Steam Machines: Zweifel an Profitabilität

Max Doll
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Die für Valves SteamOS konzipierten „Steam Machines“, die Ende 2014 zu Preisen ab 500 US-Dollar im Handel erscheinen sollen, werden von zahlreichen Herstellern kritisch eingeschätzt. Trotz Zweifel an der Profitabilität wird das Segment allerdings im Vertrauen auf Valves Erfolgsgeschichte besetzt.

Frank Azor von Alienware nannte die Spielkonsole im Gespräch mit dem Wall Street Journal sogar drastisch „das absolut am wenigsten profitable System, das wir jemals verkaufen werden“. Obwohl sich die Steam Machines allein über den Verkauf der Hardware finanzieren müssen, sehen sich zahlreiche Unternehmen unter Druck, preislich mit aktuellen Konsolen wie der PlayStation 4 oder Xbox One zu konkurrieren, die bereits ab 400 Euro erhältlich sind.

Laut Wall Street Journal befürchten die Hersteller außerdem, dass die zu erwartende Fragmentierung der Hardwarespezifikationen durch unterschiedliche Zusammenstellungen der Spielkonsolen von Valve produzierte Steam Machines zu einer übermächtigen Konkurrenz macht, weil Nutzer die Komplexität des Angebots durch Rückgriff auf den Erfinder des Konzepts reduzieren würden. Valve hatte in der Vergangenheit zwar die Möglichkeit, eigene Hardware zu verkaufen, nicht ausgeschlossen, sich bislang aber lediglich auf die Produktion weniger Prototypen für Tester beschränkt. Finale Konsolen sollen nach derzeitigem Stand ausschließlich durch Industriepartner angeboten werden.

Trotz der daraus folgenden Bedenken hinsichtlich der Erfolgschancen der Steam Machines stellen sich die Hersteller der „Herausforderung“ im Vertrauen auf den Ruf von Valve und die mittlerweile 75 Millionen aktiven Nutzerkonten, die Steam zur vorherrschenden Plattform für digitale Distribution machen – die schiere Größe von Steam soll Erfolg garantieren, zumal Analysten mittelfristig vom Aussterben der herkömmlichen Distribution über optische Medien ausgehen.