Windows XP lebt gegen Bezahlung länger

Jan-Frederik Timm
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Geschäftskunden, die auch nach dem 8. April 2014 auf ein sicheres Windows XP angewiesen sind, können den Support „in Ausnahmefällen“ verlängern. Das hat Microsoft bestätigt. Die Verlängerung kostet Geld und setzt den Nachweis eines Migrationsplans auf eine neue Windows-Version voraus. Der Konzern zieht die Reißleine.

Noch zur CeBIT 2014 im März hatte Microsoft in einer nur zu diesem Thema einberufenen Pressekonferenz verlauten lassen, der 8. April 2014 sei „das Ende von Windows XP – ohne Netz und doppelten Boden“. Keine zwei Wochen später stellt sich das als definitiv propagierte Aus als nicht zutreffend heraus. Zu groß ist die Masse der auch in Deutschland noch produktiv eingesetzten Windows-XP-Systeme.

In zwölf Tagen ist Schluss
In zwölf Tagen ist Schluss

Zu den genauen Konditionen wollte sich Microsoft auf Nachfrage gegenüber ComputerBase nicht äußern, auch eine Liste der Unternehmen, die das Angebot in Erwägung ziehen, gibt der Konzern nicht heraus. Laut Heise Online befindet sich das Land Niedersachsen zurzeit in Preisverhandlungen mit Microsoft, für 8.000 Bürorechner soll der Support von Windows XP um ein Jahr verlängert werden. Ob auch die Berliner Verwaltung mit einem Windows-XP-System-Anteil von 66 Prozent das Angebot wahrnimmt, ist nicht bekannt. Eine Anfrage blieb vorerst unbeantwortet.

Microsoft offeriert Geschäftskunden und Kunden in Ausnahmefällen Support für Windows XP auch nach dem 8. April. Die Voraussetzung ist, dass der Kunde bereits einen Migrationsplan hat. Somit handelt es sich um eine Überbrückungsmaßnahme, in der Microsoft den Kunden bei der Umstellung auf ein neues Betriebssystem unterstützt. Über die Konditionen kann Microsoft keine Auskünfte geben.

Microsoft Deutschland

Die Verlängerung des Supports für ausgewählte Geschäftskunden dürfte intern zur Folge haben, dass die für den Support von Windows XP aufgebauten Strukturen vorerst ihrer gewohnten Arbeit nachgehen. Die Programmierung von Updates, um Sicherheitslücken zu schließen, geht demnach auch nach dem 8. April 2014 weiter, die Verteilung erfolgt allerdings nur noch im kleinen Rahmen.