Google: Maßnahmen gegen Copyright-Verstöße

Andreas Frischholz
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Google hat angekündigt, verstärkt gegen Copyright-Verstöße vorzugehen. Zu den beabsichtigten Maßnahmen zählt unter anderem, dass Suchwörter aus den Vorschlägen gestrichen werden sollen, die in einem engen Zusammenhang mit potentiellen Urheberrechtsverstößen stehen.

Des Weiteren sollen Anfragen von Rechteinhabern, die den Internetkonzern zum Entfernen von urheberrechtlich geschützten Inhalten auffordern, binnen 24 Stunden bearbeitet werden. Der Einreichprozess bei Verstößen gegen den Digital Millennium Copyright Act (DMCA) soll über spezielle Tools für alle Dienste vereinfacht werden, wobei die Umsetzung zuerst für die Websuche und Blogger erfolgt. Allerdings soll auch das „counter-notice“-Tool verbessert werden, um unrechtmäßig gelöschte Inhalte wieder herzustellen.

Eine weitere Maßnahme gilt AdSense, dessen Anti-Piraterie-Programm verbessert werden soll – ebenfalls durch eine stärkere Zusammenarbeit mit den Rechteinhabern. Sollten Seiten Urheberrechte verletzen, werden diese von dem Dienst ausgeschlossen. Darüber hinaus verfolgt Google das Ziel, die Zugänglichkeit von autorisierten Inhalten über die Websuche zu verbessern.

Die Maßnahmen gehen vor allem auf Forderungen aus der Musikindustrie zurück. In Statements zeigt man sich zwar zufrieden über die ersten Schritte, verlangt aber noch deutlich weitergehende Maßnahmen. Bislang treffen diese nicht das Grundproblem, da Google die Nutzer, die sich für Musik und digitale Unterhaltung interessieren, unweigerlich auf illegale Seiten führe, so ein Sprecher der British Recorded Music Industry (BPI). Kritisch sieht man die Vorhaben von Google jedoch auf Seiten der Open Rights Groupe. Jim Killock, ein Vertreter der Initiative, befürchtet unter anderem, dass Wörter wie „Torrent“ zukünftig aus der Google-Suche verbannt werden, was gerade kleinere Software-Gruppen und Filmemacher beim Vertrieb benachteilige. Diese sind auf Torrents angewiesen und es bestehe kein Grund, warum sie benachteiligt werden sollten.