genug Apps. Und wem das nicht reicht, der hat immer noch die Möglichkeit in Alternativen Märkten bzw. im Internet nach Apps zu suchen.
Manche werden sich sicherlich Gedanken machen ob man das Handy mit 2.1 noch nehmen kann. Ich habe bei Motorola nachgehakt und mir wurde ein Update für Anfang 2011 auf Android 2.2 versichert. Hier liegt es an jedem selber darüber zu Urteilen ob es kommt oder nicht.
Kamera- und Musikqualität:
Der MP3-Player ist wie schon gesagt sehr spartanisch. Vor-, Zurück- und Paustetaste sind das einzige was sich auf dem Display erscheint. Auch den Equalizer sucht man vergebens im MP3-Player Menü. Der ist nämlich unter Einstellungen versteckt. Dort kann man unter anderem den Surround Modus einstellen (Live, Breit, Räumlich und Aus) und unter dem Equalizer hat man die Möglichkeiten aus 6 vordefinierten Profilen auszuwählen(Extremer Bass, Bass-Schlag, Ausgeglichen, Heller Sopran, Vocalizer und Aus). Nicht viel aber trotzdem genug um einen anständigen Klang zu erzeugen. Es kommt nicht ganz an mein altes 5800 heran aber es ist auch nicht so, dass ich sagen würde, es müsste sich hinter einem Ipod verstecken.
Die Kamera ist durchaus für Schnappschüsse geeignet. Im dunkelen hilft der Blitz für einen guten Meter. Alles darüber hinaus ist zuviel und die Kamera verweigert ihren Dienst mit einem Rauschfest ohne Gleichen. Schnappschüsse ja, alles darüber hinaus bitte zu einer Kompaktkamera greifen.
Sprachqualität
Eigentlich das wichtigste und doch das vermutlich am wenigsten beachtetete: Die Sprachqualität: Dank Crystal Talk 2 haben meine Gesprächspartner mich sehr gut auch in lauter Umgebung verstanden und ich sie ebenso. Nur der Lautsprecher auf der Rückseite klingt etwas blechern aber keinesfalls so, dass man sagen kann, man versteht den Gesprächspartner nicht mehr.
Fazit:
Gute Verarbeitung, Performance und keine großen Schwächen machen das Motorola Defy zu einem guten Begleiter für alles was das Leben so bringt. Mit Android 2.1 ist es zwar nicht auf dem aktuellen Stand der Technik, gehört aber auch keinesfalls zum alten Eisen. Mit seiner Robustheit ist es vor allem für die Leute bestimmt die sich viel draußen aufhalten und etwas robustere Hobbys haben. Motorola hat mit diesem Handy eine viel zu lang offene Marktlücke gefunden: Ein aktuelles Handy mit Outdooreigenschaften ist das was viele Leute wie ich gesucht und letztendlich auch gefunden haben.
Ich danke euch vielmals fürs lesen und hoffe, dass ihr einige Verbesserungsvorschläge für mein erstes Review geben könnt. Weitere Fotos werde ich ich in den nächsten Tagen einfügen. Ich wollte einfach lieber Tageslicht haben bevor ich hier Anfangen muss die Scheinwerfer aufzubauen

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