West Games: Areal wird nach Misserfolg zu Stalker Apocalypse

Max Doll
26 Kommentare
West Games: Areal wird nach Misserfolg zu Stalker Apocalypse

Nach der undurchsichtigen und desaströsen Crowdfunding-Kampagne für den Ego-Shooter Areal melden sich die Entwickler von West Games zurück. Dieses Mal firmiert der Titel allerdings als Stalker Apocalypse und soll nicht über Kickstarter, sondern über die unbekannte Plattform World Wide Funder finanziert werden.

West Games will das Konzept hinter Areal wie von den Fans gewünscht überarbeitet haben. Statt auf einer eigenen Engine soll Stalker Apocalypse nun auf Basis der Unreal Engine 4 inklusive Unterstützung für Oculus Rift für den PC, die Xbox One und die PlayStation 4 entstehen. Nachdem bereits Areal vorgeworfen wurde, sich freizügig bei Inhalten der Stalker-Serie zu bedienen, sieht West Games in der Namensgebung kein Problem. Stalker sei ein allgemeiner Begriff, heißt es, auch wenn die Beschreibung des Konzepts sich stark an der ursprünglichen Vision von Stalker: Shadow of Chernobyl orientiert. Angekündigt wird ein Ego-Shooter mit sich dynamisch verändernder Welt und Fahrzeugen, in der Anomalien und Mutanten frei umherziehen.

Artwork von Stalker Apocalypse
Artwork von Stalker Apocalypse

Neues Material gibt es allerdings kaum zu sehen. Spielszenen zeigen die Entwickler nicht, nur wenige 3D-Objekte können betrachtet werden. Auch sonst gibt es wenig Gründe, dem erneuten Crowdfunding-Versuch von West Games mehr Vertrauen zu schenken als dem Ersten. Auf Reddit haben Nutzer Indizien zusammengetragen, welche World Wide Funder mit Eugene Kim, dem CEO des Studios, in Verbindung bringen. Dass World Wide Funder Projekten alle eingegangenen Beiträge unabhängig vom Erreichen des finanziellen Ziels zuschlägt, dürfte West Games dabei entgegenkommen – und ist für Crowdfunding-Plattformen höchst unüblich, weil die erfolgreiche Umsetzung des Vorhabens in einem solchen Fall vom Start weg stark gefährdet ist.

Artwork von Stalker Apocalypse
Artwork von Stalker Apocalypse

West Games scheint demnach das eigene Spiel auf der eigenen Crowdfunding-Plattform finanzieren zu wollen, ohne dies transparent zu machen. Auf jeden Fall lässt sich durch die Wahl der unbekannten und offenbar sehr jungen Seite nicht einfach nachvollziehen, wie seriös die Finanzierung abläuft – Areal wurde kurz vor Ablauf der Kampagne durch wenige Nutzer, die massive Summen investierten, über die Finanzierungshürde geschoben, bis die Kampagne durch Kickstarter beendet wurde. Zuvor waren kritische Stimmen durch massiven Spam erstickt worden, für den viele Nutzer West Games selbst verantwortlich gemacht haben. Die Entwickler sahen sich hingegen unter anderem als Opfer von Trollen und einer Hetzkampagne durch Medien.

Innerhalb von 90 Tagen sollen nun 600.000 US-Dollar eingesammelt werden. Zwar hat sich West Games damit realistischere Ziele gesetzt als noch für Areal, das mit 60.000 US-Dollar entwickelt werden sollte, allerdings liefern die Entwickler abseits von Ankündigungen und vagen Versprechungen eines überaus ambitionierten Projektes weiterhin keinerlei Beweis ihrer ohnehin angeschlagenen Vertrauenswürdigkeit.