Kindle (2014) im Test: Amazons günstiger E-Book-Reader mit Touchscreen

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Michael Schäfer
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Im Alltag

Erster Eindruck

Die Gestaltung des Kindle 6 hat Amazon dem Design der aktuellen Reader angepasst. Haptische Steuertasten sind einem Touchscreen gewichen und auch sonst erinnert kaum noch etwas an den Vorgänger.

Die Verarbeitung ist wie bei anderen Amazon-Geräten gewohnt gut, die Spaltmaße sind gering und gleichmäßig, Knarzgeräusche treten selbst bei größerer Belastung nicht auf. Auch wenn Amazon den Preis des Kindle 6 gegenüber dem Vorgänger um zehn Euro auf 59 Euro erhöht hat, wird die Einsteiger-Klasse im direkten Vergleich mit dem Paperwhite 2 schnell deutlich: Während die Materialien das ehemalige Flaggschiff (abgelöst durch den Voyage) hochwertig wirken lassen, versprüht der Kindle 6 den Charme eines Kunstoffklotzes. Die Oberfläche des verwendeten Materials wirkt rau und erinnert mehr an ein Plastikspielzeug als an ein Lesegerät. Auch in Sachen Haptik hat der Kindle 6 gegenüber dem größeren Bruder das Nachsehen, die gummierte Rückseite des Paperwhite 2 macht den Reader wesentlich griffiger, während die reine Kunststoffrückseite des Kindle 6 das Lesegerät schnell aus der Hand gleiten lässt. Zudem ist der neue Reader wesentlich anfälliger für Fingerabdrücke.

Amazon Kindle
Amazon Kindle

Im Vergleich zu seinem Vorgänger hat der Kindle 6 in den Abmessungen nur geringfügig zugelegt, das um 21 Gramm auf 191 Gramm gestiegene Gewicht ist vor allem dem neu hinzugefügten Touchscreen zuzurechnen. Über das Modell gibt der „Kindle“-Aufdruck Auskunft, der gegenüber der silbernen Variante beim aktuellen Paperwhite komplett in Schwarz gehalten ist. Der USB-Anschluss sowie der Ein-/Ausschalter befinden sich auch beim Kindle 6 am Fußende, beide machen einen stabilen Eindruck.

Amazon Kindle
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Amazon Kindle – Rückseite aus Kunststoff
Amazon Kindle – Rückseite aus Kunststoff
Amazon Kindle
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Beim Zubehör bleibt alles wie gewohnt, auch mit dem neuen Kindle zeigt sich Amazon knausrig und legt dem Kindle 6 lediglich ein USB-Kabel sowie eine Kurzanleitung bei.

Angemerkt sei zudem: Der Preis von 59 Euro bezieht sich auf die Kindle-Variante mit „Spezialangeboten“. Hierbei verfolgt Amazon die gleiche Linie wie bei seinen Tablets der Fire-Serie, indem dem Nutzer auf dem Sperrbildschirm Informationen zu ständig wechselnden Angeboten angezeigt werden. Eine Deaktivierung schlägt sich beim Kindle 6 entweder in einem erhöhten Preis von 79 Euro oder einer nachträglichen „Gebühr“ von 20 Euro nieder.

Das Einrichten

Beim ersten Einschalten begrüßt der Kindle seinen neuen Besitzer wie für viele Lesegeräte üblich mit der Sprachwahl sowie der Auswahl eines Drahtlosnetzwerkes. Negativ anzumerken ist, dass auch der neue Kindle das WLAN-Passwort in Klartext anzeigt und dieses erst auf Wunsch verdeckt. Wurde der Reader bei Amazon nicht als Geschenk gekauft, kann dieser bereits mit dem Amazon-Konto gekoppelt sein, über das er gekauft wurde. Ist dies nicht der Fall, kann nach der Wahl der Netzverbindung ein neues Konto erstellt oder ein bereits bestehendes verwendet werden. Das nachträgliche Ändern des Kontos ist ebenso möglich. Somit lässt sich auch der neue Kindle nicht ohne Zugang zu Amazons digitaler Bücherwelt verwenden, einen entsprechen Hinweis auf der Verpackung sucht der unbedarfte Nutzer jedoch auch dieses Mal vergebens.

Wurde der Amazon-Zugang eingerichtet, kann der Nutzer auf Wunsch Einstellungen zur Kindersicherung vornehmen, bei welcher der Zugang zum Beta-Browser, Kindle-Shop und zur Amazon-Cloud deaktiviert werden kann. Anschließend lädt der Reader seinen neuen Besucher zu einem kurzen Rundgang durch die wichtigsten Funktionen ein, bevor dieser seinen Kindle nach eigenen Wünschen befüllen und verwenden kann.