Powerline vs. WLAN

Tigerfox

Commander
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Hallo,

wahrscheinlich wird sowas häufiger diskutiert, ich bräuchte jedoch eine knappe, möglichst aussagekräftige Einschätzung, was für meinen Einsatz sinnvoller ist. Einige Verständnisfragen habe ich auch noch.

Ich ziehe gerade mit meiner berufsbedingten Zweitwohnung von einer gut mit Netzwerkleitungen versorgten Wohnung in eine Bj. 1980er um (72m²), in der keinerlei Netzwerkverkabelung vorliegt.
Es ist noch zu prüfen, ob ich meinen Telekom 16MBit/s-Young-Vertrag für 30€ mitnehme und nur Kabel-TV über Vodafone für 19€ buche, einen neuen MagentaTV-Tarif mit 16- oder 50MBit/s buche oder alles über Vodafone buche (auch max. 50MBit/s). Da ich hoffe, in einem Jahr den Zweitwohnsitz aufgeben zu können, scheue ich ein bischen die Neuverträge.

Telefondosen habe ich im Wohnungsflur und Schlafzimmer, Kabelanschlüsse reichlich im Wohnzimmer (vier Stück!) und auch einen im Schlafzimmer. Im Arbeitszimmer AFAIR gar nichts. Das Arbeitszimmer liegt auch relativ weit weg von Flur und Wohnzimmer.

Ich habe im Arbeitszimmer meinen PC zu versorgen, mit dem ich arbeite und zocke, im Wohnzimmer einen AVR, einen Receiver (KabelTV, evtl. VU+ oder eben MagentaTV) und evtl. den TV (wobei der so alt ist, dass es fast sinnlos wäre).

Womit fahre ich nun besser? Mir kommt es vor allem auf eine stabile Verbindung ohne allzu hohen Ping an, die einzigen größeren Daten, die ich bisher herumgeschoben habe, waren Aufnahmen von meiner bisherigen VU+, die wegen des 2.5"-HDD ohnehin auf ~65MB/s begrenzt waren, also weit unter GBit/s.

Funktioniert Powerline in so einer alten Wohnung problemlos? Kann das Probleme mit den anderen Wohnungen geben? Darf ich das in einer Mietwohnung überhaupt einfach so machen? Ist die reelle Datenrate höher oder vergleichbar mit WLAN-AC/AX?
Eine Verständnisfrage habe ich noch zu WLAN-Repeatern: Irgendwo hab ich mal gelesen, dass die im Repeater-Modus die Bandbreite halbiert? Stimmt das oder ist das im Zeitalter von Mesh & Co vorbei?

Danke für Eure Antworten
 
Powerline verursacht Störungen, die DSL Verbindungen verschlechtern können, also ganz klar gegen Powerline ohne jetzt den ganzen Text gelesen zu haben (aus der Überschrift habe ich ja das entweder oder entnommen)

Zumal ist es auch so, das sobald festgestellt wird, das dein Powerline das DSL beeinträchtigt kommt einfach die BNetzA und legt das still, wenns ganz doof läuft inklusive Bussgeld (normalerweise nicht es sei denn du stellst dich quer)
 
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Was nun besser funktioniert kann hier niemand sagen. Powserline hängst stark vom vorhandenen Stromnetz ab. WLAN von der baulichen Seite. Ob dicke Wände vorhanden sind und ob Beton vorhanden ist oder Leichtbauweise.
Leg LAN Kabel hinter Fussleisten, das ist für die Versorgung optimal.
Von den angeblichen Datenraten kannst Du 50% weg denken. Dann liegst du ansatzweise richtig. Aber bei WLAN hängt das auch stark von den Clients ab.
Wenn bei WLAN 2,4 Ghz 450 Mbit/s genannt werden, kannst Du mit neuer Hardware Wifi 5 oder6 150-200Mbit/s Netto erreichen. Mit alter Hardware nur knapp 50-100Mbit/s Netto so ca. 7m um Router herum ohne größere Hindernisse.
Klar halbiert sich die Datenrate bei Repeatern. Wenn also an einem Punkt 100% der Datenrate ankommen dann erhält man am Repeater 50%.
 
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Tigerfox schrieb:
Funktioniert Powerline in so einer alten Wohnung problemlos?
Kann man nur durch ausprobieren heraus finden.

