BitTorrent will legal Filme und Musik vertreiben

Andreas Frischholz
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Bislang ist die Peer-to-Peer-Tauschbörse BitTorrent in erster Linie dafür bekannt, dass die Nutzer urheberrechtlich geschütztes Gut, wie etwa Spiele und Programme sowie Musik-Stücke und Filme, darüber austauschen. Das soll sich allerdings laut Bram Cohen, dem Entwickler von BitTorrent, nun ändern.

Dieser plant Musik und Filme legal über seine Peer-to-Peer-Tauschbörse zu vertreiben. Dazu gründete er die Firma BitTorrent Inc., welcher der Risikokapitalgeber Doll Capital Management mit 8,75 Millionen US-Dollar unter die Arme greift. Als CEO wird der ehemalige Yahoo-Manager Ashwin Navin fungieren. Der Umsatz soll einerseits über den Vertrieb von Inhalten, andererseits über das Schalten von Werbung auf der Webseite gemacht werden. Des Weiteren plant man, große BitTorrent-Tracker in das Projekt mit einzuschließen.

Das Angebot des Unternehmens soll über eine Art Marktplatz vertrieben werden. Um diesen für die zukünftigen Kunden schmackhaft zu machen, führt man Gespräche mit den entsprechenden Anbietern. Dazu zählen Filmstudios und Plattenfirmen sowie die jeweiligen Verbände. Der Verkauf der eigenen Produkte über das Filesharing-Programm könnte für die Industrie durchaus eine lukrative Alternative zu den üblichen Geschäftswegen sein – bestünde doch so die Möglichkeit, einige Nutzer vom illegalen zum legalen Tausch über Peer-to-Peer-Netzwerke zu bewegen.

Die zum Tausch bereit stehenden Daten sollen per Kopierschutz gesichert werden – in welcher Form wird der Industrie überlassen, da BitTorrent Inc. jeden Kopierschutz integrieren werde, der gefordert wird.