Mainboard-Hersteller: „Es kann nur drei geben“

Sasan Abdi
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Geht es nach Henry Lu, Vice President of Products bei MSI, so wird es in den kommenden Jahren einen größeren Umbruch bei den Mainboard-Herstellern geben – denn vier große Hersteller sind laut Lu für einen begrenzten Markt einfach zu viel.

Demnach wird schon in naher Zukunft einer der großen Hersteller, zu denen Asustek Computer, Gigabyte Technology, Elite Group Computer Systems (ECS) und eben Micro-Star International (MSI) gehören, aus dem Geschäft verdrängt werden, da der Markt kein Wachstum für derart viele Unternehmen hergibt. Dies führt der MSI-Manager unter anderem auch darauf zurück, dass Notebooks kürzlich einen kritischen Meilenstein erreicht hätten, als sie sich weltweit zahlreicher verkauften als PCs. Es seien deswegen Sättigungseffekte zu erwarten. Zwar werde das Aussteigen von kleineren Mainboard-Herstellern kurzfristig dafür sorgen, dass die vier Großen weiterhin wie gewohnt produzieren könnten – dies aber werde sich mittel- und langfristig ändern.

Die prognostizierte Änderung sieht laut Lu so aus, dass in etwa drei Jahren einer der vier Hersteller vom Markt getilgt werden wird, während die anderen drei weiter profitabel produzieren können. Bis zu diesem Zeitpunkt sieht Lu allerdings eine generelle Abschwächung der Absatzzahlen. Dies sei vor allem auf schwindende Absatzzahlen in Nordamerika und Europa zurückzuführen, was bereits dazu geführt hat, dass keines der vier Unternehmen seine Prognosen erfüllen konnte, wobei manch kleinerer Hersteller gar ein Minus von bis zu 50 Prozent bei den Absatzzahlen zu verbuchen hat.

In der Tat gestaltete sich das Jahr 2008 für Mainboard-Hersteller nicht als Zeitraum der Absatzrekorde: Asustek setzte mit 21 Millionen Motherboards eine recht solide, aber doch im Rückgang begriffene Produktmenge ab; Gigabyte liegt mit 19 Millionen Teilen gut eine Million hinter der eigenen Zielvorgabe; MSI erreichte das Ziel von 20 Millionen verkauften Mainboards mit nur 16 Millionen nicht annähernd und Elitegroup liegt mit 21 Millionen zwar vor der Konkurrenz, jedoch rund acht Millionen hinter der eigenen Zielvorgabe.

Somit erscheinen Lus Gedankenspiele nicht abwegig, zumal die Absatzzahlen gerade in diesem Jahr besonders leiden könnten.