Nvidia High-End: GM200 soll GM204 nach nur vier Monaten folgen

Jan-Frederik Timm
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Nvidia High-End: GM200 soll GM204 nach nur vier Monaten folgen

Nvidias große Maxwell-GPU GM200 soll noch in diesem Jahr erscheinen. Damit könnten zwischen der Markteinführung von GM204 und GM200 nicht einmal vier Monate liegen. Bei „Kepler“ hatten noch acht Monate zwischen GK104 und GK110 gelegen. GM200 soll von Anfang an im Vollausbau vorliegen.

Das zumindest berichtet die tschechische Seite PC Tuning, die bereits viele Eckdaten des GM204 korrekt vorab genannt hatte. Nvidia spiele aktuell mit zwei Szenarien, berichtet PC Tuning weiter. In dem einen erscheint GM200 parallel im Profi-Segment und für Heimanwender, im anderen bleibt GM200 vorerst dem geschäftlichen Umfeld vorbehalten und eine Dual-GPU-Grafikkarte wird mit zwei GM204-GPUs als neue High-End-Karte im Markt platziert.

Bei Kepler waren zwischen der Markteinführung von GK104 auf der GeForce GTX 680 und dem GK110 im Vollausbau für Spieler auf der GeForce GTX 780 Ti achtzehn Monate verstrichen:

GM200 soll PC Tuning zufolge über 2.816 Shader verfügen, 37,5 Prozent mehr als beim GM204. Mit der bisher von Maxwell bekannten Konfiguration von 128 Shadern pro Streaming Multiprocessor (SMM) und vier oder fünf SMM pro Graphics Processor Cluster (GPC) ist das allerdings nicht in Einklang zu bringen. GM200 müsste über 22 SMM verfügen, die sich weder auf vier noch auf fünf GPC gleichmäßig verteilen lassen, ohne dass Einheiten deaktiviert worden sind. Bei 20 SMM und 2.560 Shadern sähe das anders aus.

Die Eckdaten von GM200 sind ungeklärt
GM200 GM204 GM107 GK104 GK110
Graphics Processor Cluster (GPC) ? 4 1 4 5
Streaming Multiprocessors (SMM) pro GPC ? 4 5 2 3
Shader pro SSM ? 128 128 192 192
TMUs pro SSM ? 8 8 16 16
Polymorph-Engine pro SSM (Version) ? 1 (3.0) 1 (2.0) 1 (2.0) 1 (2.0)
Shader gesamt ? 2.048 640 1.536 2.880
TMUs gesamt ? 128 40 128 240

Auch beim Speicherinterface herrscht aktuell noch Rätselraten. Theoretisch stehen Nvidia 256, 384 und 512 Bit zur Verfügung. Bei 256 Bit wie beim GK104 könnten mit aktuellen 4-Gigabit-Chips vier und acht Gigabyte umgesetzt werden, bei 384 Bit drei, sechs und zwölf. Bei 512 Bit stünden als Option vier, acht und sechzehn Gigabyte zur Wahl. Wahrscheinlich ist, dass Nvidia wie bei GK110 auf sechs 64-Bit-Speichercontroller und damit 384 Bit setzen wird.

Warum es Nvidia bei Maxwell schneller angeht als bei Kepler, darüber kann nur spekuliert werden. Gerüchte sprechen AMDs nächstem High-End-Chip Fiji bis zu 4.224 Shader, die Produktion in 20 nm sowie schnellen Zwischenspeicher direkt auf dem GPU-Träger zu. Sollte die GPU im ersten Halbjahr 2015 erscheinen, könnte Nvidia daran gelegen sein, zu diesem Zeitpunkt mit Maxwell abgeschlossen zu haben, um mit dem Nachfolger zu kontern.

Bereits seit Juli testet Nvidia den in Taiwan bei TSMC gefertigten GM200 an einem Entwicklungsstandort im indischen Bangalore, wie die Import-Export-Datenbank Zauba.com wiederholt verraten hat.