Asus S-presso S1-P111 Deluxe im Test: Frisch gebrüht oder doch nur aufgewärmt?

 13/13
Frank Hüber
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Fazit

Um von uns eine Empfehlung zu erhalten, fehlt dem Asus S-presso S1-P111 Deluxe trotz seines günstigen Preises von rund 260 Euro die letzte Konsequenz. So bietet es zwar einen 7in1-Kartenleser, auf Firewire muss der Benutzer aber leider im Auslieferungszustand verzichten. Für ein auf Multimedia ausgelegtes System, mit dem man meistens auch einen Camcorder in Verbindung bringt, leider ein KO-Kriterium, wenn man nicht den unnötigen Umweg über die TV-Karte in Kauf nehmen möchte. Des Weiteren wird zwar ein optischer Ausgang bereitgestellt, auf einen entsprechenden Eingang muss man aber leider verzichten. Das System an sich ist durchaus durchdacht aufgebaut, zeigt jedoch gerade im Zusammenspiel mit aktuellen Grafikkarten seine Schwächen, da sich diese praktisch nicht betreiben lassen, ohne das Gehäuse offen zu lassen. Auch die Speicherkompatibilität bereitete uns anfänglich erhebliche Probleme, was wir sonst von Asus nicht gewohnt sind.

Asus S-presso S1-P111 Deluxe - Frontansicht
Asus S-presso S1-P111 Deluxe - Frontansicht

Das LED-Display ist zwar sehr nett gemacht, mit der aktuellen Software jedoch ebenfalls noch nicht zur Perfektion getrieben. Sowohl die Anzeige der Systeminformationen als auch der Video- und Musiktitel, Fernsehsender und Radiostationen kann, wie bereits im Artikel beschrieben, noch deutlich gesteigert werden. Hier bleibt abzuwarten, welche Updates Asus dem Benutzer in Zukunft zur Verfügung stellt. Da die Steuerung der ebenfalls nicht ganz überzeugend wirkenden Home Theater Software problemlos mit der Fernbedienung von der Hand geht, wird der Benutzer das Touch Panel bis auf anfängliche Spielerein wahrscheinlich nicht oft benutzen. In diesem Zusammenhang drängt sich auch der nächste Kritikpunkt auf. Die Instant On-Funktion des S-presso weiß nicht zu überzeugen, da man sie zum einen nur in Verbindung mit der integrierten Grafik nutzen kann, zum anderen jedoch 200 MB unpartitionierter Festplattenspeicher für die Installation zu Verfügung stehen muss und des Weiteren das gesamte System startet, wenn man lediglich eine Musik-CD abspielen möchte. Dies ist jedoch notwendig, da man sonst nicht auf die Funktionen der TV-Karte zurückgreifen kann. Wer ohnehin Windows als Betriebssystem einsetzt, sollte unserer Meinung nach immer auf die dort zur Verfügung stehende Home Theater Software zurückgreifen.

Die Lautstärke des S-presso S1-P111 Deluxe hat sich trotz unseres gewagten Testsystems in Grenzen gehalten und lässt sich mit langsameren Komponenten durchaus noch senken. Einzig störend fallen die beiden rückseitigen Gehäuselüfter auf, die den Geräuschpegel deutlich in die Höhe treiben, wenn sie sich dank Asus Q-Fan-Technologie nach kurzer Zeit automatisch einschalten.

Trotzdem scheint dem Asus S-presso S1-P111 Deluxe der Weg ins Wohnzimmer verwehrt zu bleiben, da ein Anschluss an das Fernsehgerät nur über den VGA-Ausgang oder eine externe Grafikkarte möglich ist. Angesichts einer integrierten TV-Karte scheint Asus dieses Ziel jedoch auch nicht vor Augen zu haben, sondern möchte vielmehr Leben in das Arbeitszimmer bringen - dies gelingt dem S-presso durchaus.

Wie man das Asus S-presso S1-P111 Deluxe schlussendlich einsetzen sollte, ist jedoch nicht sehr einfach zu entscheiden. Als reiner Multimedia-PC ist er ebenso wie als Spiele-Barebone aufgrund der Inkompatibilitäten mit aktuellen Grafikkarten nur bedingt geeignet, so dass es wieder einmal vom Kunden abhängt, was er von seinem System erwartet.

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