HP Pavilion dv6-6110sg im Test: AMDs Llano im ersten Notebook

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Patrick Bellmer
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Technik

Das herausstechende Merkmal des dv6-6110sg ist sicherlich die neue AMD-APU. Ähnlich wie Intel verbaut man auf einem Die nicht nur die CPU-Kerne, sondern auch die Grafikeinheit. Hinzu kommen auch noch die entsprechenden Controller für den DDR3-Arbeitsspeicher sowie die PCIe-2.0-Verbindungen. Bei den Prozessorkernen handelt es sich um alte Bekannte. Denn dabei handelt es sich um leicht überarbeitete K10-Cores, die nun aber in 32 Nanometern gefertigt werden. Die verbaute GPU entstammt der aktuellen 6xxx-Generation, kommt in allen Fällen aber in puncto Leistung nicht an dedizierte Mittelklasse-Grafikkarten heran. Zur Unterstützung sitzt unter anderem deswegen ein Unified Video Decoder der dritten Generation mit auf dem Die.

HP Pavilion dv6-6110sg: Blick auf Festplatte und Arbeitsspeicher
HP Pavilion dv6-6110sg: Blick auf Festplatte und Arbeitsspeicher

Im Falle des verbauten A6-3410MX handelt es sich um vier CPU-Kerne mit einem Takt von jeweils 1,6 Gigahertz, die pro Kern auf einen ein Megabyte großen Level-2-Cache zugreifen können. Aufgrund der Turbo-Core-Funktion kann die Taktung bei ausreichendem TDP-Budget allerdings auf bis zu 2,3 Gigahertz angehoben werden. Da sich die CPU-Einheit dieses Budget aber mit der integrierten GPU teilt, steht die Takterhöhung nicht in allen Situationen zur Verfügung. Wird andererseits weniger Leistung benötigt, können dank Power Gating nicht benötigte APU-Komponenten nahezu abgeschaltet werden.

Leistungsvergleich

Der integrierte Speicher-Controller unterstützt maximal zwei Speicherriegel vom Typ DDR3-1600 zu je 16 Gigabyte. Bei „Llano“-APUs hat sich gezeigt, dass diese deutlich von schnellen Modulen profitieren. Insofern und angesichts der günstigen Speicherpreise erstaunt es, dass HP krumme sechs Gigabyte RAM (DDR3-1333) verbaut. Hier hat man eindeutig ein gewisses Leistungspotential verschenkt, und einen krummen Mittelweg wählte. Einerseits berücksichtigt man, dass sich die integrierte Grafikeinheit beim Arbeitsspeicher bedient (512 Megabyte), andererseits ist bei der Aufwertung von DDR3-1333 auf DDR3-1600 ein sehr deutlicher Performancesprung zu erkennen.

Bei der Grafikeinheit handelt es sich um eine Radeon HD 6520G, die wie die Schwestermodell in den anderen A6-APUs zur „Sumo“-Familie zählt. Verbaut sind 320 ALUs, 16 Textureinheiten und acht ROPs (Raster Operation Processor). Getaktet ist die GPU mit 400 Megahertz, anders als bei Intel kann die integrierte Grafikeinheit aber nicht durch die Turbo-Technik beschleunigt werden. Sollte die Leistung dieser nicht ausreichen, kann auf den dedizierten Chip umgeschaltet werden. Dies ist das Modell Radeon HD 6750M, welches über 480 ALUs sowie 24 Textureinheiten und ebenfalls acht ROPs verfügt. Mit 600 Megahertz liegt der Kerntakt um 50 Prozent höher. Und auch der Speicher fällt mit 1.024 Megabyte deutlich größer aus.

Anschlüsse rechts: USB 2.0, Kensington Lock, Netzteil
Anschlüsse rechts: USB 2.0, Kensington Lock, Netzteil

Sollte aber auch die Leistung der HD 6750M nicht ausreichen, können via CrossFire (CF) beide Grafikeinheiten im Verbund arbeiten. Diese kann über das Control Center aktiviert werden, setzt aber ein hinterlegtes CF-Profil im Treiber voraus. Hinzu kommt, dass dieser Modus in DirectX-9-Titeln nicht verfügbar ist. Generell ist das Handling bei der Wahl des jeweiligen Grafik-Chips deutlich unkomfortabler als bei Nvidias Optimus-Technik. Während man dort einfach per Kontextmenü eine manuelle Wahl treffen kann, versteckt sich die entsprechende Option bei AMD mehr oder weniger in den Tiefen des Control Centers. Hier muss für jede EXE einzeln eine Einstellung vorgenommen werden. Startet eine Anwendung also intern eine weitere, muss auch für diese die entsprechende Einstellung vorgenommen werden. Laien dürften damit direkt überfordert sein.

