Samsung Galaxy S III im Test: Attacke auf das HTC One X

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Sasan Abdi (+1)
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SGS III im Überblick

Design & Verarbeitung

Im Fahrwasser der ersten Vorstellung des SGS III gehörte interessanterweise vor allem die Diskussion des Designs zu den Hauptthemen: Stark abgerundete Ecken in Kombination mit einem Metallic-Rahmen – das sah auf den veröffentlichten Produktfotos vor allem für die blaue Variante nach einem durchaus eigenwilligen, ungewöhnlichen Konzept aus, das nicht wenige Zeitgenossen mit „hässlich“ betitelten.

Nachdem sich der Staub einigermaßen gelegt und man nun Gelegenheit hat, sich ein eigenes Bild zu machen, zeigt sich, dass der vermittelte Eindruck nicht der Realität entspricht. „Hässlich“ ist das SGS III nämlich auf keinen Fall, was auch daher rührt, dass die besagte Eigenwilligkeit in natura längst nicht so stark wirkt wie auf den überzeichneten Produktfotos.

Dies bedeutet aber auch, dass das Äußere des Testkandidaten wesentlich braver und konventioneller ausfällt als man zunächst hätte denken können. Auch wenn die besagten Merkmale gerade im Vergleich zum wesentlich kantigeren Vorgänger durchaus ins Auge stechen, merkt man dem Gerät dennoch in mancherlei Hinsicht – sowohl optisch, als auch bei der Schnittstellenverteilung – die direkte Verwandtschaft zum SGS II und dem Galaxy Nexus an, weswegen hier kein radikaler Paradigmenwechsel, sondern eine vergleichsweise schonende Umentwicklung stattfindet.

Samsung Galaxy S III

Diese kann man je nach persönlichen Vorlieben unterschiedlich einordnen. Uns gefiel das „alte“, auf prägnantere Kanten setzende Design des Galaxy S II besser. Gleiches gilt beim Vergleich mit dem direkten Konkurrenten, dem One X von HTC: Während letzteres in einem übersichtlichen Rahmen mit klaren, fast schon harten Formen aus der Masse hervorzustechen sucht, wirkt das SGS III mit seinen abgerundeten und eingerahmten Ecken deutlicher auf Mainstream getrimmt.

Eine ähnlichen Einschätzung ist auch für die Materialwahl möglich. Wo HTC mit Spielereien zuletzt nach einem langen Ausflug im Alu-Unibody-Segment nach einem Alleinstellungsmerkmal suchte, bleibt Samsung weiterhin seiner bisherigen Linie treu und konzipiert den Testkandidaten durch und durch aus Kunststoff. In dieser Hinsicht hat man es beim Vergleich also wieder einmal mit einer der ältesten Diskussionen im Smartphone-Segment zu tun, die sich um die Frage dreht, welche Vor- und Nachteile die Materialwahl mit sich bringt.

Auch wenn es in diesem Kontext durchaus zu begrüßen ist, wenn Hersteller wie HTC vom Standard-Repertoire absehen, muss man Samsung doch zugute halten, dass es sein Paradigma nach wie vor exzellent beherrscht. Denn trotz des unauffälligen Materials fühlt sich das SGS III bei Maßen von 136,6 × 70,6 × 8,6 mm und einem Gewicht von moderaten 133 Gramm robust und angenehm an, auch wenn vorsichtige Zeitgenossen aufgrund der etwas glatten Schale anfänglich immer mal wieder die Sorge haben werden, dass das Gerät aus der Hand rutschen könnte.

Samsung Galaxy S III
Samsung Galaxy S III

Wirklich über jeden Zweifel erhaben ist in diesem Zusammenhang die Verarbeitung: Auch nach längerem Umgang haben wir am SGS III in dieser Hinsicht fast nichts zu beanstanden, da selbst kritische Aspekte wie der Verschlussmechanismus der Schale absolut einwandfrei gelöst wurden.

Der einzige Kritikpunkt bezieht sich auf die Knopfreihe. Abgesehen davon, dass der zentrale Homebutton einen knackigeren Druckpunkt vertragen könnte, ist die Konzeption als solche zumindest gewöhnungsbedürftig. Dies liegt vor allem an der Mischung von Softtouch- und physischen Knöpfen: Während der besagte Homebutton tatsächlich gedrückt werden kann, werden – in Anlehnung an Android „Gingerbread“ – „Menü“und „Zurück“ per Berührung bedient.

Samsung Galaxy S III
Samsung Galaxy S III

Diese Inkonsistenz im Bedienkonzept ist wohl dem Design geschuldet, da das SGS III so in deaktiviertem Zustand dank (anpassbarem) Timeout für die Beleuchtung der Softtouch-Knöpfe wie ein Ein-Knopf-Handy wirkt – in der alltäglichen Nutzung fiel sie aber immer wieder negativ auf, wobei anfänglich auch der besagte Timeout für die Beleuchtung irritieren kann, sodass wir uns schnell versucht fühlten, diesen zu deaktivieren.

Hierbei handelt es sich aber tatsächlich um den einzigen handfesten und zugleich um einen eher unwichtigen Kritikpunkt, sodass man dem Testkandidaten in puncto „Design & Verarbeitung“ ein sehr gutes Zeugnis ausstellen kann.