Sony Ericsson gewinnt, Motorola verliert an Boden

Volker Rißka
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Der weltweit viertgrößte Handy-Hersteller Sony Ericsson hat im zweiten Quartal seinen Marktanteil gesteigert, blieb beim Umsatz jedoch hinter den Erwartungen zurück. Der US-Handyhersteller Motorola verliert im Konkurrenzkampf mit Marktführer Nokia immer mehr an Boden und musste überraschenderweise Verluste melden.

Motorola droht, Platz zwei in der Branche an den koreanischen Rivalen Samsung Electronics zu verlieren. Das Kerngeschäft mit Mobiltelefonen werde nach bisherigen Analysen im Gesamtjahr wegen schwacher Verkäufe in Europa und Asien rote Zahlen schreiben. Auch beim Umsatz sehen die neuen Prognosen wenig rosig aus. Motorola rechnet nun für das zweite Quartal nur noch mit Erlösen von 8,6 bis 8,7 Milliarden Dollar, bislang war von 9,4 Milliarden US-Dollar ausgegangen.

Sony Ericsson brachte 24,9 Millionen Handy an den Mann und die Frau und damit 59 Prozent mehr als vor einem Jahr. Das Gemeinschaftsunternehmen des japanischen Sony-Konzerns und Ericsson aus Schweden setzt vor allem auf den Verkauf von günstigeren Handys, um Marktanteile zu gewinnen. Dies führte im Gegenzug dazu, dass der Gewinnzuwachs von 55 Prozent auf 327 Millionen Euro schwächer ausfiel als erwartet. Dies liegt daran, dass Analysten mit einem durchschnittlichen Preis pro Handy von 132 US-Dollar gerechnet haben, dieser mit 125 US-Dollar aber geringer ausfiel. Vor einem Jahr lag dieser noch bei 145 US-Dollar.

Wesentlich schlechter sieht es derzeit bei Motorola aus. Die derzeitige Nummer zwei rechnet nur noch mit 35 bis 36 Millionen verkauften Geräten im zweiten Quartal, nach 45,4 Millionen in den ersten drei Monaten des Jahres 2007. Beim ärgsten Konkurrenten Samsung rechnen Analysten hingegen mit einem Absatz von 37 Millionen Handys, womit Motorola als Nummer zwei abgelöst würde. Analysten werfen Motorola vor, seit dem Erfolg 2004 mit dem RAZR-Modell, keine wirklichen Neuerungen in der Produktpalette und folglich keine Verkaufsschlager zu bieten habe.