Quo vadis BTMG?

@charras

Den Nick habe ich mir ausgesucht, weil ich ein Fall in der Familie habe. Vorher hieß ich dacapo bin nun ein glühender Verfechter für eine Freigabe von Cannabis zu medizinischen Zwecken und auch für Genusszwecke .
Ich hatte letztens eine Diskussion über PM mit einem User hier und dem habe ich folgendes geschrieben (dies erklärt auch mein Nick obwohl ich nicht konsumiere^^):

"Ich habe einen Fall in der Familie, wo jemand seit seiner Kindheit ein Hüftleiden hat. Als siebenjähriger fing es an und die Schulmedizin war in den Achtzigern noch nicht so weit und außer eine zwei Jährige strikte Bettruhe haben sie damals nichts machen können. Dies wurde als offizieller Kunstfehler anerkannt, da nun im Alter die Beschwerden in der Hüfte noch schlimmer geworden sind.

Seit Jahren bekommt der Patient starke Schmerzmittel, zuletzt waren es mittel wie Tilidin o.ä., und gegen die Nebenwirkungen gab es ein Anti Depressivum . Er konnte sich seit knapp zehn Jahre nicht mehr alleine anziehen, und keine Ahnung woher oder wie probierte er dann eher zufällig Cannabis (mit über 40 Jahren).

Er merkte wie sein Zustand sich nach dem Konsum besserte und auch seine Gelenke etc. weniger schmerzten. Nach einer Woche täglichem Konsum ging er zum Arzt und erklärte seine Sachlage. Der behandelnde Arzt unterstütze ihn bei seinem Vorhaben und nach drei Monaten hatte er seine Genehmigung für den Kauf von Medizinalhanf.

Nach zwei Monaten konnte er sich das erste mal seit über zehn Jahren wieder alleine anziehen, und er war in der Lage mehr wie eine halbe Stunde zu laufen.

Vorher konnte er nur kleine Strecken gehen da die Schmerzen danach zu groß wurden. Er hat seit September 20kg abgenommen, denn zugenommen hatte er durch den jahrelangen Arzneimittelkonsum und den Bewegungsmangel durch seine Krankheit.

Das schönste ist, er hat sich mit fast 50 Jahren einen Job gesucht, zuletzt hatte er im Jahr 2000 gearbeitet. Er bekam jahrelang Sozialhilfe und war nicht arbeitsfähig und vermittelbar. Er konnte früher nicht lange sitzen, gehen, oder stehen. Nun arbeitet er in einem Hotel als Rezeptionist für immerhin 25 Stunden in der Woche.

Wenn du wüsstest wie sehr dieser Mensch nun dank Cannabis aufblüht, dann würdest du da auch anders denken. Es ist ein Unterschied dies abstrakt zu beurteilen (auch als Pharmakologe) oder es anhand eines Beispiels selber zu sehen."
 
Danke das erklärt einiges. Das es solche medizinische Vorteile bringen kann habe ich auch schon gelesen.
 
Onkelhitman schrieb:
... Wenn aber der Polizist seinen Job nicht ausübt, ...
Er hat seinen Job ja ausgeübt, er hat nur abgewägt, dass in der Situation eine sehr dezente und sehr versteckte Ermahnung, die ihn nur zwei Minuten abgelenkt hat, bei einem Delikt, das sowieso straffrei ist (unterhalb der je nach Bundesland festgelegten Menge), die bessere Wahl ist, als sich eine Stunde lang von mit der Eröffnung eines Verfahrens zu beschäftigen und dabei auch Polizistenarbeitszeit in seiner Polizeistelle über seine eigene Arbeitszeit hinaus dafür zu investieren. Einfach nur "mehr Polizisten" kann deshalb keine Lösung sein, weil jeder Staat nunmal unabänderlich begrenzte Finanzen zur Verfügung hat und das Geld, das dort mehr ausgegeben wird, dann woanders eingespart werden müsste - selbst mit einer Gesamtsteuerwquote von über 90% und Abschaffung aller anderen staatlichen Aufgaben würden wir vermutlich nicht jedem potentiellen Täter einen Polizisten zurr Seite stellen können. Deshalb empfehle ich nachwievor den Vortrag aus der Hamsterdam-Staffel von The Wire über die Papiertüte um die Schnapsflasche. Die Suche nach absolut geltenden Regeln, an die sich jeder wörtlich hält, führt bisher immer zu Ungerechtigkeiten. Vertreter aller Richtungen der normativen Ethik sind sich aktuell einig, dass keiner ein Regelwerk hat, das ohne Ausnahmen auskommt. Das muss auch in die angewandte Ethik bzw. ins Recht ausstrahlen - und deshalb feiern aufrichtige, deutsche Demokraten jedes Jahr am 20. Juni einen versuchten Mordanschlag des Jahres 1944.

Der Polizist wird nicht fürs Spazierengehen bezahlt, er wird aber für seine Wachsamkeit bezahlt und Ablenkung vermindert diese Wachsamkeit - je mehr Ablenkung, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass ein Delikt übersehen wird. Deshalb ist es gut, wenn Ablenkungsmöglichkeiten reduziert werden - auch das schafft man nicht absolut, es gibt hier keine absolute Lösung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Drogenpolitik erinnert mich an diese Meldung welche charakteristisch für die Missstände in unserem Land steht:


Brötchendieb verknackt, Zeuge im Promillerausch bleibt verschont weil er Geburtstag hat, willkommen in der größten Psychiatrie der Welt (in Deutschland)
 
Zwei verschiedene Richter, zwei völlig unterschiedliche Sachverhalte und die haben genau was mit der Thematik Drogenpolitik zu tun?
Der Arbeitslose hat sich gewalttätig gegenüber dem Filialleiter verhalten als dieser ihn bis zum Eintreffen der Polizei festhalten wollte. Damit ist es räuberischer Diebstahl, welcher nicht unter einem Jahr mit Gefängnis bestraft wird. In minderschweren Fällen kann die Strafe auch verkürzt werden, so wie es hier geschehen ist. Der Betrunkene vor Gericht hat dahingehend keine Straftat begangen, zumindest keine die mir bekannt wäre.
 
