13 Kopfhörer im Test: Soundcheck für die Ohren

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Rudolf Treschanke
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Klangeigenschaften und Fazit

Die Qualität der getesteten Kopfhörer und Headsets bewegt sich insgesamt gesehen auf einem recht hohen Niveau. Die Hersteller müssen wohl an den Verkaufszahlen gemerkt haben, daß sich schlecht sitzende und quäkende Kopfhörer nur einmal verkaufen lassen, und der Kunde beim nächsten Mal etwas Vernünftiges kauft. Die renommierten Hersteller boten eine ausgewachsene Leistung und zeigten kaum Blößen. Im Zeitalter von Onlinegames, VoiceChat, Internet-Telefonie und Spracherkennung haben auch die User sehr schnell gemerkt, dass letztendlich Qualität zählt und nicht nur der Preis. Ausgeklügelte Mechanismen, bewegliche Ohrmuscheln, gut gepolsterte Tragebügel und hochwertige Materialien sind mittlerweile Stand der Technik bezüglich des Tragekomforts - zumindest bei den renommierten Herstellern, die sich bereits in der HiFi-Branche einen Namen verdient haben. Wir haben deshalb bewußt die einschlägigen Hersteller in der Branche getestet und sind mit dem Ergebnis im Großen und Ganzen zufrieden. Es gab bezüglich Tragekomfort und Klangqualität keine eklatanten Schwachstellen, wobei auch hier unbedingt die Empfehlung gilt: selber aufsetzen und Probe hören.

Es hat uns auf jeden Fall einmal mehr richtig Spaß gemacht. Wer kennt das nicht? Man hört mal wieder seine Lieblingssongs und plötzlich richten sich die Nackenhaare auf, ein warmes, schönes Gefühl macht sich im Körper breit, und man schwelgt nur so dahin. Wenn dann noch die richtigen Wiedergabe-Geräte im Einsatz sind, ja, dann stimmt einfach Alles! Es ist einer jener wunderbaren Augenblicke im Leben, die das Leben lebenswert machen und die kleinen Sorgen des grauen Alltags für Stunden vergessen lassen. Getreu dem Motto: Heute schon gelebt?

Wer schöne Musik richtig genießen möchte, sollte nicht unbedingt auf den Preis schielen, sondern darauf achten, dass Klang und Tragekomfort die Wahl bestimmen.

Die Kopfhörer und Headsets wurden mit folgendem PC-System getestet. Als Referenz wurde ein STAX SR Lambda Pro elektrostatischer Kopfhörer des Öfteren zum direkten Vergleich genutzt. Ein DENON PRA-1500 Vorverstärker, ONKYO CP 1057F Plattendreher und der DENON CD- Player 2560 boten als Klangquelle ebenfalls hervorragende Dienste.

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AKG K 101

Der Kleine von AKG macht mächtig Dampf und heizt dem Hörer gewaltig ein. Der Bass ist unten herum ein wenig dünn aber vollkommen ausreichend. Höhen und Mitten kommen präzise rüber. Ein warmes, ausgeglichenes Klangbild und ein guter Tragekomfort machen den trendigen AKG K 101 zum idealen Einsteiger-Kopfhörer für Draußen und Drinnen. Bei der Präsentation auf der Funkausstellung 2003 beschrieb AKG den K 101 als einen Hörer, der unter der Rubrik erste Liebe fallen könnte. Wir meinen, AKG hat nicht zu viel versprochen und hat mit dem K 101 ein guten Kopfhörer mit ausgezeichnetem Preis-Leistungsverhältnis auf dem Markt plaziert.


AKG K 171 Studio

Wie schon der Name verrät, ist der äußerst robuste AKG K 171 Studio ein Kopfhörer für Profis, oder solche, die es werden wollen. Die hermetische Abschottung nach außen und der sehr gute Tragekomfort machen diesen Kopfhörer zum echten Insider-Tipp für DJs und Nutzer, die von äußeren Umgebungsgeräuschen nicht gestört werden wollen. Knackige Bässe, sehr natürliche, kraftvolle Wiedergabe und brillante Höhen sind die Stärken des AKG 171 K Studio. Bei hohen Lautstärken kann der 171 Studio richtig auftrumpfen und überzeugt durch eine sehr präzise Wiedergabe. Die saubere Verarbeitung und qualitativ hochwertigen Materialien machen den K 171 Studio zu einem akustischen Leckerbissen erster Güte. Leider verhindert der gewöhnunsbedürftige Tragekomfort einen Award für diese Produkt aus dem Hause AKG.


AKG K 271 Studio

Hardware-Hammer Ein Kopfhörer, der richtig Dampf macht, ist der sehr gut gegen Umgebungslärm abgeschirmte AKG K 271 Studio. Warmer, sehr offener Klang, eine hervorragende Klangbalance und Klangpräzision, die man sonst nur bei sehr teuren Kopfhörern erleben kann, sind nur einige von den positiven Eigenschaften des AKG 271 Studio. Das unverfälschte Klangbild, der hervorragende Tragekomfort und die Abschaltautomatik beim Absetzen des Hörers runden das Gesamtbild positiv ab und machen den 271 zur ersten Wahl, die den Musikliebhaber auch mal richtig abtauchen lassen. AKG hat mit dem K 271 Studio einen sehr guten, qualitativ hochwertigen Hörer produziert, der sowohl an an HiFi-Anlagen, an PC-Soundkarten aber auch an portablen Abspielgeräten seine Stärken voll ausspielt.

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AKG K 301 xtra

Preis-Hammer Fun ohne Ende. Genau so, wie er aussieht, so kommt er auch rüber. Quicklebendiger Sound, brillante, differenzierte Höhen und kräftig-knackiger Bass, das sind die typischen Merkmale des AKG 301 xtra, wobei xtra das Tor zur Hi-Fi Klasse öffnen soll, denn ausgerüstet mit AKGs XXL-Varimotion-Technik, die sonst nur den teureren Modellen von AKG vorbehalten sind, kann der AKG 301 xtra so richtig auftrumpfen. Die Klangpräzision und die warme Atmosphäre, die der 301 zu vermitteln vermag, machen richtig Spaß und laden zu ermüdungsfreien Hörsessions ein. Mit 245 g gehört er zwar nicht zu den Leichtgewichten im Test. Aber zu jenen, die ihr Gewicht geschickt vertuschen und einen sehr guten Tragekomfort bieten.

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Sennheiser PC 150 Headset

Hardware-HammerUm es vorweg zu sagen: Das PC 150 Headset hat wirklich alles, was ein gutes Headset braucht: Super Tragekomfort, hochwertiges Mikro und einen Klang, der es mit grösseren Kopfhörern durchaus aufnehmen kann. Der bequeme, gepolsterte Kopfbügel läßt auch nach stundenlangen Onlinegames höchstens die Finger und die Gegner schwitzen - aber nicht die Ohren. Die Sprachausgabe ist klar und deutlich und ohne störendes Rauschen. Mit Mikrofonstummschaltung und Lautstärkeregler im Kabel, dick gepolsterten, samtbezogenen Ohrpolstern und dem hochwertigen Mikrofon kann der PC 150 richtig auftrumpfen und hinterläßt keine große Lücke in der Geldbörse. Das PC 150 rockt und wer Wert auf hohe Qualität und einen fairen Preis setzt, kommt um dieses Headset nicht herum.

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Sennheiser PX 200

Leistung-HammerDie eigentliche Überraschung des Tests ist der kleine, unscheinbare Sennheiser PX 200. Schon beim Auspacken aus der Designbox sticht sofort die Hochwertigkeit des portablen Hörers ins Auge. Der Kleine haut richtig auf die Pauke und besticht durch druckvollen Sound und geniale, impulsive Spielfreude. Mit dezenten Höhen, knackigem, trockenen Bass und frischer Musikalität ist der PX 200 der ideale Partner für alle portablen Abspielgeräte, ohne dabei die vermeintlichen Mithörer zu belästigen, da der PX 200 sehr gut abgeschirmt ist. Interessant dabei ist, dass der PX eine recht hohe Lautstärke besitzt und so dem ein oder anderen schmalbrüstigen Player gut auf die Sprünge helfen kann. Auch beim stationären Einsatz am PC oder an der HiFi-Anlage macht der PX 200 ein erwachsenen Eindruck und kann es durchaus mit manch einem Großen aufnehmen. Der ausgezeichnete Tragekomfort und die sehr guten Klangeigenschaften machen den PX 200 zum ultimativen Insider-Tipp für den mobilen Musikliebhaber. Kleiner Wermutstropfen ist der fehlende Klinkenstecker auf 6,3mm für die Heimanlage und ein Lautstärkeregler am Kabel.

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Sennheiser HD 212 Pro

Hervorragende Schalldämmung nach außen, Bass ohne Ende und guter Tragekomfort sind die Indikatoren des Sennheiser HD 212 Pro. Ursprünglich für den DJ konzipiert, wird er jedoch gerne wegen seines günstigen Preises von Einsteigern und PC-Usern genutzt. Der Bass ist - wie bereits erwähnt - sehr kräftig, jedoch nicht zu aufdringlich. Höhen und Mitten sind recht ausgewogen aber mitunter etwas spitz. Richtig zur Sache geht's bei dem recht lauten HD 212 Pro bei rhythmusbetonter Musik, denn dort ist er in seinem Element. Stücke wie Para Los Rumberos von Carlos Santana treiben den geschlossenen HD 212 zu wahren Höchstleistungen.

Sennheiser HD 497

Äusserlich fast baugleich mit dem HD 212 Pro kommt der HD 497 daher und unterscheidet sich dennoch erheblich in der Wiedergabetechnik. Der offene Kopfhörer hat hochwertige Neodym-Magnete und extrem leichtes Membranmaterial in der Hörmuschel, was sich gegenüber dem Klang des HD 212 Pro erheblich bemerkbar macht. Ein warmes, ausgeglichenes Klangbild, schöne, unaufdringliche aber knackige Bässe, ausdrucksstarke Höhen, detailreiche Wiedergabe und ein guter Tragekomfort machen den Sennheiser HD 497 zum idealen Einsteiger-Kopfhörer für den gehobenen Anspruch. Die robuste, leichtgewichtige Konstruktion ermöglicht sowohl den Einsatz an stationären wie auch mobilen Geräten.

Sennheiser HD 600

Hardware-Hammer Der HD 600 ist für den PC fast schon zu schade, da Kopfhörer mit Impedanzen höher als 64 Ohm bessere Klangquellen als eine Soundkarte benötigen. Die Kopfhörerverstärker der gängigen Soundkarten sind für so hochwertige Sets nicht ausgerüstet. Hier sollten schon höherwertige HiFi-Komponenten die guten Töne liefern. So blieben dem HD 600 manche Töne und Details am PC verborgen, die der Denon Vorverstärker erst zu Tage brachte. Ein sehr schöner, satter und kraftvoller Bass, klare Mitten, transparente Höhen, extreme Natürlichkeit und Detail-Reichtum ohne Frequenzlöcher sind die Indikatoren dieses hochwertigen Hörers der absoluten Spitzenklasse, der mit seinen insgesamt hervorragenden Klangeigenschaften in einer ganz anderen Liga spielt.

Nichts destotrotz haben wir diesen Kopfhörer bewußt mitgetestet, um die Grenzen des Machbaren am PC aufzuzeigen, welche mit dem HD 600 klar überschritten werden. Wer ein sehr guten Kopfhörer sucht, den jedoch überwiegend an der Hi-Fi Anlage und nur hin und wieder am PC betreiben will, der ist mit dem HD 600 bestens bestückt.

Für Design, Verarbeitung und Klangqualität gibt es unseren HardwareHammer.


Creative HQ-1300

Creative betritt Neuland mit der Produktion von Kopfhörern und Headsets. Der HQ-1300 wurde erst kürzlich vorgestellt und ist seit Februar auf dem Markt erhältlich. Die samtbezogenen Hörmuscheln des HQ-1300 sind auf kurze Zeit angenehm zu tragen, der Tragekomfort läßt jedoch nach längerer Tragedauer etwas zu wünschen übrig. Akustisch kann der HQ-1300 durch ein gutes und ausgewogenen Klangbild überzeugen, wobei die Höhen mitunter etwas spitz wirken. Das gute Preis-Leistungsverhältnis, der Klang und hohe Wirkungsgrad, sowie die sehr gute, Creative-übliche Verarbeitung, machen den HQ-1300 zum Schnäppchen für den für höhere Klassen zu schmalen Geldbeutel.


Creative HS-300 Headset

Die Nackenbügelkonstruktion von Creative ist das günstigste Set im Test. Wer keine großen Ansprüche stellt und preislich keine großen Sprünge machen kann oder will, der ist mit dem HS-300 gut bedient. Klare Sprachübertragung durch das rauschunterdrückende Mikrofon, eine neutrale Wiedergabe und der Lautstärkeregler mit Stummschalter bieten alles nötige für OnlineChat, oder einfach nur um ein bisschen Mucke zu hören. Ursprünglich konzipiert für Instant Messaging kann das Creative HS-300 Headset durch bequeme Tragweise und günstigen Preis überzeugen.


Speedlink Medusa 5.1 Headset

Selten gingen die Meinungen nach der Präsentation so auseinander, wie es beim Medusa 5.1 Headset der Fall war. In den einschlägigen Foren wird das Set entweder hochgelobt oder total niedergemacht. Wir können weder das Eine, noch das Andere bestätigen und halten uns an die eigenen Erfahrungswerte. Das Set überzeugt durch guten bis sehr guten Tragekomfort, kann aber bei kleineren Köpfen zu Schwierigkeiten führen, da das untere Ende der Hörmuschel dann vom Kopf absteht. Wir empfehlen daher unbedingt, das Set vorher Probe zu tragen. Klanglich kann das Medusa mit Hörern in dieser Preisklasse durchaus mithalten, wobei die eigentliche Zielgruppe, nämlich die Gamer, voll auf Ihre Kosten kommen. Der 5.1 Surround-Effekt funktioniert tadellos und überrascht den Gamer durch angenehme Klangkulisse. Der audiophil angetouchte User wird bei den leicht überspitzten Höhen und den etwas dünnen Bass ein bißchen die Nase rümpfen. Letztendlich ist das Medusa ein guter Partner zum Zocken und kann durch atemberaubende Effekte und samtbezogene Hörmuscheln die eigentliche Zielgruppe voll zufrieden stellen. Wer ein 7.1-System sein eigen nennt, muß seine Lautsprecher-Konfiguration zum Hören von echten 7.1-Sound umstecken, da der 5.1-Verstärker - technisch bedingt durch die Codierung der 3,5mm Klinkenstecker - nicht kompatibel ist.


TerraTec Mystify Headset

Buchstäblich in letzter Minute traf das TerraTec Mystify Headset bei uns ein. Das leichtgewichtige, aber robuste Headset macht auf Anhieb einen guten Eindruck und überzeugt durch hochwertige Verarbeitung und angenehmen Tragekomfort. Nach längerer Nutzung macht sich das Headset jedoch durch sanften Druck auf die Schädeldecke bemerkbar, was durch die fehlende Polsterung im Oberbügel verursacht wird. Hier wäre eine Überarbeitung angebracht. Vom klanglichen Aspekt her macht sich die gute Zusammenarbeit mit Sennheiser sofort bemerkbar; ein exzellentes Mikrofon, Mikrofonstummschaltung und Lautstärkeregler (baugleich mit dem des PC 150), sowie Hörmuscheln in bester Qualität. Sehr gute Sprachverständlichkeit, straffe Bässe, hoher Wirkungsgrad und ein für diese Preisklasse sehr ausgewogenes Klangbild lassen kaum noch Wünsche offen und überzeugen auf der ganzen Linie. TerraTec bleibt seiner Linie treu und hat mit dem Mystify Headset ein weiteres Produkt zum günstigen Preis der Mystify-Serie zugefügt.

Vielleicht noch ein kleine Hinweis am Rande. Die Mietzekatze schien begeistert zu sein, da das ihrerseits wahrnehmbare Klangvolumen erheblich leiser ausfiel, als es bei bisherigen Reviews der Fall war. ;)

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