Facebook-Anteile stark nachgefragt

Maximilian Schlafer
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Einem Bericht des Wall Street Journal nach hat die Investment Bank Goldman Sachs bekannt gegeben, dass man mit heutigem Tage die weitere Aufnahme von Ordern nach Facebook-Anteilen stoppen werde. Das sei durch das ausgesprochen robuste Interesse der Investoren an den Anteilen notwendig geworden.

Mit der Materie vertrauten Quellen nach habe - als am Wochenende der Deal bekannt wurde - das Interesse an den zu vergebenden Anteilen im Wert von 450 Millionen Dollar – diese entsprechen 0,8 Prozent an Facebook – deren Wert mehrfach überstiegen. Durch den Ansturm auf eben diese wird wahrscheinlich kaum eine der Order der Investoren vollständig befriedigt werden können. Die Angebote sollen sich auf mehrere Milliarden Dollar belaufen haben. Auch soll ein 1,5 Milliarden großer Goldman-Fonds, der unter anderem in Facebook investieren will, die Interessenten mit Anlagemöglichkeiten bedienen.

Einige der potenziellen Investoren sollen von Goldman Sachs schon in einem Briefing einen groben Einblick in die Abläufe von Facebooks Traffic und Werbeeinschaltungsausmaße sowie in die ungefähren wirtschaftlichen Gegebenheiten des Social-Network-Anbieters erhalten haben. Darüber hinaus wurden am Mittwoch Details aus einem Angebotspapier bekannt, dass der Konzern aus Palo Alto im Jahr 2009 einen Umsatz von 777 Millionen Dollar generierte und einen Nettogewinn von 200 Millionen Dollar einfuhr. Für das gerade erst vergangene Jahr wird von Analysten eine - durch die Steigerung der Werbeaktivität bedingte - Umsatzsteigerung auf knappe 2 Milliarden Dollar angenommen.

Die an Facebook-Anteilen Interesse zeigenden Personen und Institutionen müssen für den Fall eines Einstieges mindestens 2 Millionen Dollar aufbringen und sich verpflichten die erworbenen Anteile nicht vor dem Jahre 2013 zu veräußern. Goldman Sachs kontaktierte diesbezüglich nach Angaben von damit involvierten Personen neben betuchter Privatkundschaft auch Hedgefonds, institutionelle Anleger und verschiedene Firmen wie etwa Blackstone Group LP oder Fortress Investment Group LLC. Die einzige Ausnahme bei der 2-Millionen-Minimum-Investmentgrenze stellen die 470 Partner - zumeist verdiente Mitarbeiter - der Investmentbank dar. Ihnen ist auch eine niedrigere Beteiligung möglich.

Da jedoch die Nutzung des Online-Dienstes bei Mitarbeitern der Bank selbst gar nicht gerne gesehen wird, man aber sicherstellen wolle, dass jene vor allem betagteren, mit dem Konzept Facebooks weniger vertrauteren Kunden einen Einstieg ebendort möglichst schmackhaft darlegen können, soll sogar der Finanzchef Facebooks eine eigene kurze Einführungspräsentation für die Goldman-Sachs-Mitarbeiter abgehalten haben. Das ist dem Branchendienst Bloomberg zu entnehmen.