Bürgschaft für neues AMD-Werk in Dresden

Christoph Becker
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Während Marktschreier und Trivial-Publizisten ihn seit Monaten propagieren, scheint man offensichtlich in Sachsen einen aktiven Beitrag in Sachen Wirtschaftsaufschwung leisten zu wollen. Zusammen mit der Bundesregierung plant man eine Bürgschaft für ein zweites AMD-Werk in Dresden.

Wie das Handelsblatt bereits vor einigen Tagen berichtete, scheint die Entscheidung AMDs über den Standort einer neuen Chipfabrik unmittelbar bevorzustehen. Nach dem Ausschlussverfahren sind mittlerweile nur noch East Fishkill in den USA und Dresden in Saxonia im Rennen. Während in East Fishkill vor allem Technolgie-Partner IBM Position bezogen hat, hatte AMD in Dresden bereits vor sieben Jahren mit Zuschüssen von rund 400 Millionen Euro eine der modernsten Chipfabriken der Welt errichtet. Um eventuellen Überraschungen vorzubeugen, entschloss sich das Land Sachsen in Zusammenarbeit mit der Bundesregierung dazu, auch dem neuen Projekt von AMD finanziell unter die Arme zu greifen. Ein Dresdner Tageszeitung spricht über eine Bürgschaft in Höhe von 250 Millionen Euro, die Bundesregierung steuert weitere 380 Millionen bei. Die kumulierte Summe soll ungefähr die Kosten decken, die AMD an Krediten aufnehmen müsste, um die neue Fabrik zu errichten. Weder die Landesregierung Sachsens noch die Bundesregierung wollten zu diesen Gerüchten bisher Stellung nehmen.

Für das Land Sachsen wäre ein zweites AMD-Werk sicherlich eine Bereicherung, denn intern spricht man von einem Investitionsvolumen von über einer Milliarde Euro und hunderten neuen Arbeitsplätzen. Im Zuge der Neueröffnung des ersten AMD-Werkes in Dresden 1996 gründete man ebenfalls vor Ort das Advanced Mask Technology Center (AMTC) in Kooperation mit Infineon und Du Pont Photomasks, das Photomasken für zukünftige Prozessoren mit einer Strukturbreite von minimal 65nm entwickeln soll.