Apple kauft Authentec für 356 Mio. US-Dollar

Przemyslaw Szymanski
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Nachdem Apple zuletzt einen Vortrag auf der Black-Hat-Sicherheitskonferenz hielt und damit das Thema auch öffentlich in Angriff genommen hat, wurde nun die Übernahme von Authentec bekanntgegeben. Dabei soll man je Aktie acht US-Dollar gezahlt haben, was einen Kaufpreis von 356 Mio. US-Dollar ergibt.

Der Aktienkurs lag bei Börsenschluss jedoch bei 5,07 US-Dollar. Warum das Unternehmen mit dem Apfel im Logo einen um circa 35 Prozent höheren Preis pro Aktie zahlte, ist unbekannt. Als Teil der Übernahme wird Apple eine Summe von 20 Mio. US-Dollar für nicht exklusive Lizenzen sowie Rechte und 7,5 Mio. US-Dollar für technische Dienstleistungen zahlen. Zudem kann das genannte Lizenzabkommen für einen Preis von 115 Mio. US-Dollar für einen unbefristeten Zeitraum verlängert werden.

Authentecs Produktsortiment beinhaltet neben Chips für Fingerabdruckscanner auch mehrere Softwarelösungen für PCs und Smartphones, womit jährlich ein Umsatz von 70 Millionen US-Dollar generiert werden konnte. Außerdem hält das Unternehmen insgesamt über 200 in den Vereinigten Staaten angemeldete Patente.

Zu den Kunden zählen unter anderem mehrere große Konzerne wie Cisco, Fujitsu, HP, Lenovo, LG, Motorola, Nokia, Texas Instruments und Samsung. Mit Letzterem verkündete man vor kurzem sogar eine Partnerschaft: Authentecs QuickSec-VPN-Client soll in Samsungs künftigen Android-Smartphones und -Tablets zum Einsatz kommen. Solche Kooperationen sind aufgrund des nicht exklusiven Lizenzabkommens in der Zukunft weiterhin möglich.

Besonders stark fällt jedoch der AES2750-Fingerabdruckscanner auf, der laut Herstellerangaben für mobile, digitale Brieftaschen mit der NFC-Technik konzipiert ist. Eine Integration in den kürzlich vorgestellten iOS-6-Funktionen wie „Passbook“ und der patentierten „iTravel“-Anwendung im für August spekulierten neuen iPhone ist aufgrund des kurzen Zeitraums äußerst unwahrscheinlich, auch wenn die Technologie sich mittelfristig sicher in den Produkten des Hard- und Softwarerisen wiederfinden wird.