Neue Asus-Soundkarten für EAX unter Vista

Jirko Alex
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Asus, vor allem bekannt für die umfangreiche Mainboard- und Grafikkartenpalette, bietet bereits seit geraumer Zeit eine eigene Soundkarte an. Zwei Neuvorstellungen ergänzen das Portfolio und versprechen gar Fähigkeiten, die Creative mit keinem Pendant bedienen kann.

So bietet Asus mit der Xonar D2 bereits seit einigen Monaten eine Spieler-Soundkarte der gehobenen Klasse an, die bereits auf dem Papier durch einen exzellenten Rauschabstand sowie umfangreichen Softwarebeigaben glänzt. Bereits zur CeBit war eine PCIe-Version der Soundkarte zu sehen. Diese stellte der Hersteller nun offiziell vor und wirbt zudem mit EAX-Unterstützung unter Vista ohne extra Software. Damit hätte Asus dem wohl größten Konkurrenten im Segment, Creative, etwas voraus, ist hier doch noch die ALchemy-Software notwendig, um EAX-Effekte unter Windows Vista in ausgewählten Spielen wieder zu ermöglichen.

Asus gibt nun an, alles hierfür benötigte bereits im Treiber der „Xonar D2X“ genannten Soundkarte realisiert zu haben. Wie genau das Problem der fehlenden Surround-Unterstützung unter Vista bei Spielen mit DirectSound 3D umgangen wird, wird nicht wirklich erklärt. Man will jedoch einen anderen Weg als Creative gehen. Der Hersteller der bekannten X-Fi- und Audigy-Soundkarten-Serie wandelt nämlich mit einem „ALchemy“ genannten Programm die Audiodaten der Spiele-Software von DS3D in OpenAL um. OpenAL wurde von der Umstellung der Audio-Architektur unter Windows Vista nicht berührt und ermöglicht so auch weiterhin Raumklangeffekte auf den Creative-Soundkarten.

Asus nun habe eine DS3D-GX-Erweiterung im Treiber der Soundkarte integriert und brauche so keinen Umweg über OpenAL zu gehen; direkt nach der Installation des Treiber könnten EAX-Effekte unter Vista genutzt werden, heißt es. Dabei würde „DirectX in DS3D GX“ übersetzt werden, wie Asus beschreibt, was jedoch sehr vage klingt. Letztendlich könnte es sich ebenfalls um eine Umsetzung von DS3D-Audiodaten in OpenAL handeln, nur diesmal durch die Treibererweiterung selbst statt durch eine extra Software (die zugegebener Maßen für Audigy-Karten sogar kostenpflichtig ist).

Vielmehr noch wäre aber zu beachten, dass die Asus Xonar D2, also das bereits verfügbare PCI-Modell der Soundkarte, nur EAX 2.0 unterstützt. Höhere Versionen der Effektsammlung hat Creative bisher nämlich noch nicht freigegeben und die Version 2.0 wurde von dem Hersteller der Sound Blaster-Reihe immerhin schon im Jahre 2000 vorgestellt. Im Zuge des X-Fi-Starts wurde mit EAX Advanced HD 5.0 die bisher neueste Version des Raumklang-Features eingeführt. Ob auch die neue Xonar D2X von Asus nur EAX 2.0 beherrscht, ist aus der Pressemitteilung nicht herauszulesen – im Zweifelsfall sollte davon ausgegangen werden, da Creative andernfalls die eigene Konkurrenz stärken würde.

Unabhängig vom EAX-Support durch die Asus-Soundkarte bietet diese jedoch noch weitere Fähigkeiten, die teils für Spieler und teils für Audio-Liebhaber generell interessant sind. So betrage der Rauschabstand an allen Aus- und Eingängen der Soundkarte mehr als respektable 118 dB; die X-Fi-Soundkarten kommen hingegen auf einen Rauschabstand von „nur“ 109 dB (116 dB bei X-Fi Elite Pro). Zudem stehe mit der „Acoustics Echo Cancellation“ (AEC) genannten Technologie ein Feature bereit, das die Umgebungsgeräusche bei dem Einsatz eines Mikrofons um bis zu 40 dB senken können und so die Sprachverständlichkeit in Online-Spielen oder Chats via Internet erhöhen soll. Außerdem werden Dolby Digital Live, DTS, Dolby Headphone, Dolby Virtual Speaker und Dolby ProLogic IIx unterstützt.

Asus Xonar U1
Asus Xonar U1

Eine weitere Neuvorstellung der Xonar-Serie ist die externe USB-Lösung „Xonar U1“ von Asus. Der Gerät, das an den Fuß einer Schreibtischlampe erinnert, soll via USB mit dem Notebook oder HTPC verbunden werden und so die Wiedergabequalität von Audiodaten verbessern. Die Xonar-U1-Soundkarte wird dabei wohl über einen Stereoklinkenausgang für zwei Lautsprecher sowie über einen Klinkeneingang für ein Mikrofon verfügen. Auch ein SPDIF-Ausgang (ob optisch oder koaxial ist nicht ersichtlich) wird laut Beschreibung geboten. Mit diesem lassen sich die Audiodaten auf die heimische Mehrkanalanlage verteilen. So stehen entweder volle 5.1 Kanäle bei entsprechender Quelle bereit oder die Xonar U1 übernimmt nach Wunsch den Stereo-Upmix auf Dolby Prologic IIx.

Der Rauschabstand der externen Sound-Lösung soll bei 96 dB liegen. Die Xonar U1 soll ebenfalls wie die Xonar D2X die AEC-Technologie unterstützen und bei Verwendung des beigelegten Array-Mikrofon die Umgebungsgeräusche um bis zu 20 dB senken können. EAX und eine DirectSound-Hardware-Beschleunigung werden ebenfalls geboten. (EAX wohl abermals nur in der Version 2.0). Zudem impliziert das Pressefoto, dass mehrere Farben zur Auswahl stehen. Über die Preise und die Verfügbarkeit schweigt sich die Meldung aus; das PCIe-Modell Xonar D2X könnte jedoch in dem Kostenbereich der Xonar D2 rangieren, die hierzulande ab etwa 154 Euro zu haben ist.