Wirtschaft: Nvidia verkauft mehr Grafikkarten und wird verklagt

Silvio Werner
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Wirtschaft: Nvidia verkauft mehr Grafikkarten und wird verklagt
Bild: PIX1861 | CC0 1.0

Im vierten Quartal 2014 nahm die Zahl der ausgelieferten Grafiklösungen leicht ab. Während Intel und insbesondere AMD mit abnehmenden Zahlen zu kämpfen haben, konnte Nvidia die Verkaufszahlen steigern. In den USA steht dem Konzern jetzt die erste Klage in Folge der Speicherlimitierung der GeForce GTX 970 ins Haus.

Einer aktuellen Erhebung der Marktforscher von Jon Peddie Research zufolge sank im Vergleich zum vorherigen Quartal im vierten Quartal 2014 die Anzahl der ausgelieferten Grafikbeschleuniger um insgesamt 3,4 Prozent. Der Schwund ist bei den dedizierten Grafikbeschleunigern besonders dramatisch: Im Vergleich zum dritten Quartal des letzten Jahres sank deren Anzahl um 3,38 Prozent, in Bezug auf das Vorjahresquartal um 12,06 Prozent. Ein Grund: Inzwischen besitzen 99 Prozent aller Intel-CPUs für den Endanwender eine integrierte Grafik, bei AMD sind es über zwei Drittel.

Entwicklung der Anzahl der verkauften Grafikkarten
Entwicklung der Anzahl der verkauften Grafikkarten (Bild: JPR)

Im Vergleich zum dritten Quartal 2014 musste AMD Absatzeinbußen von 6,95 Prozent in Kauf nehmen. Die Anzahl der ausgelieferten, in CPUs integrierte GPUs für den Desktop sank im Vergleich zum vorherigen Quartal um 30 Prozent, im Bereich Notebooks konnte AMD seine Verkaufszahlen allerdings um 4,6 Prozent erhöhen. Bei den dedizierten Grafikkarten musste AMD ebenfalls Einbußen in Kauf nehmen, bei Desktop-GPUs in Höhe von 16 Prozent, bei Notebooks-GPUs waren es 16,6 Prozent.

Ein Lichtblick im letzten Quartal waren die anspruchsvollen Grafikkarten für Spieler: Hier konnte Nvidia mit GPUs auf Grundlage der Maxwell-Architektur gute Verkaufszahlen präsentieren und hob gleichzeitig den durchschnittlichen Verkaufspreis für dedizierte Grafikkarten an. So konnte Nvidia im Vergleich zum Vorjahresquartal die Anzahl der gelieferten, dedizierten Grafikkarten um 5,51 Prozent steigern. Durch den 0,1-prozentigen Anstieg in Markt der mobilen Grafikkarten wuchs die Zahl der insgesamt verkauften PC-Grafikkarten um 2,9 Prozent.

Ob die im aktuellen Quartal Fortsetzung findet ist unklar: Auf die negative Presse bei den Notebook-GPUs und insbesondere die GTX-970-Speicherproblematik folgt nun auch noch eine Klage in den USA, die Kunden wegen dem Speicherproblem eingereicht haben.

Grafikkarten gelten als ein wichtiger Indikator für den PC-Markt, da inzwischen jeder Computer mit mindestens einer GPU bestückt ist. Für die Jahre 2014 bis 2017 gehen die Marktforscher nun von einer zusammengesetzten jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von 1,5 Prozent aus.