Laptops mit Pineview-Prozessor kündigen sich an

Volker Rißka
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Entweder kurz vor Jahresende, auf jeden Fall aber zum neuen Jahr soll die Nachfolgegeneration der Atom-Prozessoren das Feld betreten. Wie nah die Markteinführung ist, zeigen zwei Notebooks von Fujitsu und Lenovo, die zur Abnahme bei der Federal Communications Commission (FCC) eingereicht wurden.

„Pineview“ ist der Codename für die neuen Atom-Prozessoren, die im Rahmen der Pine-Trail-Plattform vorgestellt werden. Im Vergleich zur aktuellen Generation setzt Intel bei „Pine Trail“ statt auf das bekannte Drei-Chip-Design (CPU + Northbridge + Southbridge) auf ein Zwei-Chip-Design (CPU mit integrierter Northbridge + Southbridge). So vereint Pineview neben der CPU auch noch einen DDR2-Memory-Controller sowie eine integrierte GMA950-Grafikeinheit auf einem einzelnen Package.

Pine-Trail M in Netbooks auf der Computex 2009

Die Prozessoren spalten sich wie auch aktuell bereits in verschiedene Varianten auf – für den Desktop-Bereich und für Notebook-Lösungen. Das Flaggschiff-Modell für das Desktop-Segment wird der Atom D510, ein Zwei-Kern-Prozessor mit Hyper-Threading, der als Nachfolger für den Atom 330 antritt. Der Takt dieses neuen Modells liegt bei 1,66 GHz, der L2-Cache ist 1 MByte groß und die TDP beträgt 13 Watt. Direkt darunter befindet sich ein Single-Core-Modell mit Hyper-Threading, der Atom D410 – direkter Nachfolger des Modells 230. Auch er taktet mit 1,66 GHz, besitzt aber nur noch 512 KByte L2-Cache und eine TDP von zehn Watt. Die dafür passenden Mainboards gab es bereits im Rahmen der letzten Messen zu sehen.

In den Notebooks werden erst einmal die Modelle Atom N470 und N450 verbaut. Beide setzen auf einen Kern und Hyper-Threading sowie 512 KByte L2-Cache, unterscheiden sich letztendlich nur im Takt, der TDP und dem Preis. Der N470 taktet mit 1,83 GHz und besitzt eine TDP von 6,5 Watt, der N450 wird mit 1,66 GHz und einer TDP von 5,5 Watt ausgeliefert. Augenscheinlich ist die TDP gegenüber allen aktuellen Atom-Prozessoren für Netbooks deutlich gestiegen, diese wird heute mit nur 2 bis 2,5 Watt beziffert. Da die neuen Netbooks mit Pineview-CPU jedoch auf die stromfressende i945-Northbridge verzichten können, da der Grafikkern und weitere Funktionen bereits in den Prozessor integriert sind, steht zusammen mit der geringen TDP der Southbridge (ca. 2 Watt) ein komplettes System bereit, dessen TDP am Ende deutlich unter dem Vorgänger liegt.

Lenovo Ideapad mit Pineview-Prozessor
Lenovo Ideapad mit Pineview-Prozessor
Lenovo Ideapad mit Pineview-Prozessor
Lenovo Ideapad mit Pineview-Prozessor
Fujitsu Lifebook M mit Pineview-Prozessor
Fujitsu Lifebook M mit Pineview-Prozessor
Fujitsu Lifebook M mit Pineview-Prozessor
Fujitsu Lifebook M mit Pineview-Prozessor

Das letzte Prozessormodell ist der Einstieg in die Welt der kommenden kleinen Notebooks und Netbooks. Bei der FCC wurde bereits zwei Laptops von Lenovo und Fujitsu eingereicht, die genau auf diesen Prozessor setzen. Das Fujitsu Lifebook M setzt auf die typische Netbook-Größe von 10,1 Zoll, bietet aber eine Auflösung von 1.366 x 768 Bildpunkten. Das Lenovo Ideapad hingegen setzt bei gleicher Größe auf 1.024 x 600 Pixel.

Wann die Netbooks in den Handel kommen, ist bisher nicht bekannt. Auch die weitere Ausstattung kann sich noch ändern, da es sich um Vorserienmodelle handelt. Größere Preisunterschiede aber auch Performancesprünge zu heutigen Netbooks dürften kaum zu erwarten sein. Im Rahmen der Computex Anfang Juni konnten wir bereits persönlich einem Pineview-Prozessor einen kleinen Test unterziehen.

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