Intel Core i5-5675C und i7-5775C: Teure Desktop-Prozessoren mit Iris-Pro-Grafik eingestellt

Volker Rißka
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Intel Core i5-5675C und i7-5775C: Teure Desktop-Prozessoren mit Iris-Pro-Grafik eingestellt

Nur etwas über ein Jahr nach der Einführung schickt Intel die beiden Broadwell-Prozessoren für den Desktop endgültig aufs Abstellgleis und verkündet die Einstellung. Als viel zu spät am Markt und komplettes Nischenprodukt werden Core i5-5675C und Core i7-5775C nur wegen ihres kurzzeitig günstigen Preises in Erinnerung bleiben.

Zum Ende des Sommers 2015 galt dieser Punkt in erster Linie für den Core i5-5675C. Für knapp über 200 Euro war er hierzulande lieferbar, laut Liste sah Intel eigentlich einen Preis jenseits der 270-Euro-Marke vor.

eDRAM gleicht niedrigen Basistakt aus

Die Besonderheit der CPU lag im Detail: Während der Basistakt mit 3,1 GHz für den heutigen Stand relativ gering ausfiel, konnte das der 128 MByte große eDRAM, der häufig wie eine vierte Cache-Stufe vor dem RAM-Zugriff agiert, mehr als ausgleichen. In vielen Fällen sorgte dies dafür, dass die CPU sogar heute noch in Spielen zu den schnellsten ihrer Art zählt und selbst den Nachfolger Skylake in Schach halten kann.

Doch als der Preis wieder auf ein normales Niveau zurückgekehrt war, hatte das Modell einen schweren Stand. Die Skylake-Nachfolger waren bereits verfügbar und im Schnitt 50 Euro günstiger, ein Core i5-6600K war deshalb nicht nur die neuere, sondern im Gesamtpaket auch schnellere Plattform. Binnen weniger Wochen nach dem Start war der Core i5-5675C deshalb bereits nahezu obsolet geworden.

Gute Leistung, aber viel zu teuer

Der eigentliche Einsatzzweck des Core i5-5675C und Core i7-5775C sollte die Grafikeinheit berücksichtigen. Diese war im seinerzeit maximal möglichen Ausbau auch keinesfalls schlecht und konnte es problemlos mit den AMD-APUs der A10-Serie aufnehmen, allerdings zu einem deutlich höheren Preis. Der Core i7 hatte deshalb im Markt kaum eine Chance, mit 380 Euro war er viel zu teuer.

Das Fazit des ComputerBase-Tests traf es vor einem Jahr rückblickend genau ins Schwarze: „Broadwell-H für den Desktop wird deshalb ein Nischenprodukt bleiben, das niemand wirklich braucht, denn in weniger als zwei Monaten zum Skylake-Start ändert sich ohnehin schon wieder alles.“ Genau diese Vorhersage ist jetzt eingetreten.

Wie üblich nimmt Intel noch für einige Monate Bestellungen der CPUs an und liefert diese noch bis August 2017 aus, dann ist die Zeit des ersten sockelbaren Desktop-Prozessors mit Iris-Pro-Grafik inklusive eDRAM Geschichte. Ob es in Zukunft noch einmal einen Prozessor dieser Art geben wird, ist nicht bekannt. Skylake als 4+4e-Lösung, also mit vier Kernen und der größten GT4-Grafikeinheit inklusive eDRAM, ist spät dran und dürfte nach bisherigem Stand nur als verlötetes BGA-Modell erscheinen.

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