Festplatten-Benchmark

In puncto Laufwerken präsentiert HP Standardkost. Die mit 7.200 Umdrehungen arbeitende Hitachi-Festplatte fasst 500 Gigabyte und gehört mit jeweils circa 110 Megabyte pro Sekunde (lesen und schreiben) zu den eher schnelleren HDDs. Deutlich schneller wäre hier einzig eine SSD, die in dieser Preisklasse aber wohl auch auf mittlere Sicht nicht anzutreffen sein dürfte. Das optische Laufwerk von TSST kann mit allen gängigen CD- und DVD-Formaten einschließlich DVD-RAM umgehen.

Bei den Schnittstellen zeigt man sich halbwegs auf der Höhe der Zeit. Jeweils zwei USB-2.0- und -3.0-Ports sind links und rechts am Gehäuse verteilt. Ebenfalls auf der linken Seite sind die Grafikausgänge (HDMI und VGA) sowie die Audio-Anschlüsse platziert. Bei letzteren setzt HP auf zwei Aus- und einen Eingang. Dadurch können zwei Personen ungestört via Kopfhörer Musik hören oder Filme schauen. Verzichten muss man hingegen auf einen eSATA-Port, was angesichts der beiden schnellen USB-Schnittstellen aber zu verschmerzen ist. Etwas ärgerlicher ist hingegen der Verzicht auf Bluetooth. Bei den drahtlosen Funktechniken setzt man komplett auf WLAN (802.11 b/g/n), für den Anschluss von Headsets oder die Übertragung von Daten Richtung Notebook oder andersherum wird ein entsprechendes Dongle benötigt.

Anschlüsse links: VGA, HDMI, Gigabit-LAN, USB 2.0, Audio
Anschlüsse links: VGA, HDMI, Gigabit-LAN, USB 2.0, Audio

Während die verbaute VGA-Webcam die erwartete Qualität liefert, die für Video-Telefonate gerade noch ausreichend ist, enttäuschen die verbauten Stereo-Lautsprecher ein wenig. Diese wurden zusammen mit „Beats Audio“ entwickelt. Insgesamt befinden sich vier Lautsprecher im Gehäuse, die für jeweils bestimmte Frequenzbereiche zuständig sind. Während die Höhen von den beiden unterhalb der Handballenablage platzierten Lautsprecher stammen, kümmern sich die beiden anderen oberhalb der Tastatur um die mittleren und tiefen Bereiche. Leider fehlen Bässe aber nahezu komplett, auch über die entsprechende Konfigurationssoftware kann hier kaum Besserung geschaffen werden. Immerhin wird eine hohe Maximallautstärke erreicht, unter der die Qualität kaum leidet.

AMD Control Center
AMD Control Center
Hardware Info 64
Hardware Info 64
Betrieb mit integrierter GPU
Betrieb mit integrierter GPU
Betrieb mit dedizierter GPU
Betrieb mit dedizierter GPU
HP Pavilion dvl-6110sg
Prozessor AMD A6-3410MX
4 Kerne, 4 Threads, 1,6 – 2,3 GHz
4 MB L2-Cache, VT-x
Chipsatz AMD Hudson-M3 (A70)
Display 15,6" (39,6 cm)
LED-Hintergrundbeleuchtung
spiegelnd
Auflösung 1.366 × 768 Pixel (16:9, 100 ppi)
Grafik AMD Radeon HD 6520G, GPU-Takt 400 MHz
AMD Radeon HD 6750M, GPU-Takt 600 MHz
Grafikspeicher AMD Radeon HD 6520G: 512 MB (shared)
AMD Radeon HD 6750M: 1.024 MB GDDR5
Standards DirectX 11, OpenGL 4.0, Shader 5.0
Arbeitsspeicher 6 GB DDR3-1333
2 Bänke, beide belegt
Massenspeicher Hitachi HTS725050A9A364, 500 GB, HDD, 7.200 U/min, 16 MB Cache, S-ATA 3 Gb/s
Optisches Laufwerk TSST CDDVDW TS-633J
Lesen: CD, DVD, DVD-RAM
Schreiben: CD, DVD, DVD-RAM
USB 2.0 2× (2× links)
USB 3.0 2× (2× rechts)
eSATA nicht vorhanden
Thunderbolt nicht vorhanden
Netzwerk 1× (links, Gigabit)
VGA 1× (links)
DisplayPort nicht vorhanden
HDMI 1× (links)
Audio 3× (links, 3,5 mm, 2× Ausgang, 1× Eingang)
Express Card nicht vorhanden
Sonstige Anschlüsse nicht vorhanden
WLAN 802.11 b/g/n
Bluetooth nicht vorhanden
Mobilfunk nicht vorhanden
Webcam 0,3 MP
Kartenleser vorne (MMC, SD)
Kensington Lock vorhanden (rechts)
Lautsprecher Stereo (Beats Audio)
Sonstige Ausstattung nicht vorhanden
Akku HSTNN-LB0Y, 62 Wh, Lithium-Ionen, austauschbar
Maße [B × T × H, in mm] 378,0 × 247,0 × 31,0
Gewicht inkl. Akku 2,9 kg