Core 2 Duo E4300 ist nun verfügbar

Thomas Hübner
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Intel hat sein Produktportfolio auf Basis der Core Mikroarchitektur nach unten erweitert und stellt mit dem Core 2 Duo E4300 im Sockel 775 eine besonders günstige Dual-Core-Einstiegslösung vor. Er basiert erstmalig auf dem echten Allendale-Prozessorkern und kommt mit 2 MB L2-Cache daher.

Bei den bisher günstigsten Core-2-Prozessoren E6300 und E6400 stehen zwar ebenfalls 2 MB Cache zur Verfügung, im Gegensatz zum E4300 wird dieser Cache-Ausbau allerdings durch das Abschalten einer Cache-Hälfte im Conroe-Kern erreicht. Conroe hat grundsätzlich eine Chipfläche von 143 mm² – auch dann, wenn nur 2 MB des verfügbaren Caches genutzt werden. Das bedeutet Platzverschwendung, unnötig höhere Produktionskosten und führte zur Entwicklung des Allendale-Kerns. Dieser nimmt in der Fertigung nur 111 mm² ein und erlaubt auf einem 300 mm Wafer höhere Stückzahlen. Darüber hinaus steigt die Ausbeute, da die Anzahl der fehlerhaften Chips exponentiell mit der Chipfläche wächst.

Alle Prozessoren mit Allendale-Kern können am L2-Stepping erkennt werden, das z.B. mit einem Tool wie CPU-Z ausgelesen werden kann. Der neue E4300 wird ausschließlich mit dem neuen Stepping angeboten. Beim E6300 und E6400 wird es eine schrittweise Umstellung geben, mit der auch der Stromverbrauch im Idle-Modus gesenkt wird.

Der neue E4300 wird in 65 nm hergestellt (Fertigungsprozess P1264, Chip-Codename Allendale), besitzt 2 MB L2-Cache und wird mit 1,8 GHz getaktet. Der Frontside-Bus wird mit 200 MHz (effektiv 800 MHz) getaktet und der Multiplikator ist auf 9 festgesetzt. Der Dual-Core-Prozessor kann mit Support für Enhanced Intel Speedstep (EIST), NX-Bit (XD-Bit), AMD64 (Intel 64) und SSE3 aufwarten. Neben dem im Gegensatz zum E6000-Familie von 1066 MHz auf 800 MHz abgesenkten Frontside-Bus fehlt dem E4300 ansonsten nur die Unterstützung von Intels Virtualisierungstechnologie VT-x (Codename Vanderpool). Hardware-Virtualisierung ist derzeit noch immer kein großes Thema, wird jedoch mit Windows Vista, Mac OS 10.5 (Leopard) und Linux Kernel 2.6.20 weiter an Bedeutung gewinnen.

Der Listenpreis des E4300 beträgt bei der Abnahme von 1000 Stück 163 US-Dollar. Er ist damit 20 US-Dollar günstiger als der E6300, der mit 1,86 GHz taktet (7x266) und im Einkauf mit 183 US-Dollar zu Buche schlägt. Im Einzelhandel beträgt der Preisunterschied indes unter 10 Euro und man sollte sich zwei Mal überlegen, ob man wirklich auf Vanderpool verzichten möchte.

Im zweiten Quartal dieses Jahres wird Intel mit dem E4400 ein 2 GHz schnelles Modell vorstellen und im gleichem Atemzug eine deutliche Prozessorpreissenkung einleiten. Über die Details haben wir in der Vergangenheit berichtet.

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