AMD stößt Dresdner Werke ab

Jirko Alex
204 Kommentare

Was gestern noch als Mutmaßung im Netz umher schwirrte, wurde nunmehr von offizieller Seite bestätigt: AMD wird alle eigenen Fabriken ausgliedern oder verkaufen. Dies teilte AMD-CEO Dirk Meyer dem Online-Portal CNNMoney mit.

Durch die Ausgliederung der eigenen Fertigung will sich AMD von der Last befreien, die teils milliardenschweren Fabriken bauen und unterhalten zu müssen. Die Dresdner Fabriken, die insgesamt 2800 Angestellten eine Arbeitsstelle bieten, sollen dabei bis zum Ende des Jahres entweder ausgegliedert oder verkauft werden – genaueres stehe aber noch nicht fest. AMD würde seine Prozessoren dann – ähnlich wie es bei ATi-Chips derzeit schon der Fall ist – per Auftrag fertigen lassen.

AMD fuhr zuletzt im siebten Quartal in Folge rote Zahlen ein und setzte es sich zum Ziel, im zweiten Halbjahr dieses Jahres wieder rentabel zu wirtschaften.

  204 Kommentare
Themen:
  • Jirko Alex E-Mail
    … schreibt auf ComputerBase zu den Schwerpunkten Multimedia, PC-Audio und Streaming.
Quelle: CNNMoney.com

Ergänzungen aus der Community

  • Killermuecke 09.09.2008 14:40
    So, jetzt habe ich die angegebene Quelle durchgelesen. Das endet mit dem Satz:

    Wall Street expects to hear details of the manufacturing spin-off by the end of the year, and to see profits in 2009 after seven straight quarters of losses.
    Das deckt sich mit den gestrigen Mutmassungen, ist aber noch nicht konkreter geworden. Dresden wird nicht erwähnt.

    Dass die Abspaltung der Produktion in ne eigene Firma kommen wird ist letztlich genau so klar wie es Gestern schon war. Was daran so schlimm ist, wenn AMD das Chip-Design entwickelt und dann an die Auftragsfertiger in Dresden weitergibt, verstehe ich nicht. Letztlich hat man auf dem Papier getrennte Firmen und schafft man sich damit die Möglichkeit, als Auftragsfertiger noch etwas Geld dazuzuverdienen, wenn die Athlon-Produktion die Firma gerade mal nicht voll auslastet.
    Der neue Besitzer wird genau wie AMD billig produzieren wollen, warum sollte sich für die Mitarbeiter was ändern? Ne bessere Auslastung dank Partnerschaften mit TSMC würde bedeuten, dass die Zeitarbeiter ihre Jobs zurückbekommen könnten.
  • Jirko 09.09.2008 14:50
    @ Killermuecke

    Gestern mutmaßte ein Analyst, AMD könnte sich aufspalten. Heute bestätigt es der CEO und nennt einen Zeitplan. Dass das inhaltich nichts anderes ist, liegt in der Natur der Sache, wenn sich Gerüchte bewahrheiten. Formal liegen dazwischen aber Welten.

    (Das wollte ich nur verstanden wissen, sofern ich da tatsächlich Kritik an dem Dasein der heutigen News lese. Prinzipiell denke ich auch, das AMD sich damit nicht ins Bein schießen wird - Auftragsfertiger gibt es auch heute schon.)

    An einige andere hier: Klar, AMD hatte immer nur vor, nur die Subventionen abzugreifen. Dass man Verbindlichkeiten (sprich: Schulden) in Höhe von mehreren Milliarden US-Dollar hat, das man zig Quartale lang nur rote Zahlen schreibt, das ist daran nicht etwa Schuld.

    Anders als Intel hat und hatte AMD nunmal niemals die Kriegskasse, ein vielleicht nur mittelmäßiges Produkt zu überbrücken. Hinzu kommen seit jeher Kleinkriege und kartellrechtliche Probleme, etwa, dass Intel AMD aus Europas größter Elektronikfachmarktkette vertrieben hat etc.

    Nicht alles, was nicht populär ist, hätte verhindert werden können.
  • Dio 09.09.2008 14:58
    Die FABs sind das Einzige wo AMD noch Geld holen kann. Dabei fallen aber große Kosten weg für den Umbau und Erhalt der FABs. Finanziell wird das AMD gewaltig helfen, inwieweit das dem Standort Dresden schaden wird ist noch nicht abzusehen. Kann mir aber schon vorstellen das die Kosten vom neuen Betreiber enorm gedrückt werden oder Stellen abgebaut werden. AMD hatte ja auch einige Garantien dem Land Sachsen gegenüber gegeben, eine bestimmte Anzahl Arbeitsplätze zu schaffen.
  • MountWalker 09.09.2008 15:00
    ... besten beispiel für dich nachhaltigkeit solcher fremdproduktion sind ATI und NV... "Schnitz, post: 4781283
    Und 3Dfx nicht vergessen, denen die Eigenfertigung (nach Aufkauf von STC) keine Vorteile gebracht hat - obwohl die Fabriken noch im "Billiglohnland" Mexiko standen. Dass es da noch andere Probleme gab ist zwar richtig, aber die hätten ohne Eigenfertigung überlebt werden können.