Hat mit Drogenpolitik etwas zu tun, denn man darf Betrunken vor Gericht erscheinen. Wäre der bekifft gewesen, dann hätte man sicher eine Strafe bekommen.
Zu den Brötchen würde ich gerne die Quelle lesen? Meine Quellen sagen da was anderes, die Brötchen wurden im Laden verspeist, nichts mit räuberischen Diebstahl. Steht auch nichts in dem Zeitungsartikel von räuberischen Diebstahl sondern nur Diebstahl. Das sind dann doch zwei verschiedene Delikte.
http://www.gegen-hartz.de/nachrichtenueberhartziv/0344e198dc1432601.php


6 Monate Haft = 100 Euro pro Tag= 18000 Euro für den Steuerzahler wegen 2 Brötchen :rolleyes:
 
charras schrieb:
Hat mit Drogenpolitik etwas zu tun, denn man darf Betrunken vor Gericht erscheinen. Wäre der bekifft gewesen, dann hätte man sicher eine Strafe bekommen.
Zu den Brötchen würde ich gerne die Quelle lesen? Meine Quellen sagen da was anderes, die Brötchen wurden im Laden verspeist, nichts mit räuberischen Diebstahl. Steht auch nichts in dem Zeitungsartikel von räuberischen Diebstahl sondern nur Diebstahl. Das sind dann doch zwei verschiedene Delikte.
http://www.gegen-hartz.de/nachrichtenueberhartziv/0344e198dc1432601.php


6 Monate Haft = 100 Euro pro Tag= 18000 Euro für den Steuerzahler wegen 2 Brötchen :rolleyes:

Alleine weil du diese Behauptung weder belegen noch beweisen kannst, ist sie im Grunde überflüssig. Hier versucht du deiner eigenen Überzeugung folgend ein Ereignis, dass überhaupt nicht statt gefunden hat als Basis für deine Argumentation zu nutzen. Darum geht es aber auch nicht. Es sind immernoch zwei unterschiedliche Dinge, welche in ihrem Kern nichts miteinander zu tun haben.

Dinge, die einem nicht gehören sich widerrechtlich anzueignen, dabei auf frischer Tat ertappt zu werden und sich im Anschluss gewaltsam der Festnahme (korrekterweise festhalten) zu widersetzen ist räuberischer Diebstahl bzw. Raub. Das Strafmaß habe ich oben zitiert.
Daher schadet es der Diskussion eher anstatt es ihr hilft, wenn man nicht sachlich sondern emotional an ein Thema heran wagt und moralisch über Sachverhalte referiert.
http://mobil.n-tv.de/panorama/Harte-Strafe-fuer-Broetchendieb-article213413.html
http://mobil.mz-web.de/mitteldeutsc...chen-sechs-monate-haft-auf-bewaehrung-8630594

EDIT:
@Whiteshark

Den Tatbestand räuberischer Diebstahl hat das Gericht damals beschieden. Eine Körperverletzung ist davon unabhängig. Im Falle des Arbeitslosen ist es also Körperverletzung sowie räuberischer Diebstahl. Einfach im StGB nachschauen
 
Zuletzt bearbeitet:
Eben, wegen den Brötchen hätte er vermutlich gar keine Strafe bekommen. Die "Hand in den Mund" Diebstähle sind, vor allem wenn der Täter mittellos ist, milde zu belangen.
 
Nur weil man sich gegen die Festnahme wehrt, wird aus einem Diebstahl doch kein Raub.
Raub ist es, wenn man Gewalt anwendet oder androht um etwas zu bekommen.
Es sind somit zwei Straftaten. Einmal einfacher Diebstahl und dann noch Körperverletzung.

Btw ist die Strafe zur Bewährung ausgesetzt. Kostet denn Steuerzahler also nichts.

Betrunken vor Gericht erscheinen ist legal. Auch bekifft darf man dort sein. Der Konsum ist nicht strafbar. Nur Besitz und Handel.
Natürlich kann der Richter ein ordnungsgeld verhängen.
 
Nach Ladenschluss landen viele Backwaren (und andere Lebensmittel) im Mülleimer. Das ist kriminell mMn. Und selbst Müll (weggeworfenes, noch gutes(!) essen)klauen ist Diebstahl. Wtf?
Da kann man doch nur mit dem Kopf schütteln.

Hat in so fern mit Drogenpolitik zutun, als dass die Rollen von Opfer, Täter, Recht, Unrecht, Verhältnismäßigkeit usw. völlig ad absurdum geführt werden. Erst die Leute hungern lassen. Und wenn sie Essen klauen, bestrafen. Und sich dann auf die Schulter klopfen und so tun, als hätte man etwas Gutes getan.
Stichwort: "Für Drogendelikte stehen mehr Jahre im Katalog als für Vergewaltigung/Totschlag"
Da geht doch jeglicher Respekt und Achtung vor dem Gesetz/Polizei flöten.

Aber naja, zum "Tathergang" steht nicht viel. Wer weiß was dort wirklich passiert ist. Dabei allerdings trocken einfach auf einen Tatbestand nach StGB soundso zu verweisen und zu sagen "war doch alles Rechtens" halte ich für herzlos. Moral und Rechtsgefühl sollte eine größere Rolle im Rechtssystem finden.

Wenn ein Cop im Monat 10 Kiffer verhaftet, ist er erfolgreicher, als ein Cop im Laufe einer 1 jährigen Ermittlung 5 Kinderschänder verhaftet. Schräge Welt.



@YesWeedCan: Danke für den Hinweis zur DHS PK. Da sieht man auch schön, dass der Schwachsinn, womit sich Mortler und co. auf gegenseitig auf die Schulter klopfen, nicht stimmt. Von wegen "uns ist Gesundheitsschutz am wichtigsten"...


Hat jemand aktuelle Erfahrung mit "Drogenaufklärung" in Schulen? Wie wird das heutzutage gemacht? Wie oft? Ab welcher Klasse? Etc?

edit:
Ich bin auf folgendes gestoßen:
http://www.sag-nein-zu-drogen.de/info-material/
http://de.drugfreeworld.org/
(jaja drugfree world ... das Wort alleine ist Comedy pur)


Im Info Booklet kommt Cannabis als erstes drin vor und hat 4 Seiten.
Danach erst kommt Alkohol mit nur 2 Seiten.
Es wird auch nirgends nur 1 Wort über positive Effekte verloren (Stichwort Cannabis als Medizin).

Es werden wirklich nur die negativen Effekte geschildert, auch wenn sie noch so unwahrscheinlich oder falsch sind.
Drogen als eine Art Wundpflaster für ein scheiß Leben - wie sieht die drogenfreie alternative aus? Kein Wort.

Zum Thema "Sicherer Umgang" oder "Dosierung" steht auch kein Wort. Oder Sachen wie "Wie unterscheide ich Koks von Hero" oder "Was kann ich tun um Sicher zu gehen, ob in dem Tütchen das drin ist, was mir versprochen wurde" (Drugchecking).

