„The Universim“: Ambitionierte Göttersimulation auf Kickstarter

Andreas Schnäpp
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Von der Steinzeit bis zur Raumfahrt. Die Göttersimulation „The Universim“ beschränkt sich nicht auf einzelne Landstriche – hier stehen ganze Planeten bei der Besiedlung durch die eigene virtuelle Bevölkerung im Vordergrund. Das ambitionierte Spielkonzept wird seit wenigen Tagen auf Kickstarter vorfinanziert.

Bei der Besiedlung des Universums verrichten Götter in spe nur auf indirekte Weise ihre Taten: So dürfen Spieler zwar entscheiden, welchem Forschungsbereich sich die Erdbevölkerung widmet, selbst errichtet werden dürfen hingegen nur spezielle Gebäudetypen wie „The Epicenter“. Letzteres ist laut Aussage der Entwickler das Herz einer jeden Zivilisation und entscheidet darüber, in welcher räumlichen Umgebung sich die künstliche Intelligenz niederlässt. Ob und wie erfolgreich die Besiedlung eines Planeten dabei verläuft, hängt laut den Entwicklern maßgeblich von den vorgefundenen Umweltbedingungen ab, die bei jedem Planeten einzigartig sein sollen. Menschenfeindliches Terrain, harsche Klimazonen und untypische Jahreszeiten sollen sich dabei ähnlich verheerend auf das Wachstum der Bevölkerung auswirken, wie die Katastrophen, die Spieler auf eben diese herabregnen lassen können, sofern sie mit ihren Schützlingen unzufrieden sind.

The Universim

Sollten Spieler es mit ihrer virtuellen Zivilisation dennoch ins Zeitalter der Raumfahrt geschafft haben, so sollen sich die bis dahin getroffenen Entscheidungen spätestens hier bemerkbar machen. Die Erkundung fremder Planeten erfordert entsprechende Vorbereitungen und ein gesundes Maß an Technologie in Form des dafür nötigen Equipments. Hapert es hierbei, so könnte das Verglühen einer Weltraumkolonie an der Oberfläche eines Magma-Planeten noch das geringste Übel sein. Abgesehen von der eigenen Zivilisation tummeln sich noch andere Lebensformen in der Galaxie, die den virtuellen Untertanen nicht immer wohlgesonnen sind. Doch es bedarf nicht zwangsweise außerirdischen Lebens, um die eigene Weltbevölkerung zu dezimieren: Treffen Spieler falsche Entscheidungen in puncto Forschung, so können Krankheiten und Viren ohne passende medizinische Gegenmaßnahmen ihr Unheil auf der Erdoberfläche treiben.

Um das Konzept Realität werden zu lassen, erhofft sich das Entwicklerteam rund um Alexander Koshelkov eine Summe von 320.000 US-Dollar zur Finanzierung des vielversprechenden Projekts. Zum aktuellen Zeitpunkt konnte mit Hilfe von über 2.700 Unterstützern knapp ein Fünftel des Ziels erreicht werden. Sollte die Finanzierungsphase erfolgreich verlaufen, so hoffen die Entwickler Ende 2014 eine spielbare Alpha-Version veröffentlichen zu können, wohingegen das finale Produkte ein Jahr später für Windows-, Mac- und Linux-Systeme folgen soll. Ein Mehrspieler-Modus ist als Etappenziel ab einer erreichten Summe von 920.000 US-Dollar geplant.

So vielversprechend das Konzept auch klingt, in Anbetracht des angepeilten Spielumfangs äußern besorgte Nutzer sowohl auf Kickstarter selbst als auch in entsprechenden Threads auf Reddit ihre Zweifel, ob die Spielidee mit den geforderten Mitteln überhaupt realisierbar ist. Zudem wird die Frage aufgeworfen, wie groß das Entwicklerteam tatsächlich sei, da auf der Kickstarter-Projektseite deutlich mehr als zehn Mitarbeiter und Mitwirkende aufgeführt werden, diese jedoch kaum über den Zeitraum der Entwicklung von der erhofften Summe angemessen für ihre Arbeit entlohnt werden könnten. Die Projektinitiatoren meldeten sich daraufhin zu Wort und begründeten die angepeilte Summe von 320.000 US-Dollar als Starthilfe, um das Projekt ins Rollen zu bekommen. Im Bezug auf die Anzahl der fest eingeplanten Mitarbeiter hielt man sich weiterhin bedeckt, einige der Mitarbeiter hätten aktuell Vollzeitjobs und würden The Universim nur in Teilzeit unterstützen, darunter die Komponisten, einige Künstler und Community Manager.

Vom Budget werden Entwickler in Vollzeit angestellt, um am Spiel zu arbeiten. Wir verstehen, dass das Geld nicht lange ausreichen wird und wir uns um weitere Finanzierung in Zukunft kümmern müssen, aber das ist Teil unserer Marketing-Strategie nach der Kickstarter [Kampagne, Anmerkung der Redaktion].

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Das Team ist vorbereitet und entschlossen die Entwicklung von The Universim bis zum Abschluss zu begleiten.

Crytivo Games

Die Kickstarter-Kampagne ist noch bis zum 24. Mai aktiv. Spieler können The Universim jedoch auch ohne finanziellen Einsatz unterstützen: Aktuell befindet sich die vielversprechende Spielidee bei Greenlight zur Abstimmung.