Tigerfox schrieb:
Kann das Probleme mit den anderen Wohnungen geben?
Es ist möglich dass deiner oder andere DSL Anschlüsse gestört werden durch Powerline.

Tigerfox schrieb:
Ist die reelle Datenrate höher oder vergleichbar mit WLAN-AC/AX?
Geringer. Der Vorteil ist bei Powerline eigentlich nur die höhere Reichweite gegenüber einem einzelnen WLAN AP.

Tigerfox schrieb:
Eine Verständnisfrage habe ich noch zu WLAN-Repeatern: Irgendwo hab ich mal gelesen, dass die im Repeater-Modus die Bandbreite halbiert? Stimmt das oder ist das im Zeitalter von Mesh & Co vorbei?
Mit MESH hat das nichts zu tun. Die Halbierung kann durch Tri-Band Repeater oder Cross-Band Repeating aufgehoben werden. Wobei bei letzterem das 2,4 GHz Band zum Flaschenhals wird.

Bei nur 100 Mbit/s fällt das aber nicht so ins Gewicht da die Halbierung sich ja auf die WLAN Datenrate und nicht die deines Internet bezieht.

Schau dir mal die hier an: https://geizhals.de/telekom-speed-home-wlan-v78696.html
Alternativ von AVM die FRITZ!Repeater 3000/6000. Damit hat man erstmal Ruhe.

PS: ein Kabel ist natürlich allem anderen vorzuziehen.
 
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Ich hatte lange zeit Powerline genutzt. Hatte die AVM Fritz!Powerline 1000E genutzt. diese sind zwar nicht die neusten. Gehören aber schon zu den leistungsfähigeren. gibts gerade in der bucht nen paar relativ günstig. Probiere es einfach aus. Bei deinen Bedingungen würde ich von der Telefondose und Router auf jeden Fall mit Powerline ins Arbeitszimmer gehen. Wenn der Rest nah zusammen liegt, kannst du das auch per Wlan versorgen.

So würde ich es machen.

Ich hatte zur Nutzung der Adapter 100er DSL. Also VDSL aber kein Super Vectoring (250 Mbit). Soweit ich weiß, treten hier die Probleme mit Powerline auf.
 
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Zweitwohnung für 2 Jahre, leg dir normale Netzwerkkabel am Rande der Räume lang und gut ist.
Ist zweckmäßig aber muss ja auch nicht schön sein.
 
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Tigerfox schrieb:
Funktioniert Powerline in so einer alten Wohnung problemlos?
Ich rate Dir, eine andere Lösung zu wählen. Im Zweifel verursacht Powerline auch Störungen bei Nachbarn und deren VDSL-Versorgung, und sie können sich nicht dagegen "wehren", weil die Störquelle bei Dir zu verorten ist.

Besser, zumal es sich ja auch nur um eine Zweitwohnung handelt: Termporäres Verlegen eines bereits vorgeschlagenen Flachband-LAN-Kabels. Alternativ erweitert / ergänzt mit WLAN-Accesspoints bzw. einen Mesh-Verbund.
 
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Meine Eltern haben auch Powerline und VDSL im einsatz, Null Problem!
schnell und stabil, besser wie jedes WLAN
 
Tigerfox schrieb:
möglichst aussagekräftige Einschätzung
Wird dir kaum jemand geben können, da es an jedem Ort anders ist. Im Freundeskreis gab es bei Powerline nur anfänglich Zufriedenheit. Zum Beispiel lief bei einem Freund Powerline an sich mit bis zu über 80 MBit (netto), allerdings gab es alle 15 bis 20 Minuten Komplettaussetzer. Ist bei der Gartenparty natürlich nervig, wenn dreimal die Stunde die Musik ausgeht und die Adapter neu gesteckt werden müssen.

Konkret: bei 72 m² würde ich erstmal nur den Hauptrouter strategisch möglichst günstig aufstellen. Mit großer Wahrscheinlichkeit reicht das.

haiopai schrieb:
besser wie jedes WLAN
Mein WLAN ist besser als das Powerline deiner Eltern.
 
