Tesla-Masterplan 2.0: Autonom und günstig vom Automobil bis zum Bus & Lkw

Nicolas La Rocco
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Tesla-Masterplan 2.0: Autonom und günstig vom Automobil bis zum Bus & Lkw
Bild: Tesla/Alexis Georgeson

Tesla-Mitbegründer und CEO Elon Musk hat über das Firmenblog den zweiten Teil seines Masterplans vorgestellt, mit dem er Elektrofahrzeuge und Solarenergie einem Großteil der Menschen zu immer niedrigeren Preisen anbieten will.

Solardächer mit Batterie

Ein teures Auto mit niedrigem Produktionsvolumen: Check! Ein Fahrzeug mit mittlerem Volumen zu einem niedrigeren Preis: Check! Einen bezahlbaren Pkw mit hohem Produktionsvolumen: Auch hier check! Und Solarenergie anbieten: Ebenfalls check!

Elon Musk sieht den ersten Teil seines Masterplans der Firma Tesla, die jetzt auch tatsächlich so heißt und nicht mehr Tesla Motors und SolarCity getrennt betreibt, mit dem Model S, Model X und Model 3 sowie Tesla Energy als abgeschlossen an und will sich nun dem zweiten Teil des Masterplans widmen.

Im ersten Schritt will er ein Produkt, das Solardach und Batterie vereint, anbieten – „schön“ soll es außerdem aussehen. Das könne man nicht realisieren, wenn Tesla und SolarCity getrennte Unternehmen blieben, erklärt Musk.

Fabriken, die sich selbst bauen

Im Bereich Fahrzeuge plant Musk neben dem für Ende 2017 geplanten Model 3 mit einem günstigeren SUV unterhalb des Model X und mit einer neuen Art Pickup. Ein noch günstigeres Modell als das Model 3, das ab rund 30.000 Euro zu kaufen sein wird, sei hingegen unwahrscheinlich. Neben neuen Modellen ist für Musk aber auch das Produktionsvolumen entscheidend. Er will die Fabrik zum eigenen Produkt machen, Maschinen sollen Maschinen bauen, die Fahrzeuge bauen. Er will das Tesla-Produktionsvolumen um den Faktor 5 bis 10 bis zum Jahr 2022 vervielfachen.

Geplante Gigafactory von Tesla
Geplante Gigafactory von Tesla (Bild: Tesla/Alexis Georgeson)

Lkws und Busse

Neben normalen Personenkraftwagen befinde sich Tesla laut Musk bereits in der frühen Entwicklungsphase von Lkws und Bussen. Schon nächstes Jahr sollen beide Modelle vorgestellt werden. Die Transportkosten sollen dadurch stark reduziert und die Sicherheit gesteigert werden. Aus dem heutigen Busfahrer werde aufgrund der Autonomie, die ein entscheidender Teil des Masterplans 2.0 ist, in Zukunft ein Flottenmanager.

Autonomie: 10 Milliarden Kilometer bis zur Serie

Alle Tesla-Fahrzeuge sollen in Zukunft über ausfallsichere Autonomie-Hardware verfügen. Die Optimierung und Validierung der Autonomie-Software werde aber sehr viel mehr Zeit als die Entwicklung der Hardware in Anspruch nehmen, erklärt Musk. Und selbst wenn die Software einen höchst optimierten Stand erreicht habe, der viel besseres Fahren als das eines Menschen ermögliche, werde es aufgrund der Gesetzgebung noch eine Zeitlücke zwischen Fertigstellung und Massentauglichkeit geben. 10 Milliarden Kilometer müssten wahrscheinlich abgespult werden, um alle Regularien zu erfüllen. Derzeit erreicht die Tesla-Flotte 5 Millionen Kilometer pro Tag.

Tesla Autopilot im Model S
Tesla Autopilot im Model S (Bild: Tesla/Alexis Georgeson)

Der Tesla für jedermann

Die meisten Autobesitzer nutzen ihr Fahrzeug nur 5 bis 10 Prozent des Tages. Deshalb, erklärt Musk, könnte der eigene Pkw, sobald das vollautonome Fahren Realität ist, der Tesla-Carsharing-Flotte hinzugefügt werden, um während der Nichtnutzung anderen Personen zur Verfügung zu stehen. Die dadurch generierten Einnahmen könnten die monatliche Leasingrate reduzieren oder gar übersteigen. Im Umkehrschluss könnte sich aber auch fast jeder in Zukunft einen Tesla leisten, so Musk. In Metropolen, in denen die Nachfrage nach Tesla-Automobilen wahrscheinlich das Angebot an Privatfahrzeugen übersteigen werde, will Musk mit Tesla eigene Carsharing-Flotten betreiben.