Deregulierung der DSL-Preise angedacht

Jirko Alex
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Die Bundesnetzagentur erwägt, die Regulierung der DSL-Preise in einigen Gebieten aufzuheben. Bisher legte sie fest, in welcher Höhe Gebühren für Leitungen von Dritten verlangt werden dürfen, die diese nutzen wollen. Die Gebühren sollen kleinere Anbieter vor überhöhten Preisen durch den Leitungseigner schützen.

Größter Leitungseigner in Deutschland ist dabei die Deutsche Telekom, die monatlich dafür bezahlt wird, Leitungen an andere Internetanbieter zu vermieten, sofern sie Teile des Netzes für ihre eigenen Kunden brauchen. Aktuell liegt die monatliche Gebühr für den Zugang ins Netz der Deutschen Telekom bei 20,50 Euro – ginge es nach dem rosa Riesen, wären es 25 Euro gewesen. Die Bundesnetzagentur erwägt nun, in einigen Gebieten Deutschlands die Regulierung aufzuheben, um so den Wettbewerb zu fördern. Angedacht ist die Deregulierung in Ballungszentren mit großer Konkurrenz, also beispielsweise in München oder Hamburg.

Der große Konkurrenzkampf, so die Überlegung, könnte zu niedrigeren Preisen führen, die bisher durch den festgelegten Betrag nicht erreicht werden können. Gleichwohl könnten Anschlüsse in vor allen ländlichen, unerschlossenen Regionen teurer werden, da hier zumeist nur die Telekom den Hausanschluss realisierte.

Eine Entscheidung zu dieser erstmals nicht bundeseinheitlichen Regelung ist noch nicht gefallen. Am heutigen Tag soll ein Positionspapier der Bundesnetzagentur veröffentlicht werden. Danach können sich alle Marktteilnehmer bis Ende September äußern; erst dann soll die Entscheidungsfindung beginnen.

„Aber eine solche regionale Differenzierung birgt neben Chancen auch Risiken, so dass vor einer Entscheidung alles Aspekte sehr sorgfältig geprüft werden müssen.“

Matthias Kurth, Präsident der Bundesnetzagentur