Und warum wird der "böse Dealer der alles tut um mehr Kunden zu bekommen" so oft erwähnt? Ich wette Dealer haben mehr Ahnung von Drogen, als die Herausgeber dieser Info Heftchen. Wenn diese Infolektüre einem nicht sagt, ab wieviel milligramm von Substanz X es wirklich gefährlich wird ... Woher soll man denn dann diese Information herbekommen?!



Herrje, soviel schönes Lesematerial. Mal gucken wieviel Bullshit ich darin finde :D

Kinder, die Marihuana konsumieren, werden vier Mal so häufig
gewalttätig oder begehen Sachbeschädigung wie
Kinder, die diese Droge nicht nehmen. Das ist das
Ergebnis einer nationalen Haushaltsbefragung
zum Thema Drogenmissbrauch in den USA. Zudem
stehlen sie fünf Mal öfter als Kinder, die diese Droge
nicht nehmen.
LSD ist immer noch eine der wirksamsten
bewusstseinsverändernden Chemikalien und
gehörtzu den giftigsten Substanzen der Welt. Es
wird aus einem äußerst giftigen Pilz hergestellt,
der auf Roggen und anderen Getreidea rten
wächst. Seine Wirkungen sind unvorhersehbar.

Da der typische User den Rauch stärker inhalie rt und
länger anhält als bei einer Zigare tte, hat ein Joint
gravierende Auswirkungen auf die Lunge. Abgesehen
von den Unannehmlichkeiten eines rauen Halses oder
einer Bronchitis wurde festgestellt, dass der Rauch eines
Joints fünfmal mehr krebserregende Chemikalien enthält
als der Rauch einer Zigarette.
Neulich eine Doku geschaut, bei er es um "Cannabis als Medizin gegen den Krebs" ging. Außerdem kann Cannabis gegen Lungenkrankheiten helfen.

Alkohol besteht aus nur einer einzigen
Substanz: Äthanol. Cannabis dagegen
enthält über 400 bekannte Stoffe, darunter
dieselben krebserregenden Substanzen wie im
Zigarettenrauch. Im Gegensatz zu Rauchern
tendieren Haschischkonsumenten dazu, tief zu
inhalieren und den Rauch solange wie möglich
in sich zu behalten, um die Wirkung der Droge
zu verstärken. Das verstärkt jedoch auch den
potenziellen Schaden an der Lunge.
Der Körper baut Alkohol innerhalb weniger Stunden
ab. THC bleibt wochen- oder monatelang im Körper,
je nachdem, wie
lange und wie viel
man geraucht hat.
THC schädigt das
Immunsystem.
Alkohol tut das nicht.
Es ist hier nicht
beabsichtigt, die Gefahren
des Alkohol-Missbrauchs zu verharmlosen.
Marihuana-Konsumenten müssen sich jedoch
darüber im Klaren sein, dass die Bestandteile der
Droge, die zum Teil krebserregend sein können,
noch lange nach der Einnahme im Körper verbleiben.

Aber die Probleme gehen noch weiter. Gemäß
wissenschaftlichen Studien verbleibt THC, der wirksame
Bestandteil von Cannabis, wochenlang oder noch länger
im Körper.
Cannabisrauch enthält 50 bis 70 % mehr krebserregende
Substanzen als Tabakrauch. Eine große Studie belegte,
dass ein einzelner Cannabis-Joint so viel Schaden in der
Lunge anrichten kann wie fünf normale Zigaretten,
die man in direkter Abfolge nacheinander raucht.
Langzeitkonsumenten leiden oft an Bronchitis und
Entzündung der Atemwege.
Wie kommen die auf diesen "Cannabis = Krebs" Trichter?!


Eine Studie unter
Mitarbeitern der Post zeigte, dass Angestellte,
die Marihuana genommen hatten, 55 % mehr
Unfälle hatten, sich 85 % häufiger verletzten
und 75 % öfter der Arbeit fernblieben

ROFL!! Die typischen Post-Potheads :D
Ich hab einmal (1 Jahr +) als Aushilfe bei einem anderen Logistiker gearbeitet. Richtig als Paketjunge mit einem tollen Scanner im Sprinter. Ich kann mir genau vorstellen, warum Mitarbeiter bei Post und Co. zu Drogen greifen. Deren Job ist das Allerletzte. Stress, Zeitdruck, Arschloch-Kunden, Arschloch-Chefs, scheiß Arbeitszeiten, scheiß Bezahlung, immense körperliche Belastung (immer die tollen Winterreifen schleppen ... oder eine Anwaltskanzlei im 2. Stock, ohne Aufzug, die jede Woche 6-8 20kg Papierpakete bestellt). Immer mehr Pakete. Jetzt kommt noch Samstagszustellung dazu. Weil die Konkurrenz macht das ja auch, also muss man mitziehen. Dabei hieß es "Samstags keine Geschäftskunden, dafür Montag frei!". Pustekuchen. Der Samstag ist wie ein normaler Arbeitstag und Montags muss auf grund von Paketflut trotzdem gearbeitet werden.
Aber ja, Schuld ist Marihuana. Und nicht die Ausbeutung menschlicher Ressourcen.


Viele Leute behaupten, dass Cannabis ungefährlich
sei. In diesen Fällen sollte man sich die Person genau
ansehen, die das sagt. Vielleicht ist es jemand, der den
Stoff verkaufen will.

Ich formulier das mal um:
Viele Leute behaupten, dass Cannabis gefährlicher als Alkohol
sei. In diesen Fällen sollte man sich die Person genau
ansehen, die das sagt. Vielleicht ist es jemand, der den
Stoff verkaufen will.

Tja und schon wissen wir, wer hinter diesen Maschenschaften verbirgt.

WARUM NEHMEN MENSCHEN DROGEN?

Menschen nehmen Drogen, weil sie in
ihrem Leben etwas verändern wollen.
Hier sind einige der Gründe, die
junge Menschen als Grund für ihren
Drogenkonsum angeben:
• um „wie die anderen" zu sein
• um Probleme zu verdrängen oder
zur Entspannung
• um der Langeweile zu entkommen
• um „erwachsen" zu wirken
• aus Protest
• um es mal auszuprobieren
Sie glauben, Drogen seien eine Lösung für
ein Problem, doch schließlich werden die
Drogen selbst zum Problem.
Wie schwierig es auch scheinen mag, den
eigenen Problemen ins Auge zu sehen: Die
Konsequenzen des Drogenkonsums sind
stets gravierender als die Probleme, die
man mit ihnen zu lösen suchte. Die beste
Lösung ist, sich die Fakten zu besorgen und
gar nicht erst mit Drogen anzufangen.

