Nintendo arbeitet an Konsolen für Schwellenländer

Max Doll
31 Kommentare

Nach der gestrigen Veröffentlichung der Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr, das wie erwartet mit einem Verlust in Millionenhöhe abgeschlossen wurde, kündigte Nintendos CEO Satoru Iwata heute neue Pläne für die Zukunft an, darunter Konsolen, die speziell für Schwellenländer entwickelt werden.

Bei den Geräten wird es sich um vollständige Neuentwicklungen handeln, nicht um günstigere Versionen existierender Konsolen und Handhelds. Ähnlich speziellen Smartphones für Schwellenländer sollen sich die Produkte speziell an den Erfordernissen und Wünschen der angepeilten Märkte orientieren. „Wir wollen neue Dinge machen mit neuen Ideen und eben nicht eine billigere Version von dem, was wir jetzt haben“, bekräftigte Iwata gegenüber Bloomberg die Herangehensweise.

Besonders im Blick hat Nintendo dabei China: Das Land hatte das Verbot von Spielkonsolen im Januar aufgehoben und bietet für Spiele einen Markt mit Volumen von geschätzten 10 Milliarden Euro, der allerdings vom chinesischen Kultusministerium überwacht und zensiert wird. Diesbezüglich könnte eine in doppelter Hinsicht angepasste Konsole samt Ökosystem besonders lohnenswert erscheinen. Microsoft hat bislang hingegen lediglich angekündigt, die Xbox One künftig auch offiziell in China anzubieten, wobei der Verkaufsstart Ende des Jahres erfolgen soll, der teils kritisch bewertet wird.

Nintendos Figurine Platform

Zudem kündigte Nintendo ein infrarotbasiertes NFC-Modul für den Handheld 3DS an. Dieses soll ebenso wie das mit NFC bereits ausgestattete Gamepad der Wii U dazu benutzt werden, um Spielzeugfiguren als Avatar in Spielen über Plattformgrenzen hinweg nutzen zu können. Diese können verändert oder „trainiert“ werden, die NFC-Kommunikation erfolgt also in zwei Richtungen. Mit der „NFP“ (Nintendo Figurine Platform / NFC Featured Platform) möchte Nintendo Figuren zu Marken werden lassen respektive diese ausbauen – nicht umsonst wurde das Projekt mit einer Figur von Mario präsentiert. Den potentiellen Erfolg einer solchen Spielfiguren-Plattform hat Activision mit Skylanders bereits unter Beweis gestellt.