Quartalszahlen: Auf gutes Quartal von LG Display folgen OLED‑Investitionen

Nicolas La Rocco
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Quartalszahlen: Auf gutes Quartal von LG Display folgen OLED‑Investitionen
Bild: LG Display

LG Display hat die Geschäftszahlen für das zweite Quartal 2015 bekanntgegeben. Das Unternehmen hat bei Umsatz und Gewinn deutliche Sprünge nach vorne gemacht. Mit dem Umbau einer LCD- und dem Neubau einer OLED-Fertigungslinie für flexible Displays setzt LG Display für die Zukunft klar auf die organischen Leuchtdioden.

Der Umsatz von LG Display ist im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres von 5.979 auf 6.708 Mrd. Won (aktuell 5,27 Mrd. Euro) gestiegen – ein Plus von 12 Prozent. 40 Prozent davon sind mit LCD-Panels für Fernseher, 25 Prozent mit Panels für mobile Endgeräte sowie jeweils 16 Prozent mit Panels für Tablets und Notebooks sowie Monitore erwirtschaftet worden.

Der Gewinn ist im zweiten Geschäftsquartal im Vergleich zum Vorjahr um 42 Prozent von 256 auf 363 Mrd. Won (aktuell 285,2 Mio. Euro) geklettert.

LG Display begründet den Erfolg mit einer anhaltenden Nachfrage nach großen Displays und dem Interesse an Panels mit Advanced-In-Cell-Touch-Technologie (AIT). Ein solches Panel nutzt beispielsweise das LG G4, in Zukunft sollen aber auch Notebooks damit ausgestattet werden, außerdem ist eine Stylus-Unterstützung geplant.

Im Vergleich zum Vorjahresquartal konnte LG Display zwar zulegen, von Quartal zu Quartal ist der Umsatz aber um 4 Prozent und der Gewinn um 24 Prozent zurückgegangen. Dies wird mit niedrigen Panel-Preisen begründet, die aus einer schlechten Nachfrage aus dem IT-Sektor im zweiten Quartal resultiert seien.

Wie das Unternehmen in seiner Ankündigung der Quartalszahlen bekräftigt, wird es die Produktion von Premiumprodukten wie Ultra-HD- und AIT-Panels sowie allgemein das Segment der großen Displays ausbauen und gleichzeitig stark in den Bereich OLED investieren. Hierfür soll im Verlauf der zweiten Jahreshälfte eine existierende LCD-Fertigungslinie für die Produktion von OLED-Panels umgebaut werden. OLED-Panels sollen in mehr Größen und Auflösungen als bisher angeboten werden, außerdem sind Investitionen in die nächste Generation der flexiblen OLED-Panels geplant.

Hierzu zählt der Bau einer neuen OLED-Fertigungslinie für 1,05 Billionen Won (aktuell 824,96 Mio. Euro), die in der ersten Jahreshälfte 2017 die Massenproduktion aufnehmen soll. Die E5 genannte Fertigungslinie soll im Werk Gumi in der südkoreanischen Provinz Gyeongbuk entstehen und pro Monat 7.500 Substratplatten mit einer Größe von 1,5 × 1,85 Meter verarbeiten, aus denen jeweils 200 5,5 Zoll große OLED-Panels entstehen. Dies entspricht laut LG Display einer viermal höheren Effizienz als bisher mit 73 × 92 Zentimeter großem Trägermaterial.

Als Trägermaterial für LG Displays flexible OLED-Panels kommt Plastik statt Glas zum Einsatz. Die POLED genannten Panels sollen bei Geräten mit faltbaren Displays und in der Automobilbranche zum Einsatz kommen. Aber auch Smartphones und Wearables sollen die flexiblen POLEDs erhalten. LG nutzt die Technologie beispielsweise bereits im LG Flex, Flex 2 sowie in der G Watch R und Apple in der Apple Watch.