Tja, soviele Fakten geben diese Infobroschüren nicht her. Die Hauptpräventionsstrategie dieser Broschüre ist einfach. Drogen = absolut gefährlich, egal was. Darum erst garnicht anfangen.
Und wenn man "angefangen" hat (oder mal probieren möchte), hat man halt pech und ist auf sich alleine gestellt. Als einziger Drogenansprechpartner bleibt nur noch der Dealer :D

Schön wie auch gefragt wird, warum Menschen Drogen nehmen. Und als Antwort kommt "junge Menschen nehmen Drogen ..." und dann so ein 0815 Kram.
Und was ist, wenn diese jungen Menschen es geschafft haben, das Erwachsenenalter zu erreichen, ohne an Drogen abzukacken?

Diese Broschüre ist der Inbegriff von falscher Drogeninformationspolitik. Wenn heute immernoch mit so einem blabla "aufgeklärt" wird, ist doch klar, dass ein vernünftiger Umgang (oder alleine eine vernünftige Diskussion) mit Drogen kaum möglich ist.


edit:
http://www.sag-nein-zu-drogen.de/ steht in Verbindung mit Scientology
(zweiter Googletreffer bei "drogen aufklärung")
http://www.mdr.de/exakt/scientology112.html

Ich wollte nur Aufklärung zur Drogenaufklärung und 2 Klicks später bin ich bei Scientology gelandet. Was ist da los?! :D:D
 
Zuletzt bearbeitet:
Zum Thema "Sicherer Umgang" oder "Dosierung" steht auch kein Wort. Oder Sachen wie "Wie unterscheide ich Koks von Hero" oder "Was kann ich tun um Sicher zu gehen, ob in dem Tütchen das drin ist, was mir versprochen wurde" (Drugchecking).
Bei aller Symphatie für eine Legalisierung von Canabis. Du kannst doch nicht verlangen das in einem Land in dem es nunmal nicht legal ist (und selbst wenns legal wäre) mehr oder weniger Werbung für Drogen gemacht wird und dann auch noch Tipps für den Konsum gegeben werden?!?
Ich wäre ja auch für eine Legalisierung. Aber das Ziel sollte in meinen Augen schon sein, vor allem Jugenliche, davon zu überzeugen dass der Konsum von Drogen (egal welcher Art!) an sich nicht übermäßig sinnvoll ist. Jetzt noch Tipps für den Kauf und Konsum zu geben erweckt, insbesondere in der Schule den Anschein es sei ja nix dabei. Und sorry, völlig harmlos ist Canabis auch nicht. Gerade bei Jugenlichen gibts ne Menge negative Effekte. Dazu kommt, dass vor allem junge Menschen es gerne mal übertreiben. Sei es nun mit der Tüte oder der Flasche.
Ich hab ja kein Problem damit wenn ein Erwachsener ab und an mal einen Dampft. Und Jugendliche als Kriminelle abzustempeln weil sie sich selbst schaden halte ich auch nicht für sinnvoll zumal es den Weg in Hilfsangebote erschwert (Ja, es gibt Menschen vor allem Junge die brauchen Hilfe weil sie das Maß nicht halten können). Dazu die immensen Verschwendung von Steuergeldern die man besser einsetzen könnte. Aber sorry, jungen Menschen Tipps für den Konsum zu geben halte ich für wenig zielführend. Das Ziel sollte schon sein Menschen davon zu überzeugen den Drogenkonsum (egal ob Dope oder Alk) auf ein minimum zu reduzieren.
 
Jojo, Kinder und Jugendliche lassen sich ja so gut von "Drogenexperten" überzeugen, die idR so hier rüberkommen:

45068686.jpg

Bei meiner kleinen "Drogenaufklärung (in Schulen) Recherche" lese ich oft, dass es Polizisten oder Drogenfahnder sind, die an Schulen Drogeninfo geben. Und manchmal auch Ex-Drogenopfer. Oder "Suchtexperten", die immernoch eine falsche Vorstellung von Sucht und Subtanz haben.
Ich weiß nicht, ob das die richtigen Personen sind, die Kinder und Jugendliche über Drogen aufklären sollten.

Also wirklich ... Drogen können doch wunderschöne Effekte haben.
Voraussgesetzt: Ein vernünftiger Umgang!

Wenn man zB an eine feucht-fröhliche Betriebsfeier denkt. Am folgenden Montag wird der ein oder andere ausgelacht, weil er immernoch fertig vom Wochenende ist (auf jeder Party gibt es jemanden, der den Vogel abschießt :D). Aber unterm Strich sind sich die Mitarbeiter näher gekommen. Es wurden engere Freundschaften geknüpft, man hat sich näher kennengelernt. Der Zusammenhalt ist gestiegen, die Motivation (->Produktivität) etc. NACHHALTIG!!
Warum soll man denn solche möglichen positiven "Drogeneffekte" denn auch nicht ansprechen?

Ich Meine ... ein vernünftiger Umgang kann supertoll sein. Ein schlechter Umgang superscheiße. Darum sollten wir uns mehr darauf konzentrieren, vernünftig damit umzugehen, damit wir die Vorteile nutzen können. Wenn das gegeben ist, dann sind kaum noch negative Konsequenzen vorhanden. Natürlich gibt es immer ein winziges Gefahrenpotential, über das man sich bewusst sein sollte. Ist aber beim Autofahren auch so, aber deswegen kackt sich ja keiner in die Hose. Achja: Ich kannte 2 Menschen persönlich, die bei einem Autounfall gestorben sind (einer davon war in einem Jeep-Oldtimer unterwegs. Ohne Gurt, ohne Tür...). Und Dutzende die sich bei einem Autounfall verletzt haben. Ich selbst war auch mal in einem leichten Autounfall verwickelt ... trotzdem fahre ich noch Auto und möchte es auch niemandem verbieten. Ich möchte aber wissen, wie schnell ich fahren kann/darf, ohne aus der Kurve zu fliegen. Oder ein Warnschild "Achtung, Schule/Schüler!, sodass ich mit verschärften Spider-Senses weiterfahre. etc.


gaunt schrieb:
Bei aller Symphatie für eine Legalisierung von Canabis. Du kannst doch nicht verlangen das in einem Land in dem es nunmal nicht legal ist (und selbst wenns legal wäre) mehr oder weniger Werbung für Drogen gemacht wird und dann auch noch Tipps für den Konsum gegeben werden?!?

