Final Fantasy XV: Erste Grafikkarten-Tests zum kostenlosen PC-Benchmark

Wolfgang Andermahr
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Final Fantasy XV: Erste Grafikkarten-Tests zum kostenlosen PC-Benchmark

tl;dr: Final Fantasy XV kommt Anfang März auf den PC. Schon jetzt hat Square Enix einen kostenlosen Benchmark zum Download freigegeben, der zeigen soll, wie das Spiel auf dem eigenen Rechner laufen wird. Erste Grafikkarten-Benchmarks der Redaktion zeigen große Unterschiede.

Nachdem Final Fantasy XV für die PlayStation 4 bereits am 29. November 2016 erschienen ist, folgt am 6. März der Startschuss für die PC-Version. „Final Fantasy XV: Windows Edition“ soll dabei in diverser Hinsicht für den PC optimiert worden sein und kommt neben einer angepassten Steuerung mit einer besseren Grafik daher.

Als Vorgeschmack hat Square Enix nun einen separat herunterladbaren Benchmark zu Final Fantasy XV zum Download freigegeben. Damit soll der PC-Spieler einen ersten eigenen Blick auf die Grafik werfen können und darüber hinaus ausloten, wie das Spiel auf dem eigenen Rechner laufen wird. ComputerBase hat sich den Benchmark genauer angesehen und eigene Tests mit verschiedenen Grafikkarten von AMD und Nvidia erstellt. Dies ist aber nur ein Vorgeschmack, ein ausführlicher Technik-Test mit dem finalen Spiel wird nach dem Release folgen.

Der Benchmark kann direkt bei Square Enix heruntergeladen werden. Nach der Installation lassen sich in einem Menü die Grafikeinstellungen sowie die Auflösungen (nur 720p, 1.080p und 2.160p stehen zur Verfügung) auswählen, danach beginnt die etwa sechs Minuten lange Benchmarksequenz. Das Ergebnis wird in Punkten ausgegeben, einen Framecounter gibt es aus unerklärlichen Gründen nicht. Optisch hat der Benchmark seine Stärken und Schwächen – und zeigt den Final-Fantasy-typischen Grafikstil, der nicht jedem gefällt. Für eine genauere Betrachtung der Grafikqualität wartet die Redaktion aber auf die Vollversion. Denn schon die Kameraeinstellungen des Benchmarks wird es im tatsächliche Spiel nur selten geben.

Das genutzte Testsystem

Für die Tests wird das Grafikkarten-Testsystem mit einem auf 4,7 GHz übertakteten Core i7-8700K genutzt, der mit 32 Gigabyte RAM (2 × 16 GB, DDR4-3200 15-15-35-1T) ausgestattet ist. Als Betriebssystem kommt Windows 10 mit sämtlichen Updates zum Einsatz. Als Treiber ist der Adrenalin 18.2.1 beziehungsweise der GeForce 390.77 installiert. Beide Software-Versionen sind noch nicht für Final Fantasy XV optimiert.

Menü des Final Fantasy XV Benchmark
Menü des Final Fantasy XV Benchmark

ComputerBase nutzt für die Benchmarks nicht das Punkteergebnis, sondern lässt nebenbei OCAT mitlaufen, um die FPS zu protokollieren. Die gesamte Testsequenz wird gemessen und fließt ins Ergebnis mit ein. Die Grafikkarten müssen die Auflösungen 1.920 × 1.080 sowie 3.840 × 2.160 über sich ergehen lassen. Die Grafikoptionen können nicht exakt eingestellt werden, sondern es gibt im Benchmark nur die Presets „Lite Quality“, „Standard Quality“ und „High Quality“. „Standard“ist laut den Entwicklern für PCs gedacht, die den empfohlenen Systemvoraussetzungen entsprechen. Mit High Quality werden dann Nvidias GameWorks-Effekte wie zum Beispiel HairWorks, Turf und Flow aktiviert, darüber hinaus wird die Auflösung der Schatten, der Texturen sowie das LOD verbessert. Eine separate Betrachtung der GameWorks-Effekte ist also erst in der Vollversion möglich. Da die KI in dem Test jedes Mal erneut berechnet wird, unterscheiden sich die Abläufe marginal. Auf das Endergebnis hat dies aber kaum Auswirkungen.

Bei den Benchmarks zeigen sich große Unterschiede

Bei den Testreihen gibt es große Unterschiede in den Ergebnissen. Eins bleibt aber gleich: GeForce-Grafikkarten sind zumindest im Benchmark zu Final Fantasy XV schneller als vergleichbare Radeon-Pendants. Ob dies auch im finalen Spiel so bleibt, wird sich zeigen müssen. Die Unterschiede kommen dann mit den Qualitätsstufen zu Stande. So ist zum Beispiel die GeForce GTX 1080 in 1.920 × 1.080 im Standard-Preset elf Prozent schneller als eine AMD Radeon RX Vega 64, im High-Preset sind es jedoch deutliche 40 Prozent, sodass auch eine GeForce GTX 1070 noch gute 17 Prozent zügiger rendert als das AMD-Modell. Die GeForce GTX 1080 verliert mit dem Qualitätssprung des Presets 30 Prozent an Geschwindigkeit, die Radeon RX Vega 64 aber gleich 45 Prozent. Genau dasselbe spielt sich im Duell GeForce GTX 1060 gegen die Radeon RX 580 ab. Im mittleren Preset ist der Unterschied mit fünf Prozent gering und im hohen wächst dieser auf 35 Prozent an.

In 3.840 × 2.160 lässt sich eine ähnliche Beobachtung machen. Wobei die Unterschiede deutlich kleiner werden. In Ultra HD ist die GeForce GTX 1080 mit dem Standard-Preset zehn Prozent schneller, dort gibt es also kaum einen Unterschied. Im High-Preset schrumpft der Vorsprung der Nvidia-Grafikkarte dann von 40 Prozent in Full HD auf „nur“ noch 24 Prozent in Ultra HD.

Final Fantasy XV Benchmark
Final Fantasy XV Benchmark – 1.920 × 1.080
  • Standard Quality:
    • Nvidia GeForce GTX 1080
      105,3
    • AMD Radeon RX Vega 64
      94,5
    • Nvidia GeForce GTX 1070
      85,1
    • AMD Radeon RX Vega 56
      82,6
    • Nvidia GeForce GTX 1060
      62,1
    • AMD Radeon RX 580
      59,1
  • High Quality:
    • Nvidia GeForce GTX 1080
      73,3
    • Nvidia GeForce GTX 1070
      60,9
    • AMD Radeon RX Vega 64
      52,2
    • AMD Radeon RX Vega 56
      47,9
    • Nvidia GeForce GTX 1060
      43,6
    • AMD Radeon RX 580
      32,4
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Es stellt sich also die Frage, warum es zwischen den zwei Presets so große Unterschiede gibt. Es liegt die Vermutung nahe, dass dies in erster Linie an den GameWorks-Effekten liegt, die mit dem High-Preset aktiviert werden. Die meisten bekannten GameWorks-Effekte laufen auf AMD- zwar genauso gut wie auf Nvidia-Grafikkarten, HairWorks bereitet auf Radeon-Beschleunigern aber zumindest in The Witcher 3 Probleme – und Final Fantasy XV nutzt HairWorks. Da sich im Benchmark die Grafikeffekte nicht separat abschalten lassen, lässt sich noch nicht mit Gewissheit sagen, ob dies tatsächlich das Problem ist. Denn das High-Preset ändert mehr als nur das Hinzuschalten von GameWorks. Eventuell handelt es sich auch um ein Treiber-Problem. Was auf jeden Fall nicht das Problem ist, ist Tessellation. Ein Versuch mit per Treiber reduzierter und gar abgeschalteter Tessellation hat auf der Radeon RX Vega 64 nur einen kleinen Geschwindigkeitsschub gebracht.

Im wirklichen Spiel könnte alles anders werden – also abwarten!

Wie immer muss erwähnt werden, dass es sich um eine spezielle Benchmark-Version und nicht um das finale Spiel handelt. Darüber hinaus gibt es bis zum 6. März möglicherweise noch Geschwindigkeitsoptimierungen und angepasste Treiber von AMD sowie Nvidia. Sprich, die endgültige Performance im Spiel kann sich durchaus von den Ergebnissen des Benchmark-Tests unterscheiden.

Der Benchmark zu Final Fantasy XV kann bei Square Enix kostenlos heruntergeladen werden.

Final Fantasy XV Benchmark

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