Musik: YouTube und GEMA einigen sich nach sieben Jahren Streit

Nicolas La Rocco
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Musik: YouTube und GEMA einigen sich nach sieben Jahren Streit
Bild: YouTube

YouTube und GEMA haben sich nach sieben Jahren Streit auf eine Vergütung geeinigt, um Inhalte von von der Verwertungsgesellschaft vertretenen Künstlern auch in Deutschland abzuspielen. VPN-Umwege oder lästige Sperrtafeln sind damit Geschichte.

Keine Publikmachung der Vertragskonditionen

Ob die GEMA nun ihrem Willen folgend pro Videoaufruf vergütet wird, was YouTube seit jeher ablehnte, oder YouTube einen Teil der Werbeeinnahmen an die GEMA abgibt, wogegen die GEMA bisher immer gestimmt hatte, ist nicht bekannt. Für die aktuelle Übereinkunft wurden keine relevanten Informationen öffentlich gemacht.

Ein großer Tag für die Musiklandschaft

YouTube spricht auf dem eigenen Blog von einem „großen Tag für die Musiklandschaft in Deutschland“. Heute gehe es mit der Umstellung los, weshalb unter Umständen noch nicht alle ehemals gesperrten Videos sofort verfügbar sind, erklärt YouTube.

Die GEMA wiederum spricht von einem „Meilenstein für eine faire Vergütung der Musikurheber im digitalen Zeitalter“. 70.000 von der GEMA vertretene Künstler würden durch die Übereinkunft wieder eine Vergütung für die Nutzung ihrer urheberrechtlich geschützten Musikwerke erhalten, heißt es in einer Mitteilung. In ihrer Erklärung sagt die GEMA auch, dass die aktuelle Übereinkunft nicht nur für das normale YouTube gelte, sondern auch für den in Deutschland geplanten Abodienst YouTube Red, der in den USA bereits angelaufen ist.

Während das Blog von YouTube durchweg positiv zum Thema schreibt, sind auf der Website der GEMA nach wie vor bestehende Differenzen der Sichtweise erkennbar. Die GEMA erklärt dort, dass „weiterhin unterschiedliche Rechtsauffassungen zwischen YouTube und der GEMA darüber bestehen, ob YouTube oder die Uploader für die Lizenzierung der genutzten Musikwerke verantwortlich sind.“ Ungeachtet dessen habe man mit dem aktuellen Vertrag eine Grundlage geschaffen, jetzt gelte es in die Zukunft zu blicken.