NATÜRLICH!! Das ist der Knackpunkt. Also Werbung im Sinne von "sicherer Umgang". Und zB keine Werbung für das Produkt selbst im Fernsehen.
zB "1-2 Gläser Wein zum Essen ist ok" (in anderen Ländern gibt es "Alcohol-Unit" und "Daily usage" Angaben auf Flaschen und Dosen. Deutschland hinkt wieder mal hinterher)
oder
"Fahren unter Drogeneinfluss ist nicht OK. Aber bis 0,5 Promille schon!" (mehr rechtlich, weniger moralisch gesehen)
"Mit dieser Formel kannst du ausrechnen, wieviel Promille du nach soundsoviel Wein/Bier/Schnaps hast. Und hier hast du eine Tabellewo drinsteht, ab wieviel Promille du mit welchen Nebeneffekten und Risiken rechnen musst. Schaue hier, sehr wichtig: ungeübte Trinker sind ab 4,0 Promille tot!"

Es ist doch bereits schon so, dass "Tips" für den sicheren Umgang gegeben werden. Warum nicht auch für andere Substanzen...?
 
Zuletzt bearbeitet:
@Heffertonne
Danke für deine Aufklärungsarbeit zur öffentlichen "Aufklärungsarbeit". Mir ist dabei schlecht geworden ... so viel "gefährliches Halbwissen" auf einen Haufen (in der Broschüre).
Es ist ja nicht so, dass sie NUR falsche Infos verbreiten .. ein Teil stimmt ... aber "komplett" kann sich das ganz sicher nicht nennen, denn eigentlich ist es in nur wenigen Sätzen mal mehr, als die halbe Wahrheit (meist bedeutend weniger).

@gaunt
Jigendliche (und Kinder) loten ihre Grenzen aus, das ist ganz normal, und geschieht jedesmal, wenn z.B. ein 8-jähriger ausprobiert, wie schnell er mit seinem Kinderrad fahren kann (und sich dabei eventuell auf die Fresse legt und vielleicht auch verletzt), wenn ein 13-Jähriger austestet, wie weit er seinen Vater reizen kann, bevor es unangenehm wird UND es passiert auch dann, wenn 15 jährige sich bis zur Besinnungslosigkeit besaufen oder von früh bis spät nur Kiffen. Dabei geht es (nicht nur, aber auch) darum, was der eigene Körper abkann ... durch die allgegenwärtige Wettbewerbsgeilheit geht es dabei selbstverständlich auch darum, welcher Körper mehr verträgt ... das hat aber genaugenommen nichts mit Drogen zu tun, sondern lässt sich viel eher dadurch erklären, dass der Wettstreit vor allem in der "Erziehung zum Mann" eine ganz besondere Rolle spielt (daher ist Koma-Saufen bei Jungs auch noch immer weit häufiger als bei Mädchen).

Dieses Verhalten (und die dazugehörige Risikobereitschaft) gehört einfach zum "Erwachsenwerden" dazu (nicht umsonst wird die Zeit zwischen 16 - 25 von älteren gerne als "Sturm und Drang-Zeit" bezeichnet). Und daher gehört in einer Gesellschaft, in der Drogen verschiedenster Art zugänglich sind eben auch das Experimentieren mit diesen Drogen dazu. Rebellion gegen tradierte Werte auch ... hatten bisher auch alle Jugendlichen ... daher die ständige Rede der älteren Generationen vom "Werteverfall", der eigentlich nur eine Werteverlagerung ist, weil sich jede Generation ihr egenes "Wertegerüst" baut.
Dagegen ist kein Kraut gewachsen (du kannst mir glauben, dass Generationen erzkonservativer Pädagogen das wirklich mit aller Härte, Strenge, Liebe oder sonst was versucht haben) - DAS bekommt man nicht aus der "Jugend" heraus.

Und genau dieser Umstand macht aus der Aufklärung in z.B. der Schule etwas, das die Kinder in ihrer "natürlichen Entwicklung" schützend begleten sollte, statt ihnen nur Angst zu machen ... Viele werden es eh selbst ausprobieren, und dabei merken, was z.B. obige Broschüre für ein Scheiß war ... und wenn Cannabis mich nicht so kaputt gemacht hat, dann kann Hero soch auch nicht ganz so krass sein ... bei THC hat die Brosch+üre ja auch Scheiß erzählt, warum sollte der Abschnitt über Hero denn anders sein.

Und deswegen sage ich ganz klar: Ja! verdammt ... wer sehr wahrscheinlich Erfahrungen mit Drogen machen wird, der sollte schon in der Schule dazu befähigt werden, wenigstens einschätzen zu können, ob das Pulver nun Koks, Speed oder Heroin ist.

Und DAS erreicht man ganz sicher NICHT damit, dass man LSD mit Mutterkorn gleichsetzt ... wäre LSD tatsächlich so giftig, wie die Broschüre behauptet, Dr. Hoffmann hätte es nicht veröffentlichen können, denn er wäre beim ERSTEN Selbstversuch einfach dran krepiert.
 
Hab ich doch gerne gemacht Olf :) Und was du sagst, kann ich natürlich nur unterschreiben.

Die Broschüren fangen immer an mit:
E
s wird viel über Drogen geredet. In der Öffentlichkeit, in
der Schule, im Internet und im Fernsehen. Einige Daten
sind richtig, einige sind es nicht.
Vieles von dem, was Sie über Drogen hören, kommt
tatsächlich von denen, die sie verkaufen. Ehemalige
Drogendealer haben gestanden, sie hätten alles gesagt,
um andere dazu zu bringen, Drogen zu kaufen.
Lassen Sie sich nicht täuschen. Sie brauchen Fakten, um sich
selbst vor Drogen zu schützen und um Ihren Freunden zu
helfen, drogenfrei zu bleiben. Aus diesem Grund haben wir
dieses Heft geschrieben — für Sie.
Das ist Satire pur irgendwie. Und alle 2 Seiten gibt es eine kleine "Drogenopfer" Geschichte.
Diese hier hat mir besonders gut gefallen:
D
er Lehrer an meiner Schule
rauchte drei oder vier Joints
am Tag. Er schaffte es, dass viele
.
^ Schüler und auch ich anfingen, Joints
_, zu rauchen. Sein Dealer drängte mich
dann dazu, Heroin zu nehmen, und ich tat es
widerstandslos. Damals fühlte ich mich, als
hätte ich kein Gewissen mehr." — Veronique


Hier noch eine kleines LSD Leckerbissen:
Da LSD einer im Gehirn vorkommenden
chemischen Verbindung ähnlich ist und
Wirkungen hervorruft, die bestimmten
Aspekten einer Psychose ähneln,
experimentierten Psychiater in den
40er-, 50er- und 60er-Jahren mit LSD.
Die Forschung konnte letztlich keinerlei
medizinischen Nutzen
entdecken. Weil das
Pharmaunternehmen Sandoz für solche
Experimente aber LSD-Proben kostenlos und
auf breiter Ebene verteilt hatte, sickerte die
Droge immer weiter in die Gesellschaft ein.

