Call of Duty Benchmarks: Black Ops III hat viele Macken und ist ein VRAM-Killer

Wolfgang Andermahr
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Call of Duty Benchmarks: Black Ops III hat viele Macken und ist ein VRAM-Killer

Black Ops III und die technischen Probleme

Call of Duty: Black Ops III ist da. Während die spielerische Betrachtung noch folgt, handelt dieser Artikel von der Technik. Und über die gibt es so einiges zu berichten. Bei dem First-Person-Shooter kommt für die Grafik die neueste Iteration der hauseigenen Infinity-Ware-Engine zum Einsatz. Diese vollbringt zwar keine Wunder, kommt aber mit zahlreichen kleineren Verbesserungen daher.

Das Spiel ist deshalb zwar hübsch anzusehen, mehr aber auch nicht. Black Ops III kommt nicht im Ansatz an die grafische Qualität eines Star Wars: Battlefront heran. Im Gegensatz zum Vorgänger wird die Optik jedoch in der Tat besser, wobei die Ähnlichkeit der Spiele sofort auffällt. Auffällig ist zudem, dass das Spiel keine GameWorks-Effekte von Nvidia verwendet, obwohl es angeblich eine enge Zusammenarbeit zwischen Nvidia und dem Entwickler gegeben hat.

Derzeit hat Call of Duty: Black Ops III jedoch noch mit diversen technischen Schwierigkeiten zu kämpfen. So blieb der Monitor des ComputerBase-Testsystems beim Starten des Spiels häufig einfach schwarz. Nur ein Beenden des Prozesses hilft in diesem Fall wieder auf den Desktop zu gelangen. Die zwei folgenden Probleme sind jedoch weitaus schwerwiegender.

Der VRAM-Killer und der Fiji-Tod

Black Ops III benötigt bei der maximalen Texturstufe „Extra“ extrem viel Grafikkartenspeicher; obwohl die Texturen auch auf höchster Stufe nicht beeindrucken. Auf einer GeForce GTX Titan X liegt die Speicherbelegung mit maximaler Texturstufe Extra jedoch bei knapp neun Gigabyte. Einschränkend muss zwar gesagt werden, dass das Spiel viel Speicher belegt, sofern er zur Verfügung steht, ihn aber nicht zwingend voraussetzt. Auf einer Grafikkarte mit nur zwei Gigabyte Grafikspeicher ruckelt CoD: Black Ops III mit Extra-Textureinstellung bereits in Full-HD spürbar. Vier Gigabyte müssen es dann schon sein. Auch dann läuft das Spiel zwar nicht durchweg perfekt, aber durchaus gut. Das gilt jedoch nicht für die GeForce GTX 970, die sofort die langsamen, letzten 512 Megabyte belegt und dann unrund läuft.

Die zweithöchste Textureinstellung „High“ hält sich hingegen halbwegs zurück. Eine Vier-Gigabyte-Grafikkarte und auch die GeForce GTX 970 haben bei dieser Einstellung keine Probleme mehr. Zwei-Gigabyte-Modelle laufen annehmbar.

Für die höhere Auflösung von 2.560 × 1.440 Pixel reichen vier Gigabyte allerdings schon nicht mehr aus. Black Ops III ist zwar spielbar, stockt aber ab und zu. Acht-Gigabyte-Karten laufen dagegen perfekt, auch mit Sechs-Gigabyte-Modellen gibt es keine Schwierigkeiten. Das ändert sich dann in Ultra HD. Dort reichen nur noch die zwölf Gigabyte der GeForce GTX Titan X vollständig aus. Für die Detailstufe High reichen hingegen auch in 2.560 × 1.440 vier Gigabyte – außer der GeForce GTX 970, die erneut stockt – und auch unter 3.840 × 2.160 ist die Leistung akzeptabel. Mehr Speicher hilft aber auch dann.

Optisch wäre die Texturstufe Extra, die nicht ordentlich läuft, die eindeutig bessere Wahl. Die Texturen sehen bei dieser Einstellung durchaus ein gutes Stück besser als unter High aus – auch wenn der Speicherverbrauch optisch nicht im Ansatz gerechtfertigt ist. Die mittlere Texturstufe fängt dann schon an, teilweise richtig unscharf zu werden. Diese sollte, falls möglich, vermieden werden.

Fiji: Was ist los?

Das zweite technisch schwerwiegende Problem betrifft AMDs neue Grafikkarten-Generation. Wer eine Radeon R9 Fury, Radeon R9 Fury X oder eine Radeon R9 Nano besitzt, kann unter Umständen eine große Überraschung erleben. Denn wer die Grafikoption „Shadow Map Quality“ auf die höchsten Stufe „Extra“ stellt, erlebt in manchen Spielabschnitten eine regelrechte Diashow: Black Ops III ist bei dieser Einstellung auf einer Fiji-GPU unspielbar. Sämtliche anderen Radeon-Grafikkarten verkraften diese Option hingegen tadellos.

Die Lösung ist zum Glück einfach: Die zweithöchste Stufe reicht aus, um die Fiji-GPU wieder optimal laufen zu lassen. Ein optischer Qualitätsunterschied ist zwar zu erkennen, beim Spielen fällt dieser aber kaum auf. Optimal ist dies natürlich dennoch nicht, da den meisten Spielern unter Umständen erst eine lange Suche bevorsteht, welche Grafikoption diese Probleme bereitet.

Was das genaue Problem der Fiji-GPU ist, ist bislang nicht geklärt. Wahrscheinlich handelt es sich um einen Treiberfehler, der auch mit dem Catalyst 15.11 noch nicht behoben worden ist. AMD hat sich diesbezüglich bis jetzt noch nicht gemeldet.

Die Kantenglättung

Call of Duty: Black Ops III bietet als Kantenglättung neben FXAA auch SMAA und SMAA T2x an. Von FXAA ist abzuraten, da das Bild dadurch etwas an Schärfe verliert und die Vegetation nicht gut glättet. SMAA ist dem vorzuziehen. Die Glättung ist zwar kaum anders, dafür ist die Schärfe besser. SMAA T2x ist der beste Modus. Das Vegetationsflimmern ist zwar immer noch vorhanden, aber sichtbar geringer. Darüber hinaus kostet selbst dieser Modus quasi keine Performance.

Wer eine noch besser Glättung möchte, kann die beiden SMAA-Modi in einer „filmic“-Variante nutzen. Diese fügen eine deutliche Unschärfe hinzu, verhindern in Kombination mit SMAA T2x jedoch fast sämtliches Flimmern – ohne deutlich mehr Leistung zu benötigen. Wer dagegen kein Flimmern und keine Unschärfe möchte, kann SMAA T2x mitsamt im Spiel integriertem Downsampling nutzen. Dies kostet je nach gewähltem Modi zwar extrem viel Leistung, liefert jedoch auch ein sehr gutes Ergebnis.