Intel zeigt 10 GHz CPU bei Raumtemperatur

Frank Hüber
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Da die Effizienz der Prozessoren in den vergangenen Jahren immer mehr ins Hintertreffen gelangt ist und die Stromaufnahme und der Produktionsaufwand kaum noch in Relation zu der erbrachten Leistung stand, hatten es sich Intels Forscher zur Aufgabe gemacht, diesen Misstand zu beseitigen.

Das Ergebnis stellten sie auf der diesjährigen International Solid-State Circuits Conference (ISSCC) in San Francisco vor. Intel setzt dabei vor allem auf sparsamere Transistoren, die enger beieinander liegen. Die Zauberworte heißen hierbei "Body Bias", "Adaptive Body Bias" und "Complementary Signal Generator". Diese nur für den Fachmann verständlichen Ausdrücke stehen für Intels neue Technologien, mit denen man leistungsfähige Transistoren mit einer geringeren Stromaufnahme als bisher auf einem normalen Silizium-DIE sehr dicht aneinander packen kann. Um diese neue Technik zu präsentieren, zeigte Intel auf der ISSCC deshalb zwei neue Chips, deren Transistoren insgesamt rund 23 Prozent weniger Strom bei einem Schalt-Vorgang verbrauchen als die Transistoren auf jetzigen CPUs. Die "Leck-Ströme" bei ungenutzen Transistoren konnte Intel sogar um 71 Prozent reduzieren. Die beiden vorgestellten CPUs liefen bei Raumtemperatur ohne aufwändige Kühlung mit 5 und 10 GHz. Bei dem 5 GHz schnellen Prozessor handelt es sich um einen 32-Bit-Integer-Prozessor, der wie bisher üblich über Ein- und Ausgabe-FIFOs nach außen kommuniziert. Anders aber verhält es sich bei der 10 GHz CPU. Sie besteht nur aus einem Integer-Rechenwerk (also ALU) und Sheduler, Ein- und Ausgabekanäle zur Kommunikation fehlen ihr. Natürlich handelt es sich bei den gerade einmal 1,61 x 1,44 Millimeter kleinen Chips nur um Prototypen, die die neue Technik verdeutlichen sollen. Aber bereits in der übernächsten Stufe von Intels Prozessortechnik (Pentium 6), sollen die neuen Transistoren vollständig in die CPUs aufgenommen worden sein. Bis dahin will man sie nach und nach schrittweise in die CPU-Produktion einführen. Ob Intel es mit dem Pentium 6 schon schafft, CPUs zu produzieren, die komplett ohne Kühlung bei normaler Raumtemperatur arbeiten, bleibt zwar eher fraglich, aber zumindest hat man erkannt, dass die Stromaufnahme gesenkt und effizienter genutzt werden muss.