Atari in der Krise

Sasan Abdi
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Einem Bericht der Netzeitung zufolge müssen aufgrund des immer schlechter werdenden Geschäfts beim Spiele-Publisher Atari rund 20 Prozent der Mitarbeiter das Unternehmen verlassen. Bisher handelte es sich hierbei allerdings um ein Gerücht, das primär von den US-Medien geschürt wurde.

Nun aber ließ das Unternehmen verlautbaren, dass tatsächlich Entlassungen anstehen. Sollten diese bis zum letzten durchgesetzt werden, so dürfte Atari innerhalb dieses Jahres weltweit rund 50 seiner Mitarbeiter vor die Tür setzen, was für einen Sub-Publisher eine durchaus nennenswerte Menge ist. Als Grund hierfür nannten Unternehmenskreise das anhaltend schwächelnde Verkaufsgeschäft sowie die im Vergleich zu hohen Kosten.

Gerade letzteren soll zu Leibe gerückt werden. Betroffen sind dabei wohl alle Dependancen als da wären Newcastle (UK), Laguna Beach (USA), Dallas (USA), Lyon (Frankreich) und Melbourne (Australien). Entgegen der Annahme, wonach jeder sich in diesen Tagen PC- und Video-Spiele noch und nöcher zulegt, lahmte das Geschäft mit Ataris Spielen gerade im vergangenen Jahr nahezu brutal: In den ersten neun Monaten halbierte sich der Umsatz – statt im Bereich der 330 Millionen US-Dollar wie im Vorjahr belief er sich auf zarte 163,4 Millionen US-Dollar.

Dabei stand Atari beim Übergang ins neue Jahrtausend schon mal fast vor dem Aus, wurde aber dann vom französischen Großseller Infogrames mitsamt der Konkurrenz von Hasbro Interactive wiederbelebt und vertritt diesen unter anderem hierzulande. Für Außenstehende mutet die Krise zudem seltsam an, weil Atari mit Titeln wie Act Of War, Driver, der Rollercoaster Tycoon Serie, Desperados und Unreal sowie dem großen Bruder Unreal Tournament bis in die Gegenwart zum Teil echte Verkaufsschlager sein eigen nennen darf. Welche Auswirkungen das Ganze indes auf die in der Mache befindlichen hochkarätigen Titel wie Neverwinter Nights 2, Dungeons & Dragons: Online, Desperados 2 und die Fortsetzung des beliebten Driver haben wird, ist derzeit noch unklar.