Da hat die Pharmaindustrie mal wirklich eine "Wundersubstanz" entdeckt, die in der Psychotherapie und Hirnforschung Meilensteine setzt. (Und das Wissen für die Synthese dieser neuen Substanz (Mutterkorn wurde schon vor hunderten Jahren zur Geburtshilfe benutzt...) öffentlich gemacht und die Substanz selbst zum Testzwecken GRATIS an andere Forscher verteilt wird, ist das plötzlich etwas schlechtes. Hätte man es lieber patentieren und geheimhalten sollen, sodass die Firma Sandoz den Preis bestimmt und nur alleine daran verdienen kann?)
Und schon wurde Sie verboten und jetzt heißt es "Schaut her, die böse Pharmaindustrie erfindet neue Drogen um unsere Kinder zu vergiften." Albert Hofmann würde sich im Grabe umdrehen, wenn er das hier lesen würde.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Olf
Du hast ja im Prinzip recht mit dem was du schreibst. Da sag ich ja auch garnix gegen. Also das mit dem Kinder loten Grenzen aus und so...
Und ich hab mal "versucht" diesen komischen Drogen Wissenstest zu machen. Nach etwa einem Drittel hat mein Bulshitfilter dermaßen rotiert das ich in die Ecke gekotzt hätte wenn ich nurnoch eine Frage mehr beantwortet hätte. 90% der Fragen sind suggestiv gestellt und erfordern von dir eine Antwort die du nicht geben willst, weil die "richtige" Antwort zwar einen wahren Teilaspekt enthält, aber ansonsten teils falsch oder bewusst "verängstigend" (weiß nicht wie ichs ausdrücken soll) ist. Die "falschen" Antworten dagegen sind so dermaßen daneben, dass man sie einfach nicht guten Gewissens ankreuzen kann. Also musst du dein Kreuz an bei einer Antwort machen, wo du dir nur die bekannte Facepalm verpassen kannst.

Diese Broschüren sind von Leuten geschrieben, die durchaus wissen was Sache ist. Die aber auch rethorisch wissen, wie man Sachverhalte besonders gravierend darstellt. Du sollst also mit sprachlichen Mitteln suggestiv in eine bestimmte Richtung gedrängt werden. Ich kann mir nicht vorstellen das dies unbeabsichtigt geschieht. Ich habe lange mit Redaktionen und freien Journalisten zusammen gearbeitet und achte deshalb sehr darauf welcher sprachlichen Mittel sich Texte (oder Reden) bedienen und welche Intention dahinter steckt.

Das kritisiere ich ebenso wie ihr beiden. Denn was hier vermittelt wird ist extrem ungeschickt ausgedrückt. Soll heißen: Die übertreiben es mit ihrer "Abschreckung" dermaßen, dass es wohl jedem durchschnittlich gebildeten Mensch, welcher Zugang zu mehr als einer Informationsquelle hat, auffallen muss und damit die gesamte Drogenaufklärung unglaubwürdig macht.

Das was in den Broschüren steht ist keine Drogenaufklärung sondern (wie ichs auch schon mehrmals gechrieben habe) eine krampfhafte und plumpe Drogenverteufelung. Und nochmal, das lehne ich ebenso ab wie ihr.

Aber: Es wird doch wohl keiner der Meinung sein, dass übermäßiger Drogenkonsum besonders förderlich ist. Insbesondere in jungen Jahren. Und restlos alle Drogen haben ein ganzes Bündel an negativen Auswirkungen im Gepäck. Mir zumindest ist keine völlig harmlose Droge bekannt. Selbst Cannabis kann beim übermäßigen Konsum insbesondere bei jungen Menschen (und über die reden wir gerade!) massive Schäden hervorrufen. Und sorry, das bestreitet kein seriöser Wissenschaftler. Selbst Studien die unterm Strich für eine Legalisierung sind bennen diese Risiken!

Warum kann eine erst Aufklärung nicht einen O-Ton haben wie: Keine Panik wenn du mal einen gekifft hast. Davon geht die Welt nicht unter. Aber jetzt hast du's probiert und kennen gelernt und jetzt isses auch erstmal gut. Halt dich zurück bis mindestens mal Ausbildung oder Abi durch sind und überleg dir dann wieviel davon noch gut für dich ist. Auch später ist gelegentlicher Konsum halb so wild, keine Drogen wären aber definitiv besser (ich kenne keine Hinweis darauf, das Drogenkonsum Menschen gesünder macht (medizinische Indikation ist was anderes!!!)). Ich weiß das der Mensch dazu neigt Drogen zu konsumieren, brauchen tut er sie aber deifinitiv auch nicht! Deshalb sollte insbesondere bei jungen Menschen das Ziel sein, sie davon zu überzeugen (und es gibt genug wahre Argumente dafür!), dass es in Summe besser ist sich mit Drogen zurück zu halten.

Und jetz noch die andere Schiene für Menschen die aktiv Drogen konsumieren: Unbestritten wird es immer (vor allem junge) Menschen geben welche Drogen konsumieren. Davor will ich die Augen ja nicht verschließen. Die sollte man auch anders angehen. Und hier kann man auch Tipps geben, wie man den sowieso vorhandenen Drogenkonsum weniger Schädlich gestaltet. Hier gehören dann auch Infos rein wie man Streckmittel erkennt oder Überdosierungen vermeidet. Dabei sollte immer das Ziel sein die Menschen mit wahren Infos davon zu überzeugen, es besser ganz bleiben zu lassen ohne sie als Konsumenten zu stigmatisieren oder gar zu kriminalisieren! Denn das geht wie die Erfahrung zeigt oft nach hinten los.
Das ist OK, in der Erstaufklärung hat das aber in meinen Augen nix zu suchen!

Während die Erstaufklärung eine Bringschuld von Eltern, Staat und Schule ist, sind Infos zum sicheren Umgang eine Holschuld der Konsumenten. Natürlich muss in der Erstaufklärung ein Hinweis darauf erfolgen. Und selbstverständlich sollte das Angebot für Konsumenten vorhanden und leicht und ohne Stigmatisierung abrufbar sein. Aber in der Erstaufklärung hat das in meinen Augen nix zu suchen, da es leicht einen falschen Eindruck erwecken kann.