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Wilhelm14 schrieb:
Mein WLAN ist besser als das Powerline deiner Eltern.
achja? ok, der Router steht im Keller, 25cm Dicker Stahlbeton. im DG (3OG) kommen immernoch die vollen 90 MBit/s der DSL Leitung an, und zwar immer, ohne aussetzer und abbrüchen (Ping liegt bei 11ms)
zwischen dem Router im Keller und dem DG sind also 4 Stahlbeton decken, plus Fußbodenheizung. und dein Wlan kann das besser?? mit einem Repeater auf jeder Etage und einem Ping von mehreren Sekunden oder was?
 
hildefeuer schrieb:
Klar halbiert sich die Datenrate bei Repeatern. Wenn also an einem Punkt 100% der Datenrate ankommen dann erhält man am Repeater 50%.
Bei alten Repeatern oder den billigsten Modellen mag das noch stimmen. Bei allem anderen empfehle ich dir dringend, deinen Wissensstand aufzufrischen, Thema "Crossband Repeating".

@Tigerfox Einfach aufhören mit solchen Notlösungen zu pfuschen. Niemand wird dir sagen können ob Powerline oder WLAN in deinem konkreten Fall besser oder schlechter ist.
Nimm Kabel, führe diese entlang der Sockelleisten, Befestigung mit günstigen Kabel- bzw. Nagelschellen. Zwischen den Zimmern bohrst jeweils mit ner Bohrmaschine Löcher und führt die Kabel durch.
Bonuspunkte: Diese Kabel lässt du auf Aufputzdosen enden und von da aus in Switch/Router/VU+/PC/whatever oder die billige Pfuschvariante weil nur für ein Jahr: Kabel direkt auf Stecker und damit in Switch/Router/PC.
WLAN dann on top für die Geräte, die kein Kabel können, also z.B. das Smartphone. Da dann mit dem Router starten und bei Bedarf mit APs oder Crossband-fähigen Repeatern oder irgendwas dazwischen erweitern.
Bei Auszug in einem Jahr hast die Kabel schnell wieder entfernt, Löcher werden verfüllt und fertig.

Alles keine Raketentechnik und in kurzer Zeit umsetzbar und du musst dich nicht regelmäßig über schwankende Pings und Bandbreiten ärgern.

Die restlichen Beteiligten können ihre digitalen Schwanzvergleiche ja ggf. in einem eigenen Thread fort führen? "Zeigt her eure Workarounds und Alternativen: Wer schafft mehr und erlaubt ist alles außer Kabel" wäre doch ein passender Titel, oder?^^
 
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Ich hoffe, die Wohnung nur ein Jahr zu halten. Ich stelle jedes Halbjahr Versetzungsanträge, die Chancen zu Beginn des zweiten Schulhalbjahres versetzt zu werden sind allerdings äußerst gering. Also kann es in einem Jahr soweit sein, oder erst in zwei oder noch länger. Mit ganz geringer Wahrscheinlichkeit aber eben schon in einem halben Jahr.

Daher ist nix mit Löcher Bohren, nichtmal Schrauben für irgendwelche Dosen möchte ich in de Wand Bohren.

Trotzdem prüfe ich, ob ich mit diesen Flachkabeln ggf. unter den Türen hindurch die Räume verbinden und ggf. mit Switches erweitern kann. Außerdem schaue ich, wie weit ich mit dem WLAN des Routers komme. Erst wenn das irgendwo nicht hinhaut, schaue ich nach Powerline mit intergriertem WLAN. Wenn das innerhalb der 14-tägigen Rückgabefrist nicht zufriedenstellend läuft, schicke ich es zurück.

Es waren jetzt viele, die von Problemen und Störungen durch Powerline berichtet haben, aber auch einige, die keine Probleme hatten, daher kann ich es wohl nur ausprobieren.
 
Tigerfox schrieb:
Daher ist nix mit Löcher Bohren, nichtmal Schrauben für irgendwelche Dosen möchte ich in de Wand Bohren.
Wenn Du dies absolut ausschließt, geh wenigstens den Weg mit den flachen Kabeln. Das ist zwar keine so saubere Lösung wie mit Verlegekabeln und Dosen, aber unterm Strich immer noch weitaus zuverlässiger und stabiler als WLAN oder DLAN.

Tigerfox schrieb:
Es waren jetzt viele, die von Problemen und Störungen durch Powerline berichtet haben, aber auch einige, die keine Probleme hatten, daher kann ich es wohl nur ausprobieren.
Nochmal: Im Zweifel bemerkst Du nicht mal etwas von ausgehenden Störungen, aber andere (Nachbarn). Von daher würde ich alleine schon aus Rücksicht auf andere davon Abstand nehmen.
-> https://avm.de/service/wissensdaten...de-moglicherweise-durch-Powerline-verursacht/

Ursache​

  • Die VDSL-Verbindung wird durch Powerline gestört. Da sich die von VDSL und Powerline genutzten Frequenzen teilweise überschneiden, können sich beide Techniken gegenseitig stören.
 
