Wild West Online: Steam-Spieler zerreißen das Spiel in der Luft

Michael Günsch
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Wild West Online: Steam-Spieler zerreißen das Spiel in der Luft
Bild: WWO partners Limited

Seit einigen Tagen ist das Cowboy-MMO Wild West Online auf Steam erhältlich. Die Rezensionen von Spielern sind allerdings vernichtend – und zwar einhellig. Oft ist von falschen Versprechungen und einem unfertigen Spiel die Rede, das den Titel MMO nicht verdiene. Auch die Mikrotransaktionen stoßen sauer auf.

Steam-Käufer größtenteils empört

Am 10. Mai wurde Wild West Online nach externer Early-Access-Phase zum Kaufpreis von 30 Euro auf Steam veröffentlicht. Fünf Tage später liegen hunderte Bewertungen von Steam-Käufern vor, der Review-Score lautet aktuell „größtenteils negativ“. Diesen Eindruck teilen die Nutzer-Bewertungen der Plattform Metacritic, die mit erst fünf Einträgen allerdings noch wenig Aussagekraft besitzen.

Spieler beschweren sich auf Steam darüber, dass sich gegenüber der Early-Access-Phase nur wenig geändert habe. Von vielen Bugs und fehlenden Inhalten ist die Rede. Statt eines MMO mit Rollenspiel- und PvE-Elementen stelle das Spiel vielmehr einen PvP-Shooter mit Pay-2-Win-Charakter dar. Denn zusätzlich zum Vollpreis kommen Mikrotransaktionen zum Einsatz, mit denen Spieler den Fortschritt beschleunigen und sich somit Vorteile erkaufen können. Als Anfänger sei man in Ermangelung eines Tutorials zudem ziemlich „verloren“ und werde oft von Spielern mit hohem Level und guter Ausrüstung über den Haufen geschossen.

Berüchtigter Sergey Titov soll seine Finger im Spiel haben

Die Empörung über den Zustand des mit hübschen Bildern beworbenen Spiels wird durch Gerüchte über die Entwickler angeheizt. Bereits letztes Jahr hatte ein reddit-User auf diverse Ähnlichkeiten bei Engine, Animationen und Website zu Titeln wie The WarZ und Shattered Skies hingewiesen. Vermutet wird daher, dass der Entwickler Sergey Titov auch bei Wild West Online seine Finger im Spiel hat. Titov genießt seit dem ebenso vernichtend bewerteten Zombie-MMO The WarZ, das aus rechtlichen Gründen in Infestation: Survivor Stories unbenannt werden musste, einen sehr schlechten Ruf. Schon damals war von irreführender Werbung und sogar fingierten Screenshots die Rede.

In einem neueren reddit-Posting liefert ein User weitere zahlreiche Hinweise auf eine mögliche Verbindung zu Titov. Auch wenn klare Beweise fehlen und die Entwickler es abstreiten, wiegt die Indizienlast schwer und lässt kaum an Zufälle glauben.

Neuer Patch

Der jüngste Patch verspricht Fehlerbehebungen und Verbesserungen. Unter anderem soll sich mehr Loot finden lassen, Preise für Ausrüstung wurden reduziert und das Wirtschaftssystem überarbeitet. Für die Zukunft wird unter anderem versprochen, dass das kritisierte Quest-System verbessert wird, damit dieses für Low-Level-Spieler einfacher und lohnender wird.