Ich bleibe dabei: Das Ziel einer Drogenaufklärung sollte sein, Menschen glaubhaft davon zu überzeugen Drogen eher nicht oder wenn schon nur sehr mäßig zu Konsumieren. Nur bitte mit echten Informationen (und die gibt es!) und nicht mit diesem unglaubwürdigen Panikmache Mist welcher heute als Aufklärung bezeichnet wird und die ganze Aufklärung ad absurdum führt.
 
Neue Opfer der Prohibition:
http://www.svz.de/regionales/meckle...e-nach-gebrauch-von-modedroge-id13746981.html

Wieder zwei Tote die auf das Konto Prohibitionisten gehen, denn wäre Cannabis legal dann würden die sicher nicht mehr so einen Mist absetzen und verkaufen können

Auszug: Kurze Zeit später obduzierte Büttner einen 35-Jährigen, der eine dieser Mischungen im Internet bestellt hatte. Dort war den Ermittlungen zufolge noch eine Gratisprobe beigelegt. Am Tag nach deren Konsum war er tot - Todesursache 5F-ADB, das noch nicht unter das Betäubungsmittelgesetz fällt. Beide Männer starben an Herz-Kreislauf-Versagen. Der 35-Jährige hatte wie der 37-Jährige die Droge mit einer Wasserpfeife zu sich genommen.„Die Mischungen werden massiv unterschätzt“, warnt Büttner.
 
@gaunt:
Dass die Fragen bei diesem "teste dein Drogenwissen"-Dingsbums sehr suggestiv formuliert sind, habe ich bewusst verschwiegen ;)
Im Prinzip ist das aus der gleichen Kategorie, wie: "Welcher Fluss fließt durch Ägypten?" mit den Antwortmöglichkeiten: "Rhein", "Raus" und "Nil".
Ich konnte ebenfalls die meisten Fragen beantworten, ohne mein "Drogenwissen" einzusetzen, einfach durch den "Was ist es denn ganz sicher NICHT?"-Filter. Die paar Antworten, die ich tatsächlich aus meinem Drogenwissen geben konnte, wurden mir teilweise sogar als "falsch" gezeigt (z.B. hätte ich nicht gedacht, dass jemand gerade das Rauchen als effektivste THC-Zufuhr betrachten könnte).

Thema Erst- und "Konsumfolge"-Aufklärung.
Gerade für das was Du vorgeschlagen hast, ist es doch wichtig, zunächst den Drogenkonsum (und die Konsumenten) zu entstigmatisieren ... wie willst du bspw. als Lehrer oder Elternteil sonst sicher wissen, ob deine "Schützlinge" schonmal gekifft haben? Momentan hat ein großteil dieser Personen doch selbst keine echte Ahnung.
Solange da der "Nimbus" des verbotenen dran klebt, werden die Kids dir das nicht so einfach auf die Nase binden. Eltern machen sich ja sowieso ständig unnötig um dich Sorgen (aus Kindesperspektive gesprochen).

Der offene Umgang mit dem Thema muss hier mMn an oberster stelle stehen, denn sonst scheitert dein Vorschlag schon an Schwierigkeiten bei der Unterscheidung zwischen "braucht noch keine Aufklärung" und "braucht schon Aufklärung".

Ziel sollte ein vernünftiger Umgang mit Drogen sein ... und das beinhaltet eben auch, sie nicht einfach zu nehmen, weil sie halt da sind (oder sie nicht zu nehmen, weil das ist ja verboten), sondern sich vorm Konsum eben genau zu überlegen, welche Substanz das ist, wie sie wirkt und wie lange es dauert, bis diese Wirkung einsetzt bzw. wie lange sie anhält ... und ob ich das jetzt haben will.
Gruppenzwang ist sicher auch hier problematisch, aber das greift eben nicht nur beim Drogen-Konsum.

Ich komme immer wieder auf meine eigenen Erfahrungen in einem "Drogensumpf" zurück, denn die Warcks, die ich dort erleben musste, waren mMn weit abschreckender, als eine Broschüre das überhaupt hinkriegen würde.
Oft kam auf die Frage "was hat der denn genommen?" zurück "Heroin" manchmal auch "Koks" oder "Speed", sehr beliebt war auch "Cocktail" (eine Mischung aus Hero- und Kokain) und sehr selten LSD oder MDMA ... die Kiffer waren meist nur extrem verpeilt, was zumindest in einem Umfeld wie Schule und Studium eben dafür spricht, dass man damit auf jeden Fall nicht mehr leisten kann.
Die Beobachung meines "verdrogten" Umfeldes war in meinem Fall die beste Abschreckung, die es überhaupt geben kann.
Ich habe viel gekifft ... aber Heroin wollte ich nichtmal ausprobieren (hab nur einmal Opium geraucht, und auch erst am Geschmack gemerkt, dass der Typ, bei dem ich da schnorre, KEIN Haschisch in seinem Pfeifchen hatte), Koks fand ich shice (nicht "meine" Wirkung und den Abturn fand ich einfach böse - einmaliger Konsum) auch "Koks für Arme" (Speed) habe ich nie genommen ... und gleiches gilt für "Pillen" (MDMA u.Ä.).
Die Herstellung von "Kräutertees" oder -schnäpsen war mir meist zu aufwendig (wenige Mischungen mehr als einmal genommen).
LSD habe ich 6 mal genommen ... über einen Zeitraum von insgesamt 10 Jahren.
Insgesamt reden wir hier über MEINE individuelle Konsumgeschichte über einen Zeitraum von gut 20 Jahren ... schreib ich nur dazu, weil mich ja sonst jeder für einen "Bilderbuch-Polytoxicomanen" hält ;)

Insgesam habe ich für mich Drogen immer eher als "mögliche Spirituelle Erfahrung" betrachtet. Drogen, die nur wach (Speed, Koks) oder duselig (opiate, Belladonna o.Ä.) machen, kommen dafür nicht in Frage ... halluzinogene (LSD, Engelstrompete u.Ä.) schon eher. Natürlich gehört zu einer solch leicht schamanistisch angehauchten Drogenkarriere auch dazu, dass man seine Erfahrung ordentlich verarbeitet ... in relativ langen Phasen OHNE Konsum.

Nur auf dem Kiffen bin ich dann irgendwie doch hängen geblieben. Zum ersten mal ausprobiert (auf einer Party) habe ich es mit 16 ... damals ist mir davon schwindelig und schlecht geworden (was ich auf den zum Konsumzeitpunkt schon ausgewachsenen Alkoholrausch zurückführen muss), und ich bin dann entsprechend beim Alkohol geblieben ... erst ab 18 habe ich dann so langsam den Alkohol durch THC ersetzt.
Wenn ich heute Alkohol trinke, dann weil es einzelne alkoholische Getränke gibt, die ich einfach gerne schmecke (z.B. ein guter Highland single-Malt oder ein leckerer Rotwein) ... Rausch ist dabei nicht (mehr) mein Ziel und an 4cl. Scotch kann ich mich unter Umständen einen ganzen Abend lang erfreuen.

Mein Ziel ist eine "Erziehung" zu einem vernünftigen Umgang mit den verschiedenen zugänglichen Substanzen ... ob "vernünftig" im Einzelfall nun Abstinenz bedeutet, oder Konsum in "unbedenklichem" Umfang ... dazu muss das Individuum selbst seine Entscheidung treffen. Die Gesellschaft sollte es aber wenigstens dazu befähigen, die Informationsbasis dieser Entscheidung aus verlässlichen Quellen zu beziehen, statt schon in der Schule puritanische Prospekte (oder sogar Sekten-Propaganda) als "Aufklärung" zu verkaufen.

Bei all dem sollte man auch nicht vergessen, dass es dort, wo Drogen genommen werden, auch nicht wirklich interessiert, ob das illegal ist ... denn DA reicht der Arm des Gesetzes eben einfach nicht hin.
Neben mir ist jedenfalls nie als direkte Konsumfolge ein Polizist aufgeploppt.
Die Frage nach der Aufklärung ist also in ihrer gewünschten Wirkung unabhängig von der Legalität ... die Illegalität ist in diesem Bezug nur insofern von Interesse, als es eben kein "FairTrade" oder "BIO"-Siegel für Drogenbezogene Infos geben darf, solange Drogen substanzunabhängig per Gesetz dämonisiert werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Vorstellung der Kriminalstatistik stützt das was ich immer geschrieben habe. Die Kifferjagd hat einen neuen traurigen Höhepunkt erreicht, während es an anderen Ecken und Enden an Personal mangelt (Stichwort Wohnungseinbrüche).
Dazu gibt es mal wieder neue Zahlen die hier in diesem Artikel vorgestellt werden:
http://www.alternative-drogenpoliti...nabiskonsumenten-erreicht-neues-rekordniveau/
Befremdlich zu sehen wie sehr die Polizei ihre Prioritäten in die Kifferjagd legt. Kann da nur noch zynisch "Bravo" rufen ;)
 
Traurig...

Wer auch auf Fb unterwegs ist kann ja mal die Seite der Jungen Union Mainz besuchen.
Sehr witzig, was da gerade abgeht.

Stützen ihre Anti Weed Aussagen darauf, dass Weed Einstiegsdroge Nr. 1 ist.
Auf der anderen Seite siehst du Bilder von Treffen von ihnen, wo sie schön alle ihr Bier kippen und Fluppe rauchen.
So eine heuchlerische Scheinheiligkeit.

Man hatte ja die Hoffnung, dass mit jungen Menschen auch endlich diese festgefahrene Ideologie zum Thema Weed Vergangenheit sein könnte.
Wenn man aber sieht, wie wenig Ahnung sogar die jungen Menschen in der CDU vom Thema Weed haben, sollte man sich nicht auf bessere Zeiten einstellen.

Kann nur jedem raten auch mal seinem zuständigen Bundestagsabgeordneten mit dem Thema auf die Eier zu gehen.

Am Ende ist halt leider nur 1/10 Konsumenten ein bisschen aktiv was das Thema angeht und das ist immer noch zu wenig.
Die Politik muss begreifen, dass es nicht nur ein paar Jugendliche sind die Cannabis konsumieren.
Da aber viele Konsumenten sich nicht öffentlich dazu bekennen oder damit in Verbindung gebracht werden wollen, halten sich einfach zu viele bedeckt und benutzen ihre Stimme nicht.
So entsteht der Eindruck, dass es nur eine Hand voll Kiffer gibt.

Also hört auf euch nur zu beschweren und werdet aktiv!
Von nichts kommt nichts und die Politik wird von alleine nicht aktiv werden.
 
Die junge Union Mainz will nun mit Anzeigen bei der Staatsanwaltschaft kontern. Manche Kommentare dort waren zwar beleidigend aber anstatt das zu löschen will man mit Kanonen auf Spatzen schießen. Als ob die Justiz keine anderen Sorgen hat.

Hier noch ein schöner chronologischer Bericht aus der Taz, der schön aufzeigt wie sehr sich die Polizei auf die Konsumenten konzentriert. Der Hohn ist aber, dass das BTMG niemals für eine Verfolgung von Konsumenten konzipiert wurde, dies kam erst später in den achtzigern als die Parole hieß" man müsse über die Konsumenten an die Dealer gelangen".

Dies ging gründlich in die Hose und so schnappt man sich das schwächste Glied und die einfachsten Opfer die Kiffer. Das Problem ist nur, dass diese Polizeistatistiken am Ende nach hinten losgeht.

https://blogs.taz.de/drogerie/2016/05/23/weiter-steigender-repressionskoeffizient/

Genauso wie die Alkoholprohibition am Ende wegen der fehlenden Kompromisshaltung der Verbotsbefürworter aufgehoben wurde, wird auch die Cannabisprohibition den Hardlinern um die Ohren fliegen.

Denn damals ermöglichte erst die fehlende Dialogbereitschaft ein Umdenken am deren Ende dann die Prohibition aufgehoben wurde.
Wäre man damals Kompromissbereiter gewesen, dann wäre eventuell nur Bier und leichte Spirituosen erlaubt worden und die Geschichte hätte einen anderen Verlauf genommen. So hieß es am Ende alles oder nichts und die Gegner der Freigabe hatte am Ende nichts, und so wird es auch in der Drogenprohibition kommen.

Ich empfehle jeden mal den Film Palermo vergessen mit James Belushi und Mimi Rogers. Auf DVD kam er mit den Titel "Palermo" raus. Die Story handelt von einem Bürgermeister der Drogen legalisieren möchte und dadurch in die Fänge der Mafia gerät die das verhindern möchte. Sehr empfehlenswert und aktueller denn je obwohl der Film aus dem Jahr 1990 ist!

https://www.amazon.de/Palermo-verge...36969-5614311?ie=UTF8&*Version*=1&*entries*=0
 
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