Warum immer 30 km/h und nicht 40 km/h?

SW987

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In letzter Zeit häufen sich innerorts Geschwindigkeitsbeschränkungen auf 30 km/h auch bei gut ausgebauten, zum Teil zweispurigen Hauptstraßen. Den Argumenten Sicherheit und Lärm kann ich in diesem Zusammenhang folgen, frage mich aber weshalb es offensichtlich immer von 50 auf 30 km/h geht, 40er Schilder sehe ich sehr selten.

Da viele Faktoren zum Quadrat der Geschwindigkeit proportional sind (z. B. Bremsweg) würde eine Reduzierung von 50 auf 40 sich mit 0,8^2 (= 0,64) auswirken., d. h. der Bremsweg würde dann nur noch 64 % betragen. Eine Reduktion um mehr als einem Drittel.

Deshalb meine Fragen:

  • Täusche ich mich mit den vielen 30er Beschränkungen?
  • Gibt es rechtliche Gründe, weshalb zunächst mal nicht nur auf 40 km/h beschränkt wird, obwohl dies die Akzeptanz der Beschränkung erhöhen könnte?
 
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Ich glaube, es soll die Bevölkerung langsam an die neuen Geschwindigkeitsbegrenzungen heran geführt werden.

Innerorts nur noch 30
Außerorts 80
Autobahn 120
 
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Eine Reduzierung auf 40km/h würde vermutlich kaum Wirkung zeigen, die meisten reizen das dann doch mit Toleranz eher auf 50km/h aus. Da ist 30km/h schon eine andere Stufe.
 
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Ich glaube der Hauptgrund dafür ist schlicht, dass 30 eben gängiger als 40 ist. Das ist man schon gewohnt, außerdem hat vielleicht die örtliche Straßenmeisterei noch 30er Schilder rumliegen, dann spart man sich den Neukauf...

P.S. Ich komme übrigens hin und wieder (in einer Stadt in der Nähe) durch eine Tempo-20-Begrenzung, gefolgt von einer längeren Straße mit 40.
 
Wenn die Leute eh 50 km/h fahren, dann ist man bei erlaubten 30 km/h schneller im Bußgeldbereich :evillol:
 
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Incanus schrieb:
Eine Reduzierung auf 40km/h würde vermutlich kaum Wirkung zeigen, die meisten reizen das dann doch mit Toleranz eher auf 50km/h aus. Da ist 30km/h schon eine andere Stufe.
Gibt es dazu Untersuchungen? Nach dieser Logik würden bei 50 dann einige 60 fahren.

Gerade bei gut ausgebauten und übersichtichen Straßen frage ich mich halt ob 50 --> 30 noch dem Verhältnismäßigkeitsprinzip entspricht.
 
Da braucht man keine Untersuchungen die Tägliche Fahrt zeigt das die meisten bei 50 schon an den 60 Kratzen^^
Und wenn man dann 1 Mal im Jahr geblitzt wird weil die Blitzer App aus war das läppische Bußgeld bezahlt.
Selbst in den 30er Zonen fährt hier keiner 30 sondern eher 40.
 
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Ich wäre ja schon froh, wenn man bei mir in der verkehrsberuhigten Zone (Spielstraße) nur 30 fahren würde......!? :rolleyes:
 
hab hier ne längere Ortschaft wo durchgängig 40 ist. Was meinst wie sich das staut wenn man da wirklich mal 40 statt 50 fährt….
 
Incanus schrieb:
Nicht einige, sondern die meisten, zumindest laut Tachoanzeige.
Wenn Tacho-60 realen 50 entspricht, wo ist das Problem?

Ich meine es gibt auch viele Leute, die sich an die Geschwindigkeitbeschränkung halten. Und diese Leute sind es, die m. E. den Maßstab für eine allgemeine Beschränkung darstellen müssen. Für die Raser gibt es die Kontrollen und Strafen.

Ich dachte halt hier gibt es eventuell Foristen, die beruflich mit Verkehrsrecht bzs Verwaltungsrecht zu tun haben und hier weitergehende Fakten beisteuern können.

Sorry, aber "An 40 hält sich keiner, deshalb 30!" erscheint mir zu kurz gesprungen.

Nachtrag:

Mir geht es um das...

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Zuletzt bearbeitet:
SW987 schrieb:
Ich dachte halt hier gibt es eventuell Foristen, die beruflich mit Verkehrsrecht bzs Verwaltungsrecht zu tun haben und hier weitergehende Fakten beisteuern können.
In meinem Ort gab es vor ein paar Jahren eine Diskussion wegen Geschwindigkeitsbegrenzungen. Da stand im Gemeindeblatt, dass es gewisse Einschränkungen gibt, was die Gemeinde aufstellen darf.

