Windows 10: Vereinfachte Kontrolle für die Privatsphäre-Einstellungen

Andreas Frischholz
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Windows 10: Vereinfachte Kontrolle für die Privatsphäre-Einstellungen

Damit Windows-10-Nutzer die Privatsphäre-Einstellungen leichter kontrollieren können, hat Microsoft zwei weitere Maßnahmen angekündigt. Dazu zählen sowohl ein neues Privacy Dashboard als auch überarbeitete Datenschutz-Einstellungen bei der Installation von Windows 10.

Privacy Dashboard für den Überblick

Verfügbar ist bereits das neue Privacy Dashboard. Wenn Windows-10-Nutzer sich mit ihrem Konto auf der entsprechenden Webseite anmelden, können sie – ähnlich wie bei anderen Anbietern – prüfen, welche Daten Microsoft sammelt. So lässt sich nun etwa erkennen, welche Informationen Cortana speichert, sofern die Option „Browserverlauf“ aktiviert ist. Cortana-Suchanfragen werden dann über den Edge Browserverlauf an Microsoft übermittelt. Weitere Kategorien sind der Suchverlauf von Bing, die Standortdaten sowie die in Cortanas Notizbuch gespeicherten Interessen.

Privacy Dashboard für Windows 10
Privacy Dashboard für Windows 10

Darüber hinaus ermöglicht das Privacy-Dashboard den Nutzern, die gesammelten Daten auch wieder zu löschen. Für die Zukunft will Microsoft das Tool noch erweitern. Das gilt sowohl für die Funktionen als auch die Daten-Kategorien, die derzeit abgebildet werden.

Neue Datenschutz-Einstellungen für die Installation

Für das Creators Update im Frühjahr hat Microsoft zudem ein neues Datenschutz-Setup angekündigt, das die bisherigen Express-Einstellungen ersetzt. Bei einem Wechsel von Windows 7 oder 8 sowie einer Neuinstallation von Windows 10 erscheint künftig ein Überblick über die laut Microsoft wichtigsten Privatsphäre-Einstellungen. Nutzer müssen die Datenschutzoptionen dann individuell anpassen, vorher lässt sich die Installation nicht fortsetzen. Bei bereits bestehenden Windows-10-Installationen erhalten die Nutzer zudem einen Hinweis, um ihre Datenschutzeinstellungen entsprechend der neuen Optionen zu konfigurieren.

Überarbeitet wird mit dem neuen Datenschutz-Setup auch der Bereich Diagnose- und Nutzungsdaten. Die Option „Erweitert“ entfällt künftig, übrig bleiben „Einfach“ und „vollständig“. Bei „Einfach“ will Microsoft zudem die Menge an Telemetriedaten reduzieren, die an die Server übermittelt werden.

Erstmals ausprobieren lassen sich die neuen Datenschutzeinstellungen mit der nächsten Build, die Microsoft im Rahmen des Windows Insider Programs verteilt. Alle anderen Windows-10-Nutzer erhalten sie mit dem Creators Update, das im Frühjahr kommen soll.

Datenschutz als Pferdefuß

Der Datenschutz war von Anfang an einer der umstrittensten Punkte bei Windows 10. Der zentrale Vorwurf lautet: Es droht ein Kontrollverlust, wenn Windows 10 der Big-Data-Strategie entsprechend Nutzerdaten sammelt und auswertet. Microsoft verwies zwar stets auf die zahlreichen Optionen, mit denen Nutzer die Privatsphäre-Einstellungen anpassen können. Verbraucher- und Datenschützern hat das in der Regel aber nicht ausgereicht. So lassen sich die neuen Maßnahmen nun als Reaktion auf die Kritik verstehen.

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