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Tigerfox schrieb:
daher kann ich es wohl nur ausprobieren.
Dann kannst du aber auch erstmal einen vernünftigen WLAN Repeater ausprobieren und erst wenn es damit absolut nicht klappt das Powerline testen.
 
Wenn die Abdeckung stimmt ist ein 5Ghz Wlan besser als DLAN. Ende.
 
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haiopai schrieb:
achja? ok, der Router steht im Keller, 25cm Dicker Stahlbeton. im DG (3OG) kommen immernoch die vollen 90 MBit/s der DSL Leitung an, und zwar immer, ohne aussetzer und abbrüchen (Ping liegt bei 11ms)
zwischen dem Router im Keller und dem DG sind also 4 Stahlbeton decken, plus Fußbodenheizung. und dein Wlan kann das besser?? mit einem Repeater auf jeder Etage und einem Ping von mehreren Sekunden oder was?
Heutzutage sorgt man ja auch für Flächendeckendes 5GHz, weil 2,4 GHz heute nur noch fallback WLAN für SmartHome Krempel und Co ist, also ja WLAN macht es besser, bei 288mbit/s pro 1x1 Stream.
 
Alexander2 schrieb:
Zumal ist es auch so, das sobald festgestellt wird, das dein Powerline das DSL beeinträchtigt kommt einfach die BNetzA und legt das still, wenns ganz doof läuft inklusive Bussgeld (normalerweise nicht es sei denn du stellst dich quer)
Gibt es dazu eine Quelle oder sind das wieder "ich hab da was gehört" Gerüchte...wir sind hier in Deutschland, bevor ein Produkt verkauft werden darf, was mit Strom und Internet zu tun hat, muss das erstmal geprüft werden. Ich bezweifel arg, dass die BNA Strafen vergibt, für Produkte, die im freien Handel zu erwerben sind. Die BNA wird aktiv, wenn etwas nicht Regelkonform ist, zB. Jammer oder Antennen, die zu stark sind oder Piratenfunk etc.

@Tigerfox
Hol Dir testweise einfach das stärkste Powerlan, was Du bekommen kannst und probier es aus. Es ist abhängig von den verlegten Stromleitungen und welche Geräte noch angeschlossen sind. Ich nutz TP-Link Geräte in Verbindung mit einem Tkom 100k Hybrid Vertrag, voll zufrieden und in den Wohnungen um mich herum gibt es keine Einschränkungen oder Probleme (ich manage die IT bei den Leuten im Haus).
Bei meinem Rechner kommen ca. 60-70% an, bei einem sehr stabilen Ping (war mir wichtig, wegen Zocken). Das nicht 100% ankommen ist ok, weil vom Router noch IP-TV, Netflix und Wlan abgeht.
 
Tigerfox schrieb:
Daher ist nix mit Löcher Bohren
Dir ist also selbst ein zeitlicher Aufwand von vermutlich höchstens 2-3 Stunden bei "Aufbau" und ne knappe Stunde beim Rückbau schon zu viel für mindestens ein halbes Jahr oder mehr mit stabilem Setup?

Mit Flachbandkabeln kommst zwar oft problemlos unter den meisten Türen durch aber dann hängt es von den Sockelleisten ab. Wenn da drunter Platz ist kann man das so machen wenn nicht hast also lose herum liegende Kabel oder musst diese doch wieder irgendwie fixieren. Sockelleisten lösen und Kabel dahinter ist ja wieder Aufwand, den du scheust.^^
 
Engaged schrieb:
Heutzutage sorgt man ja auch für Flächendeckendes 5GHz, weil 2,4 GHz heute nur noch fallback WLAN für SmartHome Krempel und Co ist, also ja WLAN macht es besser, bei 288mbit/s pro 1x1 Stream.
über 4 Stockwerke?
also das 5 GHZ von der 7590 kommt nichtmal aus dem Keller ins EG. nur 2,4 GHz schafft das ganz schwach. wie soll das dann jetzt gleich funktionieren, mit Wlan, ohne Kabel?
Immer wieder diese Leute, die meinen Sie wüssten alles besser, obwohl sie nicht mal die Gegebenheiten kennen.
 
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