Apple Aperture: Foto-Postproduction für Profis

Parwez Farsan
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Apple hat mit Aperture das nach eigenen Angaben erste umfassende Postproduction-Tool für Mac OS X vorgestellt, das alles mitbringt, was ein Fotograf nach der Aufnahme braucht. Die Software bietet einen ebenso hochentwickelten wie schnellen RAW-Workflow, der das Arbeiten mit RAW-Bildern so einfach machen soll wie mit JPEGs.

Das von Grund auf neuentwickelte Aperture wendet sich an professionelle Fotografen, die leistungsfähige Vergleichs- und Auswahlwerkzeuge, eine verlustfreie Bildbearbeitung, Drucken mit Farbmanagement sowie vielfältig anpassbare Ausgabemöglichkeiten benötigen.

Aperture ist für die professionelle Fotografie das, was Final Cut Pro für das Filmemachen ist. Es ist letztlich ein innovatives Postproduction-Tool, das den ganzen Arbeitsablauf in der professionellen Fotografie abdeckt – vom Bildvergleich und der Auswahl bis hin zur Retusche und Ausgabe.

Rob Schoeben, Vice President Applications Marketing von Apple

Die Vergleichs- und Auswahl-Werkzeuge von Aperture ermöglichen es Fotografen, großer Fotobestände zu durchforsten und die gewünschten Aufnahmen zu identifizieren. Aperture ist die erste Anwendung, die Bilderserien automatisch in einfach zu handhabende Stapel („Stacks“) gruppiert, die auf dem Zeitintervall zwischen den Aufnahmen beruhen. Mit dem Programm können Fotografen in voller Bildschirmauflösung und auf mehrere Displays ausgedehnt durch ihre Projekte navigieren, um mehrere Bilder direkt Seite an Seite zu stellen, zu vergleichen und auszuwählen. Mit dem integrierten Vergrößerungstool lassen sich Teile von Bildern detailliert untersuchen, ohne große Bilder komplett vergrößern zu müssen. Unter Verwendung des virtuellen Leuchttischs („Light Table“) lassen sich einfache Foto-Layouts erstellen, frei arrangieren, in der Größe verändern und räumlich stapeln.

Bisher war die Arbeit mit RAW-Files eine ziemlich zähe Angelegenheit. Was mich bei Aperture wirklich erstaunt hat, war, dass man direkt mit RAW-Files arbeiten kann. Sie lassen sich praktisch verzögerungsfrei vergrößern und stapeln – ich überlege mir bereits, mit dem Aufnehmen von JPEGs aufzuhören. Aperture hat mich restlos überzeugt.

Heinz Kluetmeier, Sportfotograf mit über 100 Sports-Illustrated-Covern

RAW-Bilder bleiben während des gesamten Bearbeitungsprozesses in ihrem ursprünglichen nativen Format erhalten, ohne dass dazu eine Umwandlung erforderlich wäre und sie können mit speziell für Fotografen entwickelten Anpassungswerkzeugen retuschiert werden. Die verlustfreie Bildbearbeitung ändert dabei keinen einzigen Pixel des originalen Bildmaterials. Fotografen können an jedem Punkt des Workflows vorgenommene Änderungen modifizieren oder rückgängig machen. Es lassen sich mehrere Versionen einer Aufnahme erstellen, ohne dass dazu Duplikate angefertigt werden müssen. Fotografen können experimentieren, ohne befürchten zu müssen, das Original zu verändern oder viel Festplattenplatz zu belegen. Bilder aus Aperture lassen sich direkt in Adobe Photoshop öffnen, um Compositing- und Layereffekte zu erzielen.

Verpackung von Aperture
Verpackung von Aperture
Der „Light Table“ in Aperture
Der „Light Table“ in Aperture
Management in Aperture
Management in Aperture
Aperture
Aperture

Das Programm verfügt über ein durchgängiges Farbmanagement mit Unterstützung für gerätespezifische ColorSync-Profile sowie über Ausgabemöglichkeiten für eine hochwertige Präsentation der Arbeiten. Zu den Druckoptionen zählen anpassbare Kontaktbögen, eine hochqualitative Druckausgabe und Online-Prints mit Farbmanagement. In der einfach zu handhabenden Layout-Umgebung soll der Nutzer sich schnell individuelle Bücher in professioneller Qualität erstellen und online ordern sowie überzeugende Web-Galerien generieren können.

Mit Aperture kann eine ganze Bildersammlung per Mausklick als Backup gesichert werden. Komplexe Arbeitsabläufe lassen sich mit AppleScript und Automator automatisieren. Aperture wird im November im Apple-Fachhandel und im Apple Store für 479 Euro verfügbar sein. Die Systemvoraussetzungen und weitere Informationen sind auf der Apple-Website unter zu finden.