Schnellere und günstigere SSDs mit ONFI 3.0

Parwez Farsan
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Die Open NAND Flash Interface (ONFI) Working Group hat den neuen „ONFI 3.0“-Standard verabschiedet. Durch die Nutzung des „Non-Volatile DDR2“ (NV-DDR2)-Interfaces sollen Geschwindigkeiten von bis zu 400 Megabyte pro Sekunde realisiert werden. Im Vergleich zu ONFI 2.1 und 2.2 bedeutet dies eine Verdoppelung der Bandbreite.

Dies hat insbesondere im Hinblick auf Solid State Drives wichtige Vorteile. Einerseits benötigen SSD-Controller mit ONFI-3.0-Speicherchips nur noch halb so viele Kanäle, um die heutige Leistung zu erreichen, wodurch Platz und Kosten gespart werden. Andererseits wird aber auch die mögliche Leistung erhöht, da pro Kanal mehr Daten übertragen werden können. Positiv auf die Kosten und die Komplexität wirkt sich auch die reduzierte Anzahl der CE-Pins (Chip Enable) aus, wodurch auch die Anzahl der Pins auf Seiten des Controllers sinkt.

Für die nächsten Versionen des ONFI-Standards hat die Working Group darüber hinaus die Unterstützung des ECC-Zero-Interfaces (EZ-NAND) angekündigt, das die Entwicklung von NAND-Chips und Controllern unabhängiger voneinander machen soll. Während bislang der Controller für Funktionen wie Block Management, Wear Leveling und die Fehlerkorrektur ECC zuständig ist, übernimmt bei EZNAND der Baustein die ECC-Funktion fast komplett. Die Controller müssen somit nicht ständig den sich schnell ändernden ECC-Anforderungen von NAND angepasst werden.

Bis die ersten Produkte mit ONFI-3.0-NAND auf den Markt kommen, dürfte es aber noch mindestens bis nächstes Jahr dauern. Von den Flash-Produzenten gibt es noch keine konkreten Ankündigungen und seitens der Controller-Hersteller gibt es bislang lediglich von SandForce die Aussage, dass man 2012 einen Controller auf den Markt bringen werde, der die Möglichkeiten des neuen Interfaces ausnutzt.