Facebook „Places“ auch in Deutschland

Benjamin Beckmann
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Mobiltelefone werden zwar schon seit langer Zeit dazu verwendet, den Aufenthaltsort von Freunden und Bekannten herauszufinden. Bisher hat man sie dazu aber anrufen müssen. Nun möchte Facebook diese Daten sammeln und auswerten – neben dem Komfort für die Benutzer natürlich auch zum eigenen Vorteil.

Nachdem unter anderem Google und Apple mit Werbung, die auf die Umgebung des Empfängers zugeschnitten ist, Umsatz erzielen wollen, zieht Facebook nun nach. Mit „Places“ können Benutzer des weltweit größten sozialen Netzwerks mitteilen, wo sie sich gerade befinden – vorausgesetzt, sie besitzen ein iPhone oder ein iPad in der 3G-Variante. Nur für iOS ist dieser mobile Dienst nämlich bisher verfügbar, da Facebook bisher kein Update für die Apps anderer Smartphone-Betriebssysteme bereitgestellt hat. Auch Android-Nutzer gehen somit leer aus.

Für den Nutzer liegt der Vorteil – aus der Sicht des Unternehmens – auf der Hand. Facebook-Kontakte können nach dem eigenen „Check-in“ an einem bestimmten Ort sehen, wo man sich gerade befindet. Anschließend können andere hinzustoßen oder es stellt sich gar heraus, dass sich andere Facebook-Nutzer – im optimalen Fall eigene Freunde – bereits an diesem Ort befinden. Andere sollen außerdem über das Facebook-„News-Feed“ auf den aktuellen Aufenthaltsort ihres Kontakts aufmerksam werden. Damit könnte eine Art Mundpropaganda entstehen, die auf beliebte Orte – etwa Lokale oder andere Freizeiteinrichtungen – hinweist.

Anzeige eines „Check-in“ im News-Feed von Facebook
Anzeige eines „Check-in“ im News-Feed von Facebook

Den Besitzern dieser Firmen soll dies zusätzliche Kundschaft bringen. Bisher ist dieser Service für sie ebenfalls kostenlos, auch Anzeigen können bislang nicht gezielt an Besucher spezieller „Places“ gerichtet werden. Da sich Facebook bisher nur durch Investoren und Werbung finanziert, scheint es nur eine Frage der Zeit zu sein, bis diese Möglichkeiten zur Verfügung stehen. Derzeit will man seitens des Netzwerks wohl die Akzeptanz dieses Dienstes erproben.

Für die Screenshots bedanken wir uns bei unserem Leser Donnie

In den Einstellungen zur Privatsphäre des eigenen Facebook-Kontos ist – gut versteckt – eine entsprechende Option unter „Anwendungen und Webseiten“ hinzugefügt worden. Dort lassen sich „Informationen, die durch […] Freunde zugänglich sind“ bearbeiten. Auch in den erweiterten Einstellungen findet sich nun ein Häkchen, das anderen Besuchern eines bestimmten Orts ermöglicht, die eigene Anwesenheit zu erfahren. Standardmäßig ist dies laut Facebook deaktiviert, um Benutzern unliebsame Überraschungen zu ersparen.

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