Kurz zum Hintergrund: In meinem Ort gibt es eine Hauptverkehrsachse, das ist eine alte Bundesstraße und entsprechend 50 bzw. 70 km/h (auf Außerorts-Abschnitt). Parallel dazu gibt es mit ca. 50 Meter Abstand eine Ortsstraße. Die war früher als Vorfahrtsstraße mit Tempo 30 ausgeschildert.

Anscheinend hat die Gemeinde etwas Ärger bekommen, dass das nicht den Vorschriften entspricht. Denn Tempo 30 auf einer Vorfahrtsstraße sei nur bei Gefahrenschwerpunkten wie Schulen/Krankenhäusern zulässig, aber nicht in einer normalen Ortsstraße. Letztendlich musste sich die Gemeinde zwischen folgenden Optionen entscheiden: Entweder die Vorfahrtsstraße bleibt, dann muss diese aber auf 50 km/h freigegeben werden, oder man macht aus dem Ort eine Tempo-30-Zone mit Rechts-Vor-Links.

Letztendlich haben da also irgendwelche Vorschriften dazu geführt, dass die bisherige praxisnahe und gut akzeptierte Lösung ersetzt werden musste. Aus dem Hintergrund könnte ich mir vorstellen, dass es nicht einfach möglich ist, Tempo 40-Schilder aufzustellen.
 
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Bei uns im Ort wollte die Gemeinde eine gut funktionierende bisherige Situation ändern und eine Straße von 50 auf 30 ändern. Da kam dann aber von weiter oben auch die Aussage, dass die Straße zentrale Erschließungsfunktion für einen bestimmten Abschnitt hat und deswegen 30 nicht zulässig ist. Glück gehabt.

Meiner Laienmeinung nach hängt da aber bestimmt viel einfach nur damit zusammen, dass die 30 ggü. 40 das sind, was man schon immer so gemacht hat.
 
simpsonsfan schrieb:
[...]Meiner Laienmeinung nach hängt da aber bestimmt viel einfach nur damit zusammen, dass die 30 ggü. 40 das sind, was man schon immer so gemacht hat.
Genau darauf zielt meine Frage ab, denn natürlich gibt es dazu Regelungen...

https://www.stvo2go.de/tempo-30-kindergarten-schule-krankenhaus/

Aber weshalb der massive Eingriff von 50 auf 30 statt auf 40? Denn wie gesagt, bei den meisten Faktoren (Bremsweg, Lärm,...) gilt der Zusammenhang v^2.
Ergänzung ()

Faluröd schrieb:
[...]Letztendlich haben da also irgendwelche Vorschriften dazu geführt, dass die bisherige praxisnahe und gut akzeptierte Lösung ersetzt werden musste. Aus dem Hintergrund könnte ich mir vorstellen, dass es nicht einfach möglich ist, Tempo 40-Schilder aufzustellen.
Eben, aber Verwaltungsvorschriften sind ja nicht in Stein gemeißelt. Ich vermisse dazu eine Diskussion oder habe die bisher nicht mitbekommen.
 
Von 50km/h auf 30km/h ist ein massiver Eingriff?

Oh man ..
 
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Stell Dir mal vor jemand kürzt Dein Gehalt auf 60 % ein.

Wie würdest Du das sehen, als "massiven" oder als "leichten" Eingriff?

Mir geht es nicht um Begrifflichkeiten/Spitzfindigkeiten sondern um "warum 30 statt 40?".
 
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Man könnte auch fragen: Warum 30 statt 25?
Die Stufen 30, 50, 70 etc. wurden mal eingeführt und es wird leichter sein Straßen in die etablierten Stufen einzuordnen als ständig Sonderleistungen für Sonderfälle zu finden.
 
SW987 schrieb:
Wenn Tacho-60 realen 50 entspricht, wo ist das Problem?
Wird es nicht, die Abweichung in dem Bereich ist meist deutlich geringer.
SW987 schrieb:
Sorry, aber "An 40 hält sich keiner, deshalb 30!" erscheint mir zu kurz gesprungen.
Warum dann nicht 33km/h, ist doch eine schöne Schnapszahl ;). Es geht um eine Verkehrsberuhigung, da kommt man mit homöopathischen Dosen nicht weiter. Eine Reduzierung auf 40km/h ist da einfach zu wenig.
 
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