Freie Software: Microsoft wird Platinum-Mitglied der Linux Foundation

Ferdinand Thommes
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Freie Software: Microsoft wird Platinum-Mitglied der Linux Foundation
Bild: Eduardo Quagliato | CC BY 2.0

Microsoft tritt der Linux Foundation als Platinum-Mitglied bei. Das gab das Unternehmen auf der Entwicklerkonferenz „Connect();“ in New York bekannt. Der Mitgliedsbeitrag für die höchste Mitgliederkategorie der Linux Foundation beträgt 500.000 US-Dollar pro Jahr.

Mit der Platinum- Mitgliedschaft bei der Linux Foundation reiht sich Microsoft in die illustre Runde von Unternehmen wie Cisco, Fujitsu, Hewlett Packard, Huawei, IBM, Intel, NEC, Oracle Qualcomm und Samsung ein, die die gemeinnützige Linux Foundation mit einer halben Million US-Dollar jährlich unterstützen.

Microsoft zahlt schon länger Mitgliedsbeiträge in verschiedenen Projekten, die unter der Schirmherrschaft der Linux Foundation arbeiten. Dazu zählen Node.js Foundation, OpenDaylight, Open Container Initiative, R Consortium und die Open API Initiative. Ab sofort zahlt Microsoft nun anteilig auch das Gehalt von Linus Torvalds, der bei der Stiftung angestellt ist. Gleichzeitig erhält John Gossman aus Microsofts Azure-Team einen Sitz als Direktor im Vorstand der Stiftung.

Das weist auch auf Microsofts Hauptanlass für sein Engagement bei Linux hin. Unternehmen, die einen der vorderen Plätze im Rennen um die Aufteilung der Pfründe des Cloud-Computing und der Containerisierung belegen möchten, kommen um eine aktive Teilhabe an Linux nicht herum. Wie die Linux Foundation in ihrer Bekanntgabe der Nachricht schreibt, ist Microsoft derzeit einer der führenden Beitragenden in Sachen Open Source auf GitHub und arbeitet mit Unternehmen wie Canonical, Red Hat und SUSE, um deren Lösungen in Microsofts Produkten zu unterstützen.

Google wird Mitglied der .NET Foundation

In seiner eigenen Ankündigung gibt Microsoft noch weitere Neuigkeiten preis. So wurde Google als Mitglied der .NET Foundation begrüßt. Zudem wurde jeweils eine Vorschau auf die nächste Version des SQL Server für Linux und für Visual Studio für den Mac vorgestellt.

„Mr. Linux“ nach Kurzaufenthalt bei Microsoft zurück bei Oracle

Eine herbe Schlappe in seinem Bestreben, Linux im Unternehmen zu verankern, musste Microsoft allerdings letztens hinnehmen. Der bei Oracle als „Mr. Linux“ titulierte Entwickler Wim Coekaerts war im März nach 21 Jahren bei Oracle zu Microsoft gewechselt. Er bekleidete in Redmond den Posten des Vizepräsidenten für Open Source in der Enterprise Cloud Group. Das Arbeitsverhältnis hielt allerdings gerade ein halbes Jahr. Ende Oktober wechselte Wim Coekaerts zurück zu Oracle, wo er jetzt Vizepräsident für Software-Entwicklung ist. Die Beweggründe für den rasanten Wechsel sind nicht bekannt, Coeckarts gibt private Gründe an.