Namenswirrwarr bei AMDs Notebook-Grafik

Volker Rißka
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MSI stellt mit dem CX705MX ein neues 17,3 Zoll großes Notebook vor, das auf den ersten Blick auf eine „nagelneue“ und unbekannte Grafiklösung von AMD setzt. Doch hinter der ATi Radeon HD 545V verbirgt sich letztendlich nur ein umgelabeltes Vorgänger-Modell.

Was bei Nvidia gut funktioniert, kann auch bei den Produkten aus eigenem Hause nicht schlechter laufen – dies mag sich AMD gedacht haben. Nvidia schob den schwarzen Peter, warum man denn alte Produkte mit neuem Namen nochmals in den Markt schickt, den OEMs zu – dies dürfte der Konkurrent wohl kaum anders machen.

Hinter der von MSI verbauten Radeon HD 545V mit 512 MByte DDR2-Speicher verbirgt sich eine DirectX-10.1-Karte, die auf 80 Stream Prozessoren in der 55-nm-Fertigung mit 242 Mio. Transistoren basiert. Dabei dürfte es sich direkt um den altbekannten Grafikchip RV710 handeln, der auch auf der Mobility Radeon HD 4500 verbaut ist. Während die Version HD 545V wohl der Mobility Radeon HD 4570 mit DDR2-Speicher entspricht, wird aus der HD 4530 wahrscheinlich die HD 540V. Gleiches Spiel gibt es in einer Etage tiefer respektive höher.

Ganz unten werden die HD 530V angesiedelt, die auf den gleichen Chip wie die HD 540V setzen. Dies dürfte die Neuauflage der Mobility Radeon HD 4300 werden. Die „neuen“ HD 560V mit 514 Mio. Transistoren und 320 Shadern entsprechen der aktuellen Mobility Radeon HD 4600 auf Basis des RV730.

Da MSI bereits einen anderen Ableger als die drei von AMD angepriesenen Grafikchips verbaut hat, dürften uns im Handel zusätzliche Modelle begegnen. Hier dürften zusammen mit den neuen CPUs, die laut AMD in den kommenden Woche für Notebooks vorgestellt werden, die Grafiklösungen HD 530V, 535V, 540V, 545V sowie 560V und 565V erscheinen. Da Dell bereits eine HD 550V angekündigt hat, sind noch mehr Ableger zu erwarten.

Damit wäre die Mobility Radeon HD der 4000er-Serie komplett vom Markt verschwunden, alles sieht einheitlich nach der 5er-Serie aus. Vor einigen Wochen hatte man bereits einige Lösungen der mobilen 4000er-Karten in Mobility Radeon HD 5165 und 5145 umbenannt. Da auch diese auf DirectX 10.1 mit 320 Shadern basieren, dürfte die Unterscheidung für einen Laien quasi unmöglich werden. Denn der Unterschied zwischen HD 560V und HD 5165 wird aus den offiziellen Dokumenten nicht ersichtlich. Gleiches gilt für die HD 5145 mit 80 Shadern, die sich nichts von den HD 530V/540V nimmt.