AMD stellt Dual-Core-Opteron vor

Volker Rißka
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Mit einer kleinen Vorführung im AMD-Stammwerk in Austin, Texas, hat AMD heute ein lauffähiges System bestehend aus vier Dual-Core Opterons vorgestellt: Der HP ProLiant L585 ist der erste Server, der über AMDs Dual-Core-Lösung verfügt.

Leider bleibt dieses Server-System vorerst eine Ausnahme, da Dual-Core Opterons bisher eher als Papiertiger zu bezeichnen sind und erst Mitte 2005 das Licht des freien Marktes erblicken werden; die Server-Prozessoren sollen dabei noch etwas früher als die Desktop-Varianten erscheinen.

Vorerst glänzt dieses System nur mit den Vorserien-Mustern von AMD. Sie sind, wie beim Opteron üblich, auf Basis des Sockel 940 gefertigt, deren Fertigungstechnik dabei mit 90 nm Strukturen unter Einsatz von SOI und Strained Silicon glänzen kann. Das HP-Server-System mit vier Opteron-Prozessoren wurde beim Start von Windows 2003 Server als Rechner mit acht Prozessoren erkannt. Der Testlauf lief somit erfolgreich, was bei einer Pressepräsentation auch nicht anders zu erwarten war.

Die Vorteile einer Dual-Core-Lösung liegen dabei auf der Hand: weniger Stromverbrauch und somit geringere Wärmeentwicklung, weniger Platzbedarf aufgrund weniger Prozessoren (in Server-Systemen) sowie höhere Leistung. Beide großen Prozessor-Hersteller, AMD und Intel, haben dies erkannt. Man darf gespannt sein, was Intel für eine Dual-Core-Lösung in der nächsten Woche auf dem IDF Fall (7. bis 9. September 2004) zeigen wird.

Ob man nun wirklich im Jahre 2005 schon alles auf Dual-Core setzt, bleibt aber weiter abzuwarten. Nicht selten verschiebt man bei beiden Herstellern den einen oder anderen Prozessor oder auch Chipsatz um ein paar Monate. Dass man parallel an vergleichbaren Technologien arbeitet, könnte dabei der Öffentlichkeit zu Gute kommen; wie dieser kleine Wettlauf nur um die Präsentation des ersten lauffähigen Systems gezeigt hat. Hier war AMD als erster zur Stelle - wenn auch nur mit wenigen Tagen Vorsprung.