Lian Li Armorsuit PC-P50 im Test: Lian Li pur. Ohne Schafspelz.

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Benjamin Marks
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Lieferumfang und Daten

  • Material: Außenhülle aus Aluminium, Port-Kit aus Kunststoff
  • Abmessungen: ca. 495 x 210 x 490 mm (H x B x T)
  • Gewicht: etwa 6,6 kg
  • sechs 5,25"-Front-Laufwerkschächte und drei 3,5"-Laufwerkschächte
  • ein 120 mm-Lüfter (1.200 U/min); ein 120 mm-Lüfter (1.500 U/min); zwei 140 mm-Lüfter (1.000 U/min), jeweils mit Drehzahlüberwachung
  • Mainboard-Formfaktoren: ATX, Micro-ATX
  • zwei USB- und zwei Audioanschlüsse im Deckel


Neben den üblichen Schrauben und einer Anleitung gehören neun Thumb-Screws zur Mainboardbefestigung, ein Schraubenschlüssel zum Einschrauben der Mainboard-Abstandshalter, ein Haltebügel zur Netzteilbefestigung, ein weiterer Kabelhalter, ein Hardware-Speaker sowie drei zusätzliche Auflagen für 3,5"-Slim-Festplatten und zwei Kabelbinder zum Lieferumfang.

Ausstattung außen

An vielen Produkten von Lian Li lässt sich das fortwährend ähnliche Design ablesen. Einerseits ist dies gerade dahingehend verständlich, dass sich ein Hersteller mit seiner Produktpalette mittels eines Corporate Designs von anderen Herstellern abgrenzen möchte. Andererseits steht genau dieses Gebaren in letzter Zeit mehr und mehr in der Kritik: „Alle Gehäuse sehen gleich aus und wirken aus diesem Grunde langweilig“.

Hat man sich im Vorfeld unter Berücksichtigung der Erfahrungen mit dem Lancool K58 eine eigene Meinung zum Lian-Li-Tower gebildet, wird man spätestens beim Auspacken positiv überrascht. Denn auch wenn sich beide Gehäuse sehr ähneln, können recht schnell einige wesentliche Unterschiede festgestellt werden.

Die Front besteht aus neun herausnehmbaren Slotblenden in Mesh-Optik, die allesamt von innen mit einem separaten, durch einen Kunststoffrahmen gesicherten Nylon-Staubfilter ausgestattet sind. Hinter den oberen Slotblenden befinden sich sechs 5,25"-Laufwerkschächte und im unteren Bereich ein Dreifach-Festplattenkäfig, der in seiner Position variabel angebracht werden kann. Zum Festplattenkäfig gehört ein 120 mm-Lüfter, der dafür sorgen soll, die verbauten Speichermedien zu kühlen. Entgegen der meisten Entwicklungen im Bereich der Computergehäuse lässt sich die Lian-Li-Front nicht über ein Klick-System abnehmen, sondern der Benutzer muss zunächst vier Schrauben lösen, um dann den Rahmen zu entfernen. Die restliche Front wird von den bereits angesprochenen Slotblenden gebildet.

Lian Li Armorsuit PC-P50 – Front Seite rechts
Lian Li Armorsuit PC-P50 – Front Seite rechts
Lian Li Armorsuit PC-P50 – Front
Lian Li Armorsuit PC-P50 – Front
Lian Li Armorsuit PC-P50 – Deckel Seite
Lian Li Armorsuit PC-P50 – Deckel Seite
Lian Li Armorsuit PC-P50 – Deckel
Lian Li Armorsuit PC-P50 – Deckel
Lian Li Armorsuit PC-P50 – Port-Kit
Lian Li Armorsuit PC-P50 – Port-Kit

Hingegen lässt sich der Deckel einfach per Clip vom Gehäuse trennen. Dort sind neben einem Port-Kit, welches die Power- und Resttaste sowie zwei USB- und zwei Audioanschlüsse für Kopfhörer und Mikrofon enthält, auch zwei 140-mm-Lüfter unter einer Ausbuchtung zu finden, welche vibrationsgedämpft am Chassis befestigt sind und dafür sorgen sollen, dass warme Luft auf direktem Wege aus dem Gehäuseinneren abgeführt wird. Leider zeigten sich bei unserem Testexemplar einige für Lian Li untypische Qualitätsmängel im Bereich der Lackierung. So wurden sowohl an den Vorderkanten der Seitenteile als auch an den Kanten des Deckels einige Abriebstellen im Lack festgestellt. So etwas kennen wir von Lian Li bislang nicht und hoffen, dass dies bei unserem Sample ein Einzelfall ist.

An der Rückseite erwartet den Käufer schlichtes silbernes Aluminium und durchdachte Konzepte. Im oberen Bereich die Fassung für eine ATX-Blende, daneben ein leistungsstarker 120-mm-Lüfter, der für den Abtransport warmer Luft des Prozessors aus dem Gehäuse sorgt, und zwei Schlauchdurchführungen zum Betrieb einer externen Wasserkühlung. Der mittlere Bereich wird von acht mit Lüftungsschlitzen versehenen Slotblenden der Erweiterungssteckplätze gebildet. Schlussendlich wird der untere Bereich vom Netzteil ausgefüllt, welches in zwei Richtungen montiert werden kann. Einerseits ist es möglich, es mit dem Lüfter nach unten gerichtet anzubringen, sodass dieses über seinen eigenen Kühlkreislauf durch einen Staubfilter an der Unterseite des Gehäuses verfügt, andererseits kann es so installiert werden, dass es zusätzlich wärmere Luft aus dem Gehäuseinneren zieht und diese zur Rückseite befördert. Apropos Unterseite: Das PC-P50 steht auf vier gedrehten Füßen, welche dafür sorgen, dass zwischen Chassis und Fußboden etwa 10 mm Platz bleiben.

Lian Li Armorsuit PC-P50 – Rückseite rechts
Lian Li Armorsuit PC-P50 – Rückseite rechts
Lian Li Armorsuit PC-P50 – Rückseite
Lian Li Armorsuit PC-P50 – Rückseite
Lian Li Armorsuit PC-P50 – Deckel demontiert
Lian Li Armorsuit PC-P50 – Deckel demontiert
Lian Li Armorsuit PC-P50 – Front demontiert
Lian Li Armorsuit PC-P50 – Front demontiert
Lian Li Armorsuit PC-P50 – Front und Deckel demontiert
Lian Li Armorsuit PC-P50 – Front und Deckel demontiert
Lian Li Armorsuit PC-P50 – Front und Deckel
Lian Li Armorsuit PC-P50 – Front und Deckel

Die Seitenteile sind schlicht, aus schwarz lackiertem, gebürsteten Aluminium und rasten mit Hilfe eines Zwei-Wege-Stecksystems zuverlässig und angenehm am Chassis ein. Zur Befestigung stehen pro Seitenwand zwei Thumb-Screws bereit und zur Demontage eine kleine Ausbuchtung an der Rückseite, welche als Griff fungiert.

Bis auf die kleinen Lackfehler ist das Gehäuse äußerst gut verarbeitet, die Materialien wirken hochwertig und so hinterlässt das Lian Li Armorsuit PC-P50 bereits von außen einen hervorragenden Eindruck.