TT Level 10 GT im Test: Das BMW-Gehäuse wird günstiger

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Sven Scharpe
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Fazit

Das Level 10 von Thermaltake fiel hauptsächlich durch das ganz spezielle Erscheinungsbild auf, das ist beim neuen Level 10 GT nicht anders. Der Versuch, das irgendwie schon extreme Design des Urmodells in ein massenkompatibles (da preisgünstigeres) Gehäuse zu pressen, ist aus unserer Sicht dabei gelungen. Zwar sind die einzelnen Kammern für die Hardware wegrationalisiert worden, dafür bietet das Level 10 GT aber einen sehr geräumigen Innenraum, der sich ohne Einschränkungen komfortabel nutzen lässt.

Auch die Belüftung ist grundsätzlich gelungen, denn der Hersteller setzt auf wenige dafür aber große Lüfter - eigentlich sehr gute Voraussetzungen für ein leises Betriebsgeräusch. Diesem Anspruch wird das Gehäuse allerdings nur bei reduzierter Spannung gerecht. Mit der bereits integrierten Lüftersteuerung ist es allerdings kein größeres Problem, diesen Zustand herbeizuführen. Die Temperaturen bewegen sich dabei durchgehend auf einem sehr guten Niveau, für den kommenden Sommer sind noch einige Reserven vorhanden.

Sehr gut hat uns die wahrhaft üppige Ausstattung der Frontanschlüsse gefallen. Hier gibt es wirklich das volle Programm, angefangen bei USB 3.0 über eSATA bis hin zu USB 2.0 sind alle Schnittstellen in ausreichender Anzahl vorhanden. Verrenkungen, um mühsam einen Anschluss an der Rückseite des Gehäuses zu finden, gehören damit der Vergangenheit an. Ganz vorzüglich sind auch die fünf abschließbaren Hot-Swap-Rahmen für die Festplatten ausgefallen. Sie wurden nicht nur gelungen in das Design integriert, sondern bieten sowohl für 3,5"- als auch 2,5"-Datenträger Platz.

Unterm Strich merken wir dem Level 10 GT an, dass sich die Designer und Ingenieure Gedanken gemacht und viele kleine praktische Details in das Gehäuse integriert haben. Offensichtlich war man dabei jedoch derart in die Kleinigkeiten vertieft, dass völlig übersehen wurde, der rechten Seitenwand einen kleinen Griff oder wenigstens doch eine Mulde mit auf den Weg zu geben. Im aktuellen Zustand ist das Seitenteil so nur schwer abnehmbar, weil die Finger keinen Halt finden. Wenn einige Kabel hinter dem Mainboardträger verlegt wurden, bleibt letztlich nur die Front abzunehmen und von vorne mit spitzen Fingern gegen das Blech zu drücken.

Thermaltake Level 10 GT – Vorderseite rechts
Thermaltake Level 10 GT – Vorderseite rechts

Beim Design der Level 10-Reihe hat sich Thermaltake Unterstützung beim BMW-Designstudio geholt, bei der Auswahl des eingesetzten Materials wurde aber wohl auf den Rat der Designer verzichtet. Wie sonst ist es zu erklären, dass fast das komplette Gehäuse eine einzige Kunststoffwüste ist? Dabei fühlt sich das Material nicht einmal besonders hochwertig an. Dass man die sicher aufwendigen Formen zu diesem Preis nicht aus Aluminium herstellen kann, mag ja einleuchten, ein wenig Softlack hätte aber durchaus möglich sein können und müssen.

Zusammenfassend müssen wir also durchaus „technisch top, haptisch eher mau“ sagen. Das ist eigentlich sehr schade, denn mit etwas hochwertigerem Material wäre hier deutlich mehr drin gewesen. Vielleicht sollte man sich im Hause Thermaltake wieder ins Gedächtnis rufen, dass extrovertiertes Design beim Kunden auch eine gewisse Erwartungshaltung hinsichtlich des eingesetzten Materials impliziert.

Die Preise für das Thermaltake Level 10 GT sind in den letzten Wochen zunehmend gefallen und beginnen nun bei knapp 220 Euro. Das ist nach wie vor ein ordentlicher Batzen Geld, unserer Meinung nach ist der Preis aufgrund der kompletten Ausstattung und der vielen Features aber noch gerechtfertigt, auch wenn der Kunststoffanteil am Gehäuse etwas zu hoch erscheint.

Das Sample für den heutigen Test wurde uns freundlicherweise von der Firma Thermaltake zur Verfügung gestellt.

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