Quartalszahlen: Intels Nettogewinn bricht um 51 Prozent ein

Volker Rißka
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Quartalszahlen: Intels Nettogewinn bricht um 51 Prozent ein

Nachdem das erste Quartal mit einem Paukenschlag endete und Intel die Streichung von 12.000 Stellen ankündigte, sollte im zweiten Quartal Ruhe einkehren. Doch der lediglich punktgenau gelandete Umsatz und der gesunkene Gewinn verdarben den nachbörslichen Handel.

Die Erwartungen an den Umsatz waren verhalten, hatte Intel zur Überraschung am Ende des ersten Quartals doch einen Umsatzrückgang im Vergleich zum ersten Vierteljahr prognostiziert. Letztlich wurden die Erwartungen der Analysten von 13,54 Milliarden US-Dollar mit 13,533 Milliarden US-Dollar Umsatz fast exakt getroffen, im Vorjahr waren es 13,195 Milliarden US-Dollar. Der Nettogewinn steht aufgrund von Einmalbelastungen bei nur noch 1,33 Milliarden US-Dollar, im Vorjahr waren es 2,706 Milliarden US-Dollar Gewinn. Dort schlägt die Kategorie all other zu Buche, statt der im Vorjahr abgeführten 809 Millionen in diesem Bereich, sind es aufgrund der Entlassungswelle und den damit verbundenen einmaligen Kosten 2,258 Milliarden US-Dollar. Das rein operative Geschäft verbuchte nach Non-GAAP-Vergleich 3,2 Milliarden US-Dollar Gewinn, im Vorjahr waren es 3,3 Milliarden US-Dollar.

Data Center Group wächst weiter – aber nur noch leicht

In der Data Center Group wurde das erste volle Quartal mit den neuen Xeon-Prozessoren aus der E5-Serie (Broadwell-EP) verbucht, nachdem diese am 30. März und damit wenige Stunden vor Ende des ersten Quartals offiziell vorgestellt wurden. Der Umsatz dort stieg von 3,85 auf 4,03 Milliarden US-Dollar an und bleibt damit erstmals unter den Erwartungen. Im Bereich der Client Computing Group fiel er erneut von 7,54 auf 7,34 Milliarden US-Dollar – 49 Prozent geringere Tablet-Verkäufe schlagen dort unter anderem zu Buche. Doch die PC-Sparte konnte sich beim Gewinn aufraffen: Statt 1,6 sind es wieder über 1,9 Milliarden US-Dollar, die Data Center Group hingegen verlor leicht von 1,84 auf 1,77 Milliarden US-Dollar. Den größten Verlust machte bei einem Umsatz von 554 Millionen US-Dollar die Non-Volatile Memory Solutions Group, diese stand im zweiten Quartal bei minus 224 Millionen US-Dollar.

Umsatz der wichtigen Geschäftsbereiche
Geschäftsbereich Umsatz Q2/2016
in US-Dollar
Veränderung zu Q1/2016 Veränderung zu Q2/2015
Client Computing Group 7,34 Mrd. -3% -3%
Data Center Group 4,03 Mrd. +1% +5%
Internet of Things Group 572 Mio. -12% +2%
Non-Volatile Memory Solutions Group 554 Mio. -1% -20%
Intel Security Group 537 Mio. +-0% +10%
Programmable Solutions Group 456 Mio. +30% +10%
Intel: Umsätze und Gewinne seit Q1/2003
-4.00004.0008.00012.00016.000Millionen US-Dollar Q1/2003Q3/2003Q1/2004Q3/2004Q1/2005Q3/2005Q1/2006Q3/2006Q1/2007Q3/2007Q1/2008Q3/2008Q1/2009Q3/2009Q1/2010Q3/2010Q1/2011Q3/2011Q1/2012Q3/2012Q1/2013Q3/2013Q1/2014Q3/2014Q1/2015Q3/2015Q1/2016

Positivere Aussichten als üblich für das dritte Quartal

Für das aktuelle dritte Quartal erwartet Intel einen Umsatzsprung auf 14,9 Milliarden US-Dollar, plus oder minus 500 Millionen US-Dollar. Aber auch dann sollen noch einmal Abschreibungen in Höhe von 1,5 Milliarden US-Dollar anfallen, denn laut Pressemitteilung hat Intel „erst“ 6.000 Mitarbeiter weniger und steht noch bei 106.000 – insgesamt sollten 12.000 Leute entlassen werden.