Grand Challenge: Drei kamen durch

Ralph Burmester
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Rund 17 Monate nach der letzten Grand Challenge ging am Sonntag die diesjährige Auflage zu Ende. Gab es letztes Jahr nicht einen Kandidaten, der auch nur in die Nähe des Ziels kam, schafften es dieses Jahr sogar drei Bewerber.

Ausgerichtet wird die Grand Challenge von der DARPA (Defense Advanced Research Projects Agency), der Forschungseinrichtung des Department of Defense (DoD) der USA. Dieses Jahr hat sich endlich der Traum des autonomen Roboter-Fahrzeugs erfüllt. Für alle Teilnehmer galt es, eine Strecke von knapp 212 Kilometern in weniger als 10 Stunden zu bewältigen.

Das Gewinner-Fahrzeug namens „Stanley“ von der Stanford Universität basiert auf einem VW Touareg. Den zweiten und dritten Platz belegten zwei „Hummer“ namens „H1ghlander“ und „Sandstorm“, beide von der Carnegie Mellon Universität. Stanley benötigte eine Zeit von 6:53:58, nur knapp elf Minuten später (7:04:00) kam H1ghlander ins Ziel. Der drittplatzierte benötigte 7:14:00.

Das eigentliche Rennen fand am Samstag statt, allerdings wurde es am Sonntag noch fortgesetzt. Das hängt mit so genannten Stopp-Zeiten zusammen, wenn zum Beispiel defekte Fahrzeuge von der Piste entfernt werden müssen. Dazu können alle Roboter-Fahrzeuge per Knopfdruck aus dem Begleitfahrzeug heraus gestoppt werden. Eine Black-Box an Board zeichnet die reine Fahrtzeit auf.

So kamen am Sonntag noch zwei weitere Fahrzeuge ins Ziel, darunter der „KAT-5“ vom Grey-Team aus New Orleans und der drei-Achs-LKW „Terramax“ von Oshkosh Truck, auf dem auch die US-amerikanischen Truppen-Transporter basieren. KAT-5 benötigte 7:30:16, Terramax kam zwar ins Ziel, überschritt jedoch die zugelassenen zehn Stunden Fahrzeit.

Dotiert ist der Gewinn mit einer Prämie in Höhe von zwei Millionen US-Dollar. Bereits am Ziel freuten sich Vertreter des in die Schlagzeilen geratenen VW-Konzerns über den knappen Sieg des Touareg. Interessant ist noch zu bemerken, dass in Stanley trotz aller Umbauten mit Kameras, Lasern, Radar und GPS noch vier Passagiere Platz haben, während die an sich schon größeren Hummer sogar mit Zusatz-Generatoren versehen wurden und keine Passagiere